Das PROTOTYP für die Familie

Nach dem Versenden unseres Newsletters am Freitag, 14.2.14, gingen diverse Emails bei uns ein, die uns auf einen Schreibfehler hinweisen wollten… nun gut, meine Rechtschreibung und mein Satzbau sind sicherlich manchmal fragwürdig, doch bei der Überschrift zu diesem Artikel ist so alles korrekt!

Das Automuseum PROTOTYP in dem momentan entstehenden Stadtteil Hafencity war vor zwei Wochen Ziel eines kleineren Familienausflugs. Nun gut, die Familie war vorab nicht wirklich begeistert, zumal das Wochenende als Zeugnisferien angedacht war… aber jeder durfte einen Vorschlag in Hamburg machen und ich wählte das Prototype.

Unter dem Motto „Personen. Kraft. Wagen.“ zeigt das Automuseum PROTOTYP seit April 2008 in der Hamburger HafenCity ein umfassendes Bild gelebter Auto-Leidenschaft: Geniale Konstrukteure und waghalsige Rennfahrer werden ebenso in Szene gesetzt, wie technische Details leistungsstarker Motoren und formschöner Sport- und Rennwagen aus rund 100 Jahren Automobilhistorie. -> soweit der erste Satz aus der Pressemitteilung des Museum. Meine Familie war davon nicht wirklich begeistert, mussten Sie doch schon des Öfteren Automusen mit mir erkunden. Doch es sollte anders kommen…

Für den Besucher bietet sich die seltene Chance, den Ikonen der Ingenieurskunst ungewöhnlich nahe zu kommen. Ohne Glas oder störende Barrieren kann er die präsentierten Fahrzeuge aus allen Perspektiven betrachten und entdeckt dabei so manches faszinierende Detail. Durch das innovative Ausstellungskonzept wird in der HafenCity Automobilgeschichte lebendig. Im modernen Ambiente eines umgebauten historischen Fabrikgebäudes erfährt der Museumsbesucher unmittelbar, was „Faszination Motorsport“ bedeutet. Zum einen ist das die Leidenschaft der Konstrukteure, Designer und Rennfahrer, deren Schicksale im Automuseum PROTOTYP unterhaltsam und informativ vermittelt werden. Im gleichen Maße ist es jedoch auch die Leidenschaft, mit der die Besucher selbst in die präsentierte Welt eintauchen: Mit versonnenem Lächeln schlendern sie um die barrierefrei ausgestellten Rennwagen, lauschen dem röhrenden Sound der Motoren in der Audiobox oder steigen stolz aus dem Porsche 356-Fahrsimulator aus, weil sie die Streckenzeit des vorigen Besuchers um ein paar Sekunden unterboten haben.

Und genau da liegt der erste große Unterschied. Man kann wirklich bis an die Fahrzeuge herantreten, man könnte sie theoretisch sogar berühren, doch am Eingang hatte man uns unmissverständlich auf eine eigentliche Selbstverständlichkeit hingewiesen: DAS BERÜHREN MIT DEN PFOTEN IST VERBOTEN. Diese Nähe ist die erste Besonderheit, die kühle hanseatische Aufreihung der Fahrzeuge und das liebevolle Ausgarnieren mit den wohl begehrenswertesten Accessoires aus der VW- und Porsche-Geschichte die zweite Außergewöhnlichkeit dieses Museums.

Man wird auch nicht von einer schier endlosen Aufstellung hunderter Fahrzeuge erschlagen sondern kann sich der Form und der Geschichte jedes einzelnen Fahrzeuges widmen. Hilfreich sind dabei die im Boden eingelassenen und immer wieder umschaltenden Minimonitore die über das jeweilige Ausstellungsstück Interessantes zu berichten haben. Der echte Interessent weiß dabei manchmal mehr wie der Bildschirm zu berichten, es werden aber auch fachkundige Führungen angeboten…

Eine gläserne Werkstatt – zeigt die Begeisterung die hinter diesem Museum steckt und wie man selbst seltene Objekte wieder zum Laufen bringt oder Museumsstücke für einen Einsatz bei einer Oldtimerveranstaltung vorbereitet.

Das integrierte Kino – mit Sequenzen historischer Rennberichte oder Filmen zur Fahrzeuggeschichte lädt zum Verweilen ein und informiert den echten Fan.

Eine Klangbox – gibt einen akustischen Eindruck verschiedener Motorenkonzepte, allerdings besteht hier wohl bald Handlungsbedarf, da die meisten heutigen Multimediahandys bereits mehr Klang und Lautstärke bieten, trotzdem überzeugt die getroffene Auswahl sehr.

Eine Bücherecke – gibt einen netten Einblick und begeistert für die gedruckten Informationen und Bildbände rund um das Thema Auto, VW und besonders Porsche.

Ein Museumsshop und ein Café – gehören heute wie selbstverständlich zu einem Museum. Hier aber findet man neben antiquarischen und gut ausgesuchten Büchern, Automodellen, Filmen auf DVD mit Fahrzeugen in den Nebenrollen so einiges was den Fan aber auch den Rest der Familie erfreut, die Stärkung mit einem leckeren Kuchen oder Sandwich ist dann nur noch Formsache.

Und immer wieder werden die Besucher von sorgsam ausgewählten Fotos und kleine Exponate sowie Text-Tafeln mit Fakten und Anekdoten aus dem Leben der Auto-Begeisterten früher Jahre gebremst und bekommen so einen facettenreichen Blick auf das Thema Automobil.

Die häufigste Frage die mir im Nachgang von befreundeten Mercedes-Fans gestellt wurde war: „Aber die haben da doch nur Porsche und ein bisschen VW. Ist das nicht langweilig?“ Nein, die haben nicht nur diese beiden Heckmotormarken, sondern immer wieder finden sich auch Exponate mit dem Stern dazwischen (man muß nur manchmal etwas genauer hinsehen!) UND die anderen Fahrzeuge sind so faszinierend, ein Besuch ob mit oder ohne Familie lohnt hier für echte Auto-Fans!!!

„Erst durch Geschichten wird Geschichte lebendig“, sagt Oliver Schmidt, der gemeinsam mit Thomas König das Automuseum PROTOTYP gründete. Und dieser ergänzt: „Der emotionale Erlebnisfaktor macht den Besuch bei uns zu einer kleinen Zeitreise, an die man sich gerne erinnert.“ Mit rund 2.500 qm bieten drei Ebenen Platz für themenbezogene Sonderausstellungen, die Dauerausstellung, sowie Veranstaltungsflächen zur individuellen Buchung. Basierend auf der privaten Sammlung von Thomas König und Oliver Schmidt präsentiert das Automuseum PROTOTYP Renn- und Sportwagen, frühe Porsche-Konstruktionen, Eigenbauten und Rekordfahrzeuge der frühen Nachkriegszeit, zeigt aber auch Beispiele moderner Rennsportgeschichte. Jedes der rund 50 präsentierten Fahrzeug ist in seiner Art ein Unikat – wenn auch nicht zwingend ein Prototyp. „Automuseum PROTOTYP“ steht mit seinem Namen für sein umfassendes und erlebnisstarkes Ausstellungskonzept.

  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag; 10:00 –18:00 Uhr.
  • Eintritt: Erwachsene 9,- Euro €, Kinder (4-14 Jahre) 4,50 €Euro, Sonderausstellungen (jeweils zzgl.) 3,- €Euro
  • Weitere Informationen und Download-Material unter www.prototyp-hamburg.de