Von O bis O – Reifenwechsel

Viele kennen die Regel „Winterreifen fährt man von O bis O“.  Gemeint ist dabei die Zeitspanne von Oktober bis Ostern, in der man von Temperaturen und Wetterverhältnissen für Winterreifen ausgeht. Denn mit Schneefall oder Frost ist nicht mehr zu rechnen. Jetzt können Sommerreifen ihre Vorteile ausspielen, zeigen ein besseres Brems- und Fahrverhalten und geringere Abnutzung. Ihre Gummimischung und das spezielle Profil sind auf trockene und regennasse Fahrbahnen zugeschnitten. Nach Ansicht des AvD ist positiv, dass inzwischen 88 Prozent der deutschen Autofahrer grundsätzlich von Winter- auf Sommerreifen umrüsten. Dies hat eine repräsentative Umfrage von AvD-Partner A.T.U Auto-Teile-Unger, dem Marktführer im Kfz-Servicemarkt, unter 1005 Autofahrern ergeben. Bevorzugter Monat für den Reifenwechsel ist der April. 72 Prozent der Befragten gaben an, in diesem Monat Sommerreifen aufzuziehen.
Der AvD appelliert, vor dem Wechsel unbedingt die Profiltiefe zu überprüfen. Gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 mm. Das ist nach Ansicht des AvD jedoch zu wenig. Abgefahrene Reifen sind ein Sicherheitsrisiko, denn mit jedem Millimeter weniger verlängert sich der Bremsweg. Sommerreifen sollten mindestens 3 mm Profil haben. Steht für die Kontrolle kein Messgerät zur Verfügung, hilft eine Euromünze – deren Goldrand (3mm breit) sollte gänzlich in den Rillen des Reifens verschwinden. Sonst sollten neue Reifen aufgezogen werden. Vor der ersten Fahrt mit den Sommerreifen sollte zudem der Luftdruck geprüft und der optimale Wert eingestellt werden. Entsprechende Angaben sind entweder auf einem Aufkleber im Tankdeckel, im Türeinstieg der Fahrerseite oder in der Betriebsanleitung zu finden. Um Sprit zu sparen, empfiehlt der AvD, den Luftdruck 0,1 bis 0,2 bar über Soll einzustellen. Das senkt den Rollwiderstand und somit den Verbrauch. Laufen die Reifen „unrund“ beziehungsweise flattert das Lenkrad, sollten sie in der Werkstatt ausgewuchtet werden.
Wie die A.T.U-Umfrage ergeben hat, lagern 67 Prozent der Autofahrer ihre Winterreifen bei sich zu Hause ein. Bei den unter 30jährigen sind dies sogar 81 Prozent. Dabei gilt es jedoch, einiges zu beachten: Der AvD rät, die Winterpneus vor dem Einlagern genau zu inspizieren. Restschmutz und kleine Steine sollten mit einer Bürste oder einem stumpfen Schraubenzieher aus den Profilrillen entfernen werden. Haben jedoch Nägel oder Scherben tiefere Spuren hinterlassen, sollte ein Fachmann prüfen, ob der Schaden reparabel ist. Wichtig ist, die Reifen grundsätzlich kühl, trocken und sauber zu lagern. Hitze und Sonneneinstrahlung gilt es zu vermeiden, um das Material zu schonen und somit die Lebensdauer zu verlängern. Werden die Reifen mit Felgen gelagert, empfiehlt der AvD, sie übereinander zu stapeln – idealerweise auf einem sogenannten Felgenbaum. Ohne Felgen sollten die Reifen möglichst aufrecht stehend gelagert und gelegentlich gedreht werden, um Verformungen zu vermeiden. Kfz-Servicebetriebe bieten zum Reifenwechsel auch die Radeinlagerung an. Dies nutzen momentan 31 Prozent der Autofahrer.