WAS brachte uns 2019?
WOHIN führt uns 2020?
Oder WAS bringt die Zukunft?
Die öffentliche Meinung zum Thema Auto ändert sich derzeit wohl schneller wie zu keiner anderen Zeit seit der Erfindung des Automobils.
Da wird von einer Seite die durchgehende Elektrifizierung des Individualverkehrs als einzige Wahrheit proklamiert. Auf der anderen Seite stehen die Verfechter/innen des Verbrennungsmotors und geloben die Rettung durch neue Kraftstoffe, den Einsatz von den verschiedensten Filtrationen gegen Emissionen oder gleich ganz neuer Techniken wie zum Beispiel der Brennstoffzelle. Wenn der ersten Gruppe dabei zu viele Vorwürfe in Bezug auf Herstellung der Akkus, Gesamt-Umweltbilanz eines Elektrofahrzeuges oder flächendeckende Versorgung mit ausreichend Ladestrom zu den benötigten Zeiten entgegenfliegen kommt dann oft noch das Thema Tempolimit mit in die Diskussion und spätestens an dieser Stelle wird es dann hoch emotional.
Ich gebe zu, beim Tempolimit fühle ich mich auch betroffen… aber wie mir ein Entwickler aus einer nicht unbekannten deutschen Automarke 2019 sehr eindrücklich darlegte, wird es bei voranschreitender Automatisierung der Fahrzeuge hin zum „Autonomen Fahren“ gar nicht anders gehen, als dass man die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf ein Tempo irgendwo zwischen 120 und 140 km/h begrenzen wird. Er führte dabei aus, dass die künstliche Intelligenz höherere Tempi nicht sicher erkennen und verarbeiten könnte. Mein Hinweis, dass sich doch gerade im Bereich der Elektronik immer wieder, vorher nicht für möglich gehaltene, Entwicklungsfortschritte erzielen lassen… entkräftete er damit, dass es unwirtschaftlich sei, über die Hälfte der Ressourcen des „Gehirns“ eines autonomen Fahrzeuges für 0,5% der Fahrtzeit mit Höchstgeschwindigkeiten zu verwenden.
Grundsätzlich kann man eine deutliche Abkühlung der emotionalen Bindung zum Automobil feststellen:
- Da ist die große Menge der Jugendlichen, Teens und Twens die von Ihren Eltern zu fast jedem Termin mit dem Auto gefahren werden/wurden und dadurch gar keine Notwendigkeit sehen, sich mit der Anschaffung eines eigenen fahrbaren Untersatzes zu beschäftigen oder überhaupt den Führerschein zu machen.
- Immer mehr Menschen wohnen in Großstädten. Und gerade dort wird mit einem wieder besseren öffentlichem Nahverkehr, Leihrollern (die ohne Nachweis einer Fahrfähigkeit geliehen werden können!), Teilautos, Lastenrädern, etc. und hohen Parkplatzkosten der Erwerb eines eigenen Autos immer unattraktiver.
- Auch werden die laufenden Kosten für eine/n Fahranfänger/in gefühlt immer höher.
- Und dann hört man leider auch immer mehr von überzogener Härte von Seiten der Ordnungsbehörden wenn es um die Auslegung der Straßenverkehrszulassungsordnung geht. Da werden Fahrzeuge teilweise stillgelegt und gesondert begutachtet, die nach nicht unerheblichen Ausfallzeiten mitten in der Saison wieder auf die Straße dürfen, nur um in einem anderen Regierungsbezirk erneut überprüft zu werden… an dieser Stelle sollte sich die Szene vielleicht etwas geschlossener zeigen und die Polizei ruhig mal auf neutralem Boden einige korrekte Fahrzeuge vorführen… auf jedenfall ist es bedenklich, wenn Szenegrößen ihre liebevoll aufgebauten Fahrzeuge 2019 keine 500 km mehr gefahren haben, weil sie die Gängeleien satt sind!
- Leider konnte man 2019 auch immer häufiger unserem Hobby (Klassiker, Young- und Oldtimer) gegenüber kritische Stimmen hören. Gerade wenn es um die Nutzung landschaftlich ansprechender Strecken, die auch von Radfahrergruppen genutzt werden, ging. An dieser Stelle ist jeder mit seinem Fahrverhalten gefordert! Da heißt es vielleicht einmal weniger runterschalten um den Sportauspuff aufröhren zu lassen ODER auch mal ein paar Meter mehr hinter einem Rennrad fahren und es dann sicher überholen!! Und -ganz wichtig- auch der technische Zustand des eigenen Gefährtes sollte einwandfrei sein… ein qualmender Motor sollte dringlicher in Ordnung gebracht werden als die Montage einer neun verchromten Stoßstange!!!
Für mich bedeutet diese von mir beobachteten Entwicklungen für 2020:
- Gezielte Ausfahrten mit dem Klassiker zu bekannten Veranstaltungen, die gut organisiert sind und die Anwohner nicht zu stark belästigen.
- Eine weitere Verbesserung des technischen Zustandes meiner Fahrzeuge.
- Weiterhin für die Szene Informationen zusammenführen, für die Oldtimerei Werbung machen und für Verständnis an unserem Hobby werben.