Update: Uwe Gemballa

Das Unternehmen des in Südafrika verschwundenen Porsche-Veredlers Uwe Gemballa ist zahlungsunfähig. Die Gemballa Automobiltechnik GmbH & Co. in Leonberg bei Stuttgart habe Insolvenzantrag gestellt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Ludwigsburg am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Gemballa wird seit Anfang Februar vermisst. Der 54-jährige war auf einer Geschäftsreise kurz nach seiner Ankunft in Johannesburg verschwunden.

Rätselhafte Vorgänge – Den Insolvenzantrag habe die Ehefrau des Vermissten am Montag über eine Anwaltskanzlei einreichen lassen, sagte der Gerichtssprecher. Sie habe dafür eine Vollmacht ihres verschwundenen Mannes gehabt. „Es wurde ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt.“ Gemballa war Angaben der Polizei zufolge am 8. Februar über Dubai zu einem Geschäftstermin nach Johannesburg geflogen. Direkt nach seiner Ankunft habe er im Flughafengebäude Kontakt mit einem unbekannten Mann gehabt. Einen Tag später telefonierte er noch mit seiner Familie in Deutschland, seitdem ist sein Aufenthaltsort unbekannt. In dem Gespräch hatte Gemballa Angaben der Polizei zufolge seiner Frau gesagt, dass er einen Unfall gehabt habe und einen hohen Geldbetrag benötige.

Entführung oder Unfall – Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln. Zuletzt waren weder eine Entführung noch ein Unfall ausgeschlossen worden. Die Familie hatte für Hinweise auf den Aufenthaltsort des 54-Jährigen ein Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Gemballas exklusive Werkstatt mit rund 40 Mitarbeitern ist auf die technische Verfeinerung und optische Veredelung von teuren Autos spezialisiert. Die Sportwagen kosten Unternehmensangaben zufolge zwischen 250.000 und 700.000 Euro. Die meisten der betuchten Kunden kommen aus dem Nahen Osten und Russland. Weltweit arbeitet die Firma mit mehr als zehn Partnern und Vermittlern zusammen. QUELLE dpa