Zwar haben die Amerikaner nicht das Auto erfunden, wie Präsident Barack Obama versehentlich behauptete, aber sie haben mit klugen Ideen weiterentwickelt. Genauso verhält es sich jetzt mit der Abwrackprämie.
Der amerikanische Kongress hat jüngst sich für eine Abwrackprämie nach deutschem Vorbild entschieden – mit zusätzlichem Sahnehäubchen für Käufer einheimischer Produkte. Das Programm „Bares gegen Schwermetall“ bietet Besitzern von mindestens acht Jahre alten durstigen Riesenschlitten bis zu 5000 US-Dollar in Gutscheinen, wenn sie sich für einen neuen, verbrauchsgünstigen Wagen entscheiden.
Die Aktion soll Impulse für den darbenden Kfz-Verkauf geben und nebenbei die Umwelt entlasten. 1000 US-Dollar der maximal 5000 werden aber nur dann überwiesen, wenn der verbrauchsgünstigere Neuwagen unter dem Markenzeichen eines US-amerikanischen Herstellers verkauft wird. Den ersten Entwurf der Aktion „Cash for clunkers“ hatte die mächtige US-Automobilarbeitergewerkschaft UAW torpediert, weil sie ausländischen Anbietern gleichermaßen zugutekomme. Hier hat sich der Kongress nicht am deutschen Vorbild orientiert und erneut protektionistischen Bestrebungen nachgegeben.
Rick Wagoner, Chef von General Motors, begrüsst den Kongressbeschluss, indem er auf die um 15 Prozent gestiegenen Zulassungen in Deutschland hinwies: „Diese Art von Programmen zeigt eine grosse Wirkung und schafft wieder neues Vertrauen bei den Verbrauchern.“ Ein Ford-Sprecher: „Gewinner sind die Kunden, die Umwelt und die verbesserte Energieunabhängigkeit der USA.“ UAW-Sprecher Alan Reuther ist besonders stolz darauf, dass die Hilfen „der amerikanischen Wirtschaft und den heimischen Arbeitsplätzen zugutekommen“.
Allerdings kommt das natürlich einem versteckten Importzoll gleich. In wieweit das nicht rechtlich noch gekippt werden kann, bleibt abzuwarten.