Wann und Wo finden besondere Highlights der Bremen Classic Motorshow vom 1. bis 3. Februar 2019 statt? Hier ein paar Tipps des Veranstaltungsbüros:
Freitag, 1. Februar 2019:
Offizielle Eröffnung der 17. Bremen Classic Motorshow ist um 11 Uhr in der Halle 5, Stand 5 D 20. Gesprächsrunde mit: Ekkehart Siering (Staatsrat beim Senator für Wirtschaft, Häfen und Arbeit), Dr. Markus Keicher (Leiter Produktion und Standortverantwortung Mercedes-Benz Werk Bremen) sowie Hans Peter Schneider (Geschäftsführer Messe Bremen & ÖVB-Arena).
Samstag, 2. Februar 2019:
Jährlich vergibt das Forum für Fahrzeuggeschichte „F-kubik“ den Goldenen Kolben für besondere Leistungen bei der Dokumentation der Fahrzeuggeschichte und ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit. In diesem Jahr geht er an Jürgen Book, Manager Classic Cars der BASF Coatings GmbH. Als Initiator des Programms Glasurit Classic Car Colors hat sich Jürgen Book unter anderem um die Entstehung der größten Farbtondatenbank der Welt als Beitrag zur automobilen Denkmalpflege verdient gemacht. Unter seinem Einfluss werden zudem Lackierverfahren entwickelt, mit denen alte Optik mit moderner Lacktechnologie nachgestellt oder angeglichen werden kann. Darüber hinaus werden ungewöhnliche Reparaturverfahren für Klassiker entwickelt. In der Markteinführung befindet sich etwa ein Verfahren, bei dem sogar Alterungsspuren der umgebenden Altlackierung nachgestellt werden können. 11 Uhr, Halle 5, Stand 5 F 03. Kontakt über Lars Döhmann (F-kubik, Tel. 0171 – 837 79 18).
Sonntag, 3. Februar 2019:
Siegerehrung im Wettbewerb „Spirit of the Show“. Ausgezeichnet werden je drei Exponate der Kategorien Motorräder/Zweiräder und Personen-/Sportwagen, die außergewöhnlich in Technik, Design und Zustand sind (13.00 Uhr, Halle 5, Stand 5 D 20).
Prämierung „Beste Clubpräsentation“, 14.00 Uhr, Halle 5, Stand 5 D 20.
Und hier weitere Thementipps:
DEUVET, der Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge e.V., sorgt sich um die Entwicklung in Sachen Fahrverbote wegen zu hoher Stickstoffdioxidwerte insbesondere mit Blick auf Youngtimer: Viele Modelle der 90er-Jahre mit künftigem Oldtimer-Potenzial könnten unter solche Verbote fallen. Seit April 2018 arbeitet der DEUVET im Arbeitskreis „Sofortprogramm Saubere Luft“ auf Ausnahmen für Klassiker hin. Positionen und Perspektiven sind am Stand des DEUVET (Halle 5, Stand 5 F 03) zu erfahren.
Tony Leenes aus Lemmer in den Niederlanden restauriert klassische Motorräder von Indian und betreibt sogar ein eigenes Indian-Museum. Der selbsternannte „Mister Indian of Holland“ stellt seit vielen Jahren in Bremen aus und bringt – passend zur diesjährigen Sonderschau – zwei besondere Exponate mit: ein Einzelstück, das Indian Daytona Speedway Rekord-Motorrad von 1927, und eine Indian „Big“ Chief von 1948 (Halle 1, Stand 1 B 12).
Der Tacho ist mit 1.100 Kilometer noch nahezu im jungfräulichen Zustand, aber der „Jubi-Käfer“ aus dem Baujahr 1986 hat trotz langer Standzeit schon einiges erlebt. In Dänemark sollte er ausgeliefert werden, doch ein Hagelsturm setzte ihm mächtig zu und das zum 50. Geburtstag des VW Käfers gebaute Sondermodell wurde zum Rückläufer. Nun bekommt der Jubi-Käfer eine zweite Chance: Der 1. Käferclub Wolfsburg hat sich zum Ziel gesetzt, den knapp 33 Jahre alten, beschädigten Wagen am Messefreitag erst in Einzelteile zu zerlegen, um ihn dann bis Sonntagabend mit originalen Teilen neu aufzubauen. Die Oldtimer-Experten von Volkswagen Classic Parts unterstützen das Projekt mit zahlreichen Neuteilen. Mindestens fünf erfahrene Schrauber vom 1. Käferclub Wolfsburg machen sich in einer professionell ausgestatteten Werkstatt ab Messebeginn in Halle 5 am Stand 5 D 10 ans Werk. Ziel ist es laut Björn Schewe vom Käferclub, dass der Jubiläums-Käfer nach der Messe im VW-Museum ein schönes Plätzchen findet.
