Hochwasser, Stürme und Viren, viele bezeichnen diese Phänomene schon als Zeichen dafür, dass sich die Natur gegen die Auswirkungen unserer Anwesenheit auf der Erde wehrt.
Verschiedene Bilder zeigen wie unglaublich schnell sich derzeit die Natur erholt. Das Wasser in Venedig wird klar, Fische erobern alte Lebensräume zurück, der Himmel über manchen Städten ist wieder blau und manch einer bemerkt sogar eine Verbesserung der Luftqualität.
Neben den offensichtlichen Auswirkungen bekämpfen wir aktuell aber auch, die teilweise umstrittenen, Langzeitfolgen verschiedener Nebenprodukte unserer stetig wachsenden Weltwirtschaft.
Schon fast panisch versuchen wir also uns anzupassen und ergreifen Maßnahmen um unseren Beitrag zum Klimawandel zu verringern. Doch in wie weit sind diese Maßnahmen wirkungsvoll?
Bisher gibt es dazu keine handfesten Zahlen auf die wir zurückgreifen können und auch die Modelle, sowie Hochrechnungen, können keine klaren Aussagen darüber Treffen, wie effektiv unsere Maßnahmen bisher sind. Zu wenig verstehen wir doch noch das Klima und zu komplex sind die zugrundeliegenden Zusammenhänge.
Aber wir müssen es doch wenigstens versuchen, oder?
Das war bisher oft das Argument. Selbst wenn wir nicht wissen wie groß die Verbesserungen durch die ergriffenen Maßnahmen am Ende sind, irgendetwas bringen sie auf jeden Fall, und dabei ist es vollkommen egal welche negativen Folgen wir in Kauf nehmen müssen. Die Zukunft unserer Kinder ist das Wichtigste, und diese kann man ja nicht gegen Geld aufwiegen.
Wohin und diese Denkweise geführt hat ist uns allen bekannt. CO2 Grenzwerte, Fahrverbote, Umweltplaketten und den installierten Kaminofen darf man in Stuttgart auch nicht mehr benutzen.
Wenn uns auch durchaus bewusst war, welchen wirtschaftlichen Schaden wir hierdurch verursachen, sind die Gegenstimmen bisher immer in der Minderheit. Was blieb einem auch übrig.
„Die Mehrheit der Wissenschaftler ist sich ja einig“.
Doch zumindest im Fall der Fahrverbote in Stuttgart werfen die Folgen des Coronavirus jetzt neue Fragen auf.
30 % weniger Fahrzeuge doch Feinstaubwerte werden schlechter
Nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) passierten am 19. März 2020 ca. 44.000 Fahrzeuge die Messstelle am Neckartor. Im Vergleich dazu waren es am 5. März noch 62.000, ein Rückgang von ca 30%.
In Anbetracht des regelmäßigen Feinstaubalarms in Stuttgart und der fortlaufenden Diskussion um verstärkte Fahrverbote würde man nun auch erwarten, dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen und ein verringertes Verkehrsaufkommen die Messwerte verbessert.
Aktuell zeichnet sich aber ein vollkommen anderes Bild. Am Samstag den 28.03 werden die Grenzwerte sogar überschritten.

Quelle: LUBW
Aber wie kann das sein? Die aktuellen Maßnahmen machen doch klipp und klar, dass das Auto der Übeltäter ist. Bedeutet das etwa, dass wir das Verkehrsaufkommen in Stuttgart um mehr als 30% senken, oder die Abgaswerte der Autos noch um 30% verbessern müssen, um die Grenzwerte auf Dauer einzuhalten?
Die Vorstellung unwahrscheinlich und die damit verbundenen Kosten wahrscheinlich exorbitant hoch.
Was machen wir aber jetzt also mit dieser Information?
Wieso, weshalb, oder warum die Messwerte so aussehen ist erstmal unwichtig. Egal ob Wind, Wasser, Temperatur, Standort der Messstation, umliegende Gebäude oder aktuelle Wetterereignisse. Klar ist, die Messwerte sind von mehr als nur dem Verkehrsaufkommen abhängig und jegliche Maßnahmen müssen dies einbeziehen.
Wir alle wissen, dass wir zum Klimawandel beitragen und auch der Schutz unserer Umwelt liegt den meisten sehr am Herzen. Vielleicht sollten wir uns, wie bei vielem, aber wieder zu einer objektiven Diskussion zurückbesinnen und uns damit beschäftigen welche Maßnahmen in lokaler, wie auch globaler Sicht sinnvoll und effektiv sind.
Ist es doch eine starke Wirtschaft, welche die Freiheit bringt uns wirkungsvoll einzubringen und uns global für diese Themen einzusetzen.