Nach einem Gastspiel in Donaueschingen im vergangenen Jahr kehrt die 6. Paul Pietsch Classic Rallye der Motor Presse Stuttgart 2017 wieder nach Offenburg zurück. Am Freitag, 9. Juni 2017, sammeln sich frühmorgens die 106 klassischen Fahrzeuge aus acht Jahrzehnten Automobilgeschichte auf dem Areal des Offenburger Kulturforums Reithalle. Punkt 9.01 Uhr rollt die Startnummer 1, ein Bugatti 35 aus dem Jahr 1928, als erster von der Startrampe, um die insgesamt gut 500 Kilometer lange, zweitägige Rundfahrt durch den Schwarzwald zu absolvieren. Im Cockpit des zweisitzigen Rennwagens werden Dr. Patricia Scholten und Peter-Paul Pietsch sitzen, Tochter und Sohn des Rallye-Namensgebers Paul Pietsch. Der 1911 in Freiburg geborene, ehemalige Rennfahrer machte in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Privat- und Werksfahrer mit sportlichen Erfolgen bei allen großen Rennen der berühmten Silberpfeil-Epoche von sich reden und errang auch in den frühen Fünfzigerjahren noch mehrere große Siege. Mit der Paul Pietsch Classic gedenkt die Motor Presse Stuttgart jedoch nicht nur des großen Motorsportlers aus dem Schwarzwald, sondern auch ihres Verlagsgründers und langjährigen Verlegers. Vor 71 Jahren legten Pietsch und seine damaligen Partner Ernst Troeltsch und Josef Hummel mit der Zeitschrift DAS AUTO, Vorläufer der heutigen auto motor und sport, den Grundstein für die Motor Presse Stuttgart.
Am ersten Tag führt das Roadbook die Teilnehmer auf einen 253 Kilometer langen Rundkurs auf kurvigen Nebenstrecken durch den südlichen Schwarzwald. Über Lahr, Freiamt, Gutach im Breisgau nach Hinterzarten bis zum südlichsten Punkt der ersten Etappe nach Bärental. Von dort aus geht es in nordöstlicher Richtung nach Titisee-Neustadt. Dort haben Paul Pietsch und seine Familie viele Jahrzehnte gelebt. 2001 ernannte ihn der Rat der Stadt zum Ehrenbürger von Titisee-Neustadt, außerdem trägt ein Weg den Namen des 2012 im Alter von 100 Jahren verstorbenen Rennfahrers und Verlagsgründers. An der Hochfirstschanze von Titisee-Neustadt müssen die Teilnehmer eine Wertungsprüfung absolvieren. Danach führt die Route über Hammereisenbach, Furtwangen, Niederwasser und Gengenbach zurück nach Offenburg, wo gegen 17.00 Uhr die ersten Fahrzeuge zum Zieleinlauf auf dem Marktplatz erwartet werden.
Am Samstag, 10. Juni, schlängelt sich das Teilnehmerfeld bei seiner zweiten Etappe über 263 Kilometer durch den nördlichen Schwarzwald, über Oberkirch, Kappelrodeck, Schwarzenberg und Bad Teinach bis nach Pforzheim. Die Stadt feiert in diesem mit dem Jubiläum „250 Jahre Goldstadt“ die Tradition ihrer Schmuck- und Uhrenindustrie. Der Mittagsstopp der 6. Paul Pietsch Classic am CongressCentrum Pforzheim gehört zum offiziellen Festprogramm der Stadt. Nach der rund 50minütigen Pause führt die Strecke am Nachmittag unter anderem über die spektakuläre Hochschwarzwaldstraße hinunter in das Weinland Ortenau zurück nach Offenburg zum Zieleinlauf gegen 16.30 Uhr auf dem Marktplatz.
Die 6. Paul Pietsch Classic ist als Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsprüfung ausgeschrieben. „Es kommt nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern auf präzises Fahren“, erklärt Harald Koepke, Organisationsleiter Classic Rallyes bei der Motor Presse Stuttgart.
Seit 2016 gilt das Reglement der „Sanduhrklasse“: Teilnehmende Teams dürfen nur mechanische Geräte ohne Batterien, also keine Handys oder Smartphones, als Stoppuhren oder Wegstreckenzähler verwenden. Digitale Zeitmesser sind strikt verboten. Ein Verstoß gegen diese Regeln wird mit 2000 Strafpunkten und dem Ausschluss aus der Wertung geahndet. „Wir halten es für nur konsequent, Rallye-Sport mit klassischen Fahrzeugen ausschließlich mit Hilfe der zeitgenössischen, mechanischen Zeit- und Entfernungsmessgeräte zu betreiben“, begründet Koepke.
Weitere Informationen, sowie einen Zeit- und Streckenplan der sechsten Paul Pietsch Classic finden Sie unter www.pietsch-classic.de und auf Facebook.