Zum ersten Mal ins Rennen gegangen und auf Anhieb den Gesamtsieg erzielt ‑ was Mercedes-AMG im Motorsport häufig gelingt, hat die Performance- und Sportwagen-Marke nun auch im Bereich Produktion geschafft: Die AMG Motorenmanufaktur am Unternehmenssitz in Affalterbach ist „Fabrik des Jahres“ 2019. Mit diesem begehrten Titel, ausgelobt durch A.T. Kearny, der Fachzeitschrift „Produktion“ und SV Veranstaltungen, hat eine Experten-Jury die Motorenmanufaktur in Affalterbach ausgezeichnet. Auf einer neuen Produktionslinie entsteht hier das neue AMG Vierzylinder-Hochleistungstriebwerk M139. Mit bis zu 310 kW (421 PS) Leistung ist der komplett neu entwickelte 2,0-Liter-Motor das stärkste in Serie gefertigte Vierzylinder-Turbotriebwerk der Welt. Es ermöglicht in den Kompaktmodellen A-Klasse, CLA und CLA Shooting Brake Fahrleistungen und Fahrdynamik auf dem Niveau hochkarätiger Sportwagen.
In einer komplett neu konzipierten Montagelinie hat das Team von Mercedes-AMG das bewährte Manufaktur-Prinzip „One Man, One Engine“ mit modernsten Ansätzen der „Industrie 4.0“ vereint. Hierbei ist es einerseits gelungen, den Manufakturcharakter zu bewahren, bei dem ein Monteur einen Motor komplett in Handarbeit fertigt. Andererseits wurde bei allen unterstützenden Prozessen, wie zum Beispiel Qualitätssicherung, Logistik oder Steuerung konsequent Industrie 4.0 umgesetzt. Das bedeutet, dass bei allen Aktivitäten der Mensch weiterhin im Mittelpunkt steht. Er wird aber von neuen digitalen und intelligenten Technologien wirkungsvoll unterstützt.
„Wir freuen uns sehr über die internationale Auszeichnung als Fabrik des Jahres“, so Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH. „Unser Anspruch ist es, die Zukunft von Performance immer wieder neu zu definieren – mit unseren Produkten und auch in unserer Produktion in Affalterbach. Ich bin stolz darauf, was unsere Mannschaft hier einmal mehr geleistet hat.“
Der AMG 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbomotor wird in reiner Handarbeit nach der traditionellen AMG Philosophie „One Man, One Engine“ montiert – aber mit einer völlig neuen, digital unterstützten Prozess- und Logistikorganisation. Digitale Tools unterstützen die Mitarbeiter optimal bei ihren Tätigkeiten.
Ein Bestandteil des Erfolges ist der neue Montagewagen, auf dem der M139 zusammengebaut wird. Bei der Neukonzeption wurden die vielfältigen Anforderungen der Mitarbeiter im Team abgefragt und bereits in der Entwicklung berücksichtigt. Alle notwendigen Betriebsmittel und Werkzeuge befinden sich ergonomisch optimiert an und auf dem Wagen, was gleichermaßen die Arbeit erleichtert, die Wege minimiert und die Effizienz erhöht. Der integrierte Tablet-PC unterstützt den Monteur mit präzisen Arbeitsanweisungen in klar verständlichen Formulierungen. Handbücher oder Leitfäden aus Papier fallen weg, alles ist digitalisiert. Der Techniker profitiert vom schnellen und einfachen Zugang zu allen erforderlichen Informationen.
„Blue Sky“ für ein angenehmes Arbeitsklima
Fertigungsstätte im Motorsport-Look mit Rennstrecken-Atmosphäre
Montagewagen und Warenkörbe sind im schwarz-weißen Mercedes-AMG Look designt und mit Schlagzeilen wie „START YOUR ENGINE“ oder „AMG PERFORMANCE INSIDE“ beschriftet. Passend dazu erhielt der Hallenboden Schraffuren und weiß-rote Streifenmarkierungen, die an Curbs und Leitlinien von Rennstrecken erinnern. Auch das Thema Nachhaltigkeit war grundlegender Bestandteil bei der Planung der neuen Fertigungslinie. Die Produktion nutzt erneuerbare Energien und reduziert CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfall.
Strenges und aufwändiges Auswahlverfahren für den Titel „Fabrik des Jahres“
Das Auswahlverfahren im Wettbewerb „Fabrik des Jahres“, der seit 1992 jährlich ausgetragen wird, ist sehr streng, mehrstufig und dauert mehrere Monate. Teilnehmen können produzierende Unternehmen aller Branchen sowohl mit einer Fabrik als auch mit einem Geschäftsbereich. Die Zahl der Beschäftigten sollte mindestens 100 Mitarbeiter betragen. In der ersten Stufe erhalten die Teilnehmer einen sehr umfangreichen Fragebogen. Damit werden zu sämtlichen Themen entlang der Wertschöpfungskette quantitative und qualitative Informationen zu typischen Leistungsdaten der Fabrik erfragt.
Neben dem Gesamtsieger gibt es noch weitere Preise für Teilnehmer, die in sieben einzelnen Kategorien des Bewertungsmodells herausragende Leistungen oder besondere Kreativität gezeigt haben. Die Sieger werden Ende Oktober 2019 bekannt gegeben und von der Wirtschaftszeitung „Produktion“ vorgestellt. Weitere Informationen zur „Fabrik des Jahres“ gibt es unter www.fabrik-des-jahres.de.