Der legendäre Mercedes-Sportwagen, der 300 SL, der mit den Flügeltüren (W 198) sollte nach einer Bauzeit von fast 10 Jahren auf Vorstandsbeschluß hin einen würdigen Nachfolger bekommen.
Mit großer Begeisterung nimmt der technik-begeisterte Rudolf Uhlenhaut diesen hochoffiziellen Auftrag an. Es geht darum, etwas revoluzierend Neues auf Gebiet der schnellen Sportwagen auf die Räder zu stellen, was umschrieben nichts Anderes heißt, als die Neuentwicklung eines sehr speziellen und potenten Super-Sportwagens.
Bekannt wurde Uhlenhauts verbriefter Auftrag an seine Mannen, an diesem Projekt den Ideen so richtg “freien Lauf” zu lassen! Original-Ton Uhlenhaut: „es sollen sich die Entwicklungsingenieure geistig und fahrerisch einmal richtig austoben.“
Im Dezember 1968 waren dann schon die ersten Auslegungsdetails eines solchen Sportwagens zur Vorlage bei Dr. Scherenberg auf dem Tisch; zunächst mit einem 3-Scheiben-Wankel-Motor! Dieser Prototyp eines hochkarätigen Gran Turismo (GT) bekam Neuerungen von grundsätzlichem Charakter und trug gleich von Anfang an die klare „Handschrift“ des Rudolf Uhlenhaut: Kunststoff-Karosse, Mittelmotor-Konzept, Kunsststoff-Tanks, komplett eigenständig neue entwickelte Fahrwerkskomponenten, Flügel-Türen und den Hoffnungsträger auf dem Motoren-Sektor, den leichten, kleinen, aber sehr leistungsstarken Wankel-Motor.
Nur ein Uhlenhaut mit seiner einzigartigen Menschenkenntnis und Gabe, Mitarbeiter – jeder auf seinem Posten – zu begeistern und „mitzunehmen“, schaffte dieses Spagat zwischen Zeitdruck und qualifiziertem Handeln: auf der IAA im September sollte ein genügend ausgereifter C 111-Prototyp termingerecht präsentiert werden!
Ende Februar starteten erste Testfahrten auf der werkseigenen „Einfahrbahn“ in Stuttgart Untertürkheim mit den sogenannten „Testhobeln“. Die wurden dann fast täglich umgebaut und verfeinert, und wieder gings auf die Bahn; die Zeit drängte!
Weiter geht es am kommenden Freitag!