Seit 2011 präsentiert die Bremen Classic Motorshow auf einer Sonderfläche in Halle 6 alljährlich rund ein Dutzend „Junge Klassiker“, die ein klares Anforderungsprofil erfüllen: Bis zu 100.000 Kilometer gelaufen, aus den 1960er- bis 1990er-Jahren, weitestgehend im Original-Zustand und geprüft vom TÜV Rheinland. 2019 gesellen sich zu den Jungen Klassikern rund 10 Exemplare der „Young Generation“: In Zusammenarbeit mit Comco, einem Anbieter von Leasingverträgen für Oldtimer, verkaufen in Halle 6 an Stand 6 A 40 Händler und Privatleute Autos der 70er bis 90er, die durchaus restauriert sein können und nicht TÜV-geprüft sind. Dazu zählen etwa ein VW SP2 (1975) und ein 1979er BMW 635 CSi mit Schnitzer-Zender-Karosse.
Nachwuchsförderung mal anders: Sie läuft, ist technisch okay, macht alles, was sie tun soll, und ist reserviert für einen jungen Menschen, der nicht älter ist als 25 Jahre – es geht um eine Vespa PK 50 xl2 (1992). Bei dem roten Flitzer handelt es sich um ein gebrauchtes Einstiegsmodell, das auf der Bremen Classic Motorshow noch den letzten Schliff erhält und dort verlost wird. Die Preise für eine klassische Vespa sind nach dem Anstieg der vergangenen Jahre – gerade für den Nachwuchs der Szene – auf hohem Niveau. So kamen die vier Roller-Clubs HMRJ, Zottel Zossen, Vespa-Bande und Diekdüvels aus Bremen, Bremerhaven und dem Oldenburger Land auf die Idee zur Verlosung. Zu finden sind der Roller und die Clubs auf dem Oberdeck Halle 1, Stand 1 OD 30.
Seit 1950 sind VW-Bulli zum Beispiel beliebt als Ausflugsgefährte, um mit Kind und Kegel die nähere Umgebung oder die weite Welt zu erkunden. Für die frühen Versionen müssen Liebhaber indes tief in die Tasche greifen. Die dritte Generation hingegen, die in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiert, ist noch erschwinglich – aber Augen auf beim Autokauf! Rost- und korrosionsanfällige Teile erläutert der T3-Spezialist Dirk Klöß in Halle 4 an Stand 4 B 20 täglich um 10, 12, 14 und 16 Uhr in kurzen Vorträgen unter dem Titel „Markante Stellen des T3“. Die Probleme demonstriert er zudem anhand eines T3 Joker. Wer Lust bekommt, sich einen T3 zuzulegen, schaut sich gleich gegenüber um – hier stehen sechs geeignete Modelle, darunter ein schwimmfähiger Bus.
Diese Filmhelden sind anders – V8-Oldtimer nämlich. In Zusammenarbeit mit Helge Thomsen vom Motoraver Verlag zeigt die Bremen Classic Motorshow sieben Repliken berühmter Autos aus Blockbustern und TV-Hits der 60er- bis 80er-Jahre. Mit dabei – und mittels Filmtrailern noch einmal in Originalszene gesetzt – sind das „Blues-Mobil“ aus „Blues Brothers“ (ein 1974er Dodge Monaco) oder der V8-Interceptor aus „Mad Max“, ein mit knapp 600 PS aufgepeppter 73er Ford Falcon XB GT. In „Knight Rider“ erfuhr sich der 1982er Pontiac Trans AM als Wunderauto „K.I.T.T.“ Filmruhm. Nicht mit V8-Motor, dafür aber mit „Fluxkompensator“ ist der DeLorean DMC-12 aus „Zurück in die Zukunft“ ausgestattet. Er steht aber auch nicht wie die anderen rollenden Filmstars in Halle 6 (Stand 6 B 02), sondern im Foyer der Halle 1.
