Die Faustformel zum Berechnen des Bremswegs aus dem Führerschein- Prüfungskatalog gehört nach Meinung der Mobilitätsberater der TÜV NORD GMBH an den Stand der Technik angepasst. „“Moderne Pkw haben eine Verzögerung, die weit besser ist, als die Faustformel annimmt““, so Jörg Biedinger von der TÜV NORD GMBH. Daher sei auch eine Überarbeitung dieser Formel in Planung. Diese neue Faustformel werde der modernen Technik in Kraftfahrzeugen gerecht. Nach der bisherigen Faustformel aus dem Prüfungskatalog beträgt der Bremsweg (Geschwindigkeit * Geschwindigkeit : 100) aus 100 km/h 100 Meter. „“Heute aber kommen Fahrzeuge aus Tempo 100 schon nach 50 Metern zum Stehen, meist liegen die Werte deutlich darunter““, so Jörg Biedinger, der auf Untersuchungen der TÜV NORD GMBH sowie Testberichte in Autozeitschriften verweist. Diese Werte allerdings gelten für optimalen Zustand von Fahrzeug und Fahrbahn. Diese Erkenntnis betrifft vor allem Fahrten mit Abblendlicht in Dunkelheit auf Landstraßen. Nach der Faustformel dürfte man höchstens Tempo 60 fahren, um rechtzeitig in der Ausleuchtzone des Abblendlichts anzuhalten. Doch: Wer fährt auf Landstraßen 60 km/h, und wer würde dann nicht selbst zur Verkehrsgefährdung? Der Bundesgerichtshof sagt: Fahren auf Sichtweite auf allen Straßen unter allen Sichtbedingungen, also im Klartext: Immer nur so schnell fahren, dass man auf jeden Fall in einer plötzlichen Gefahrensituation anhalten kann. Wer schneller fährt, gefährdet sich, weil er möglicherweise ein Eisenteil oder ein anderes Hindernis auf der Fahrbahn nicht rechtzeitig erkennt, gefährdet andere, zum Beispiel im Gegenverkehr oder die folgenden Fahrzeuge. Letztlich riskiert er Punkte in Flensburg oder eine Führerscheinpause. Mobilitätsberater Biedinger weiter: „Man soll immer mit den eigenen Schwächen, den Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer und den technischen Grenzen des eigenen Autos rechnen.“ Hinzu komme natürlich das Wetter als weiterer Faktor, der das sichere Fahren beeinflusst.
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