Vorwort von Jörg Maschke / OldtimerTicker :
Die im Folgenden beschriebene Veranstaltung dürfte DAS Highlight in Sachen 50 Jahre /8er sein. Wer also einen besonderen Mercedes W114 / W115 besitzt sollte sich schnellstens anmelden!!!
Ein entspanntes Wochenende für Mensch und Maschine in einer außergewöhnlichen Umgebung erwartet die Teilnehmer. Herrausragende Fahrzeuge, ruhige und entschleunigte Besucher… und mittendrin stehen Sie mit Ihrem >Mercedes Strich Acht<.
von Dr. Martin Röder / MBIG
50 Jahre Mercedes /8
Aufruf und Vorschau zu einer Ausstellung vom 31.08. bis 02.09.2018
Was da jeweils Anfang September seit Jahren von Johannes Hübner und seinem Team in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort in Schwetzingen auf die Beine gestellt wird, ist eine Veranstaltung von internationaler Bedeutung in der Oldtimerszene geworden. Der Concours d’Elegance für klassische Automobile im Rahmen der Classic Gala findet im riesigen Schlosspark der barocken Schlossanlage im badischen Schwetzingen statt. In diesem Jahr liegt der Termin am 31.08. bis 02.09. Diese Location ist eine Kulisse für ein Event solcher Art, wie sie stilvoller und passender einfach nicht sein kann.
Und dann noch schönes Wetter und tausende Zuschauer. Besser und schöner kann man das Hobby Oldtimer wohl kaum präsentieren. Die Idee im Vorstand der MBIG, ein Baureihenjubiläum erstmalig in die Veranstaltung in Schwetzingen zu integrieren, erfolgte bereits vor zwei Jahren mit der erfolgreichen Präsentation von 32 Ponton Coupé- und Cabrioletfahrzeugen. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Jubiläumsflyer mit dem MB /8 Club Deutschland e.V. konnte für die Veranstaltung ein gleichberechtigter Partner begeistert werden.
Da sich in diesem Jahr die Marktvorstellung der Baureihen W 114/115, der sogenannten /8-Typen, zum 50sten Male jährt, möchten wir in Zusammenarbeit mit dem MB /8-Club eine repräsentative Ausstellung dieser Fahrzeuge auf die Beine stellen. Auch bei J. Hübner fiel diese Idee auf fruchtbaren Boden.
Bereits 1961, die 4-Zylinder-Typen der Heckflossenbaureihe gehen in Produktion, beginnt die Entwicklung der Nachfolger. Diese, das stand bereits früh fest, sollten einer zeitloseren Formensprache als der der Baureihe W 110 folgen. Und was dann vom Team um Paul Bracq gezeichnet und im Januar 1968 der Presse vorgestellt wurde, erbrachte zunächst eine ernüchternde Begeisterung. Die Wagen waren nüchtern, schnörkellos und so zeitlos ausgeführt, so dass die Modellreihe bis zum Jahre 1976 hinweg lediglich mit einem größeren Facelift im Jahre 1973 produziert wurde.
Die rasch als Mercedes-/8 bezeichneten Fahrzeuge waren fahrsicherer und agiler als die Heckflossentypen, aber auch in all den Jahren nie altbacken und unmodern wirkend. Die gesamte Modellreihe, inklusive der im Jahre 1969 vorgestellten Coupés, war so erfolgreich, dass bis zum Ende der Produktion mehr /8er hergestellt wurden als alle zuvor produzierten Fahrzeuge der Marke zusammen. Insbesondere die Dieselversionen erreichten mercedestypisch utopische Fahrleistungen, auch und vor allem als Taxi. In diesem Genre hielt die Marke mit dem Stern in den Siebzigern nahezu ein Monopol. Die Wartezeiten für alle Versionen waren lang, das Werk so stark ausgelastet, dass eine fertig entwickelte Kombiversion nicht umgesetzt wurde.
Die Gebrauchtwagenpreise waren bis in die 80er-Jahre sehr stabil, die Modelle über 20 Jahre hinweg sehr beliebt. Lediglich die 6-zylindrigen Benziner der Typen 230 und 250 verloren wegen ihres immensen Spritverbrauches schneller an Wert und wurden häufig noch mit dem archaischen Motor eines längst dem TÜV zum Opfer gefallenen 200 D ausgestattet, bereit für ein zweites Leben in vierter Studentenhand. Die Fahrzeuge wurden aufgebraucht „bis auf die letzte Rille“, und dann war ja noch der Rost. Bereits zum zweiten TÜV-Termin musste oft bereits der Schweißbrenner ran, Blech drauf und weiter ging es. An fachgerechte Reparaturen, geschweige denn Restaurierungsarbeiten, dachte damals noch keiner. Gerade wegen ihrer zeitlosen Erscheinung hatten es die Fahrzeuge schwer, dem Gebrauchtwagenstatus zu entkommen. Auch heute, nach 50 Jahren, ist der Strichachter nach wie vor unterschätzt – völlig zu Unrecht, stellt er doch ein Stück Zeitgeschichte der Bundesrepublik
Deutschland in der Nachwirtschaftswunderzeit der 70er- und 80er-Jahre und einen Meilenstein im Fahrzeugbau
der Daimler-Benz AG dar.
Die allermeisten Exemplare sind gnadenlos verbraucht worden oder restlos verrostet. Ein nicht unerheblicher Anteil wurde in alle Welt, insbesondere in den Libanon und nach Albanien, als Verbrauchtwagen exportiert und erhielt dort sein drittes und viertes Leben. Nur ein geringer prozentualer Anteil der Millionenproduktion hat im Sammlerzustand überlebt.
Angestrebt wird, Fahrzeuge im originalen Sammlerzustand in Schwetzingen auszustellen und im herrlichen
Barockpark des Schlosses zu präsentieren. Dazu werden sämtlicher Modelle, Motorisierungen und Ausstattungsvarianten benötigt! Auch ein Fahrzeug mit Erstlack und Blessuren der Jahre ist ausstellungsreif!
Wer an dieser empfehlenswerten Veranstaltung teilnehmen möchte, wendet sich
- direkt an den Veranstalter www.classic-gala.de
- oder alternativ an Martin Röder, MBIG: bewertungen@mbig.de,
- oder Thomas Guth, MB /8 Club: tom.guth@gmx.de.
Es konnte für MBIG- und MB /8-Club-Mitglieder ein „abgespecktes“ Programm für 50,- Euro pro Fahrzeug abgesprochen werden. Darin sind
- der Eintritt für zwei Personen an drei Tagen
- die Veranstaltungstasche mit Programm
- und die Plakette enthalten (jedoch nicht die vom Veranstalter angebotenen Abendprogramme!).
- Für Unterbringung/Übernachtung ist jede/r Teilnehmer/in selbstverantwortlich!