Wer kennt sie nicht, die klassischen bunten Kartons mit kleinen, aber maßstabsgetreuen Automobilen hinter dem Sichtfenster – die Matchbox-Modellautos mit dazugehörigen Pappschachteln sind Kult! Und für das Kulturgut Auto hat der Verein „Kult-Blech Szene“ ein besonderes Faible. In Halle 6 an Stand 6 A 42 präsentieren die 100 Vereinsmitglieder aus dem Emsland, der Grafschaft Bentheim und dem Osnabrücker Raum die Matchbox im Maßstab 1:1. Gleiches gilt dann natürlich auch für das Auto, das in der Box steht. Ein sehr seltener Audi Avant RS2 ist dort zu sehen, ein sogenannter Sport-Kombi, bei dem es sich um eine Kooperation zwischen Audi und Porsche auf Basis des Audi 80 Avant vom Typ B4/8C handelt. Bei seinem Erscheinen 1994 war er der stärkste und schnellste je gebaute Serien-Audi.
„Jugend schraubt“ heißt es beim Fiat-500-Forum e. V. (Halle 4, Stand 4 B 31): Das 2018 als „Bausatz“ ausgestellte Auto wird am diesjährigen Messestand zusammengesetzt und soll am Sonntag auf eigener Achse aus der Halle rollen. Das Schrauben übernimmt der Nachwuchs des Vereins: fünf Jungen und zwei Mädchen im Alter von 15 bis 22 Jahren.
Garagenfunde, Exoten und Alltagshelden lassen sich auch auf der Fahrzeugbörse im Parkhaus entdecken. Mehr als 250 Old- und Youngtimer stehen hier zum Verkauf, angeboten von Privatleuten aus ganz Deutschland und Europa. Zu finden ist dort beispielsweise der Renault R4 von 1969, der Hape Kerkelings jüngere Ausgabe im Kinohit „Der Junge muss an die frische Luft“ durch den Ruhrpott kutschiert.
Aus den Sonderschauen:
Unter dem Titel „Kombi-Nationen” präsentiert die diesjährige Bremen Classic Motorshow 13 Kombi-Variationen aus sechs Ländern. Ausgestellt sind unter anderem Exoten und Unikate wie der Aston Martin DB5 Shooting Brake von 1966 oder der Volvo 1800 ES Prototyp (1968). Ebenfalls zu sehen ist einer von nur vier Exemplaren des Fiat 130 Familiare. Er wurde 1972 in Handarbeit beim Karosseriehersteller Officine Introzzi gefertigt, und zwar für Dr. Umberto Agnelli, den Bruder des Fiat-Gründers Giovanni Agnelli. Als Basis diente die Limousine der Baureihe, das Design stammte vom hauseigenen Centro Stile Fiat. Ausgestattet ist der cremefarbene Familiare mit einem V6-Motor mit 3,2 Liter Hubraum und 165 PS (Halle 5, Stand 5 D 20). Weitere Kombis in den Hallen: 1988er Lynx Eventer (Halle 5, Stand 5 A 06), 1954er Citroën 11 CV Commerciale (Halle 2, Stand 2 B 20), Citroën DS 20 Familiale von 1973 (Halle 5, Stand 5 B 21), 1949er Bentley Mark VI Radford Countryman (Halle 5, Stand 5 C 10) sowie ein Volvo P1800 ES (Halle 2, Stand 2 A 25).
Eine Indian von 1913, eine Henderson KJ von 1930, die „Knucklehead“, die 1937 das schnellste Motorrad in der Vereinigten Staaten war, und andere Modelle mehr von Harley-Davidson: US-amerikanische Motorräder sind Legende. Ihnen widmet sich die diesjährige Sonderschau „Das Jahrhundert der Coolness – US-Motorräder aus 100 Jahren“. Besucher können hier eine Auswahl an Charakter-Bikes bis in die 70er-Jahre bewundern. Halle 1, Stand 1 C 40.
Auch Fahrradfans sind auf der Bremen Classic Motorshow richtig. Im Foyer der Halle 1 präsentiert der Rad-Enthusiast Wolfgang Hagemann neben käuflichen Stahlrennern verschiedener Händler auch neun Raritäten aus seiner Sammlung. Die Rennräder aus den 1940er- bis in die 1980er-Jahre stehen für den jeweiligen Zeitgeist ihrer Epoche und den Stand der Technik. Bei einem Rennrad der 40er etwa ist die Schaltung noch an der Sitzstrebe angebracht, zum Schalten musste man hinter sich greifen und rückwärts treten. Oberdeck Halle 1, Stand 1 OD 10.