DEUVET wird 40 – ein Blick in den Rückspiegel

von Eckhart Bartels www.deuvet.