Können Sie sich noch erinnern? Vor kurzem haben wir über das V8-Hotel im Meilenwerk berichtet. Anschließend sind wir der Frage nachgegangen, wer die Ausstattung dieses Hotels gebaut hat. Ob Sofa, Bett oder Sideboard – ganze Wohnungen könnten sich Oldtimer-Liebhaber mit den Möbeln einrichten, die Martin Schlund aus alten Autos zusammenbastelt. In einer Hinterhofwerkstatt in Freiburg baut der 41-Jährige die Altautos auseinander und nach Kundenwunsch wieder zusammen. 2.000 bis 8.000 Euro verlangt der „Zweckumwandler“, wie er sich selbst nennt, für eines der extravaganten Möbelstücke.
Einer seiner Kunden ist Harald Frank, der selbst eine KFZ-Werkstatt besitzt. Ein Doppelbett, einen Schreibtisch und ein Sideboard habe er bei Schlund anfertigen lassen, sagt er. Seit wenigen Tagen ist er in Besitz eines ganz besonderen Stückes: Schlund hat ihm eine Bar aus Mercedes-Oldtimern angefertigt, die seit Jahrzehnten in Familienbesitz seien. Nach eigenen Vorstellungen und mit Originalbeleuchtung, wie Frank betont. Einen der Wagen habe er sogar selbst noch gefahren. Ein „ganz besonderes Gefühl“ sei das.
Bereits 1989 hatte der gebürtige Hamburger Schlund zum ersten Mal die Idee, Möbel aus Autos zu bauen. Nach dem Abitur besorgte er sich mit einem Freund einen Trabi und bastelte aus dem Vorderteil ein Sofa mit Scheinwerfern, aus dem Heck eine Bar, erinnert er sich und lächelt. Ein aufklappbares Sideboard aus der Rückfront eines Renault R4 sei später dazugekommen. Erst vor drei Jahren entschied sich der studierte Archäologe und Fitnesstrainer dazu, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Mittlerweile schmückt sich zum Beispiel ein Autotextilausstatter bei Horb mit Schlunds Objekten. Im Ausstellungsraum lädt die ausgepolsterte Heckpartie eines VW-Käfers zum Hineinsetzen ein, vor dem Firmengebäude ist eine Bank aus der pinkfarbenen Frontpartie eines Austin Mini der Hingucker.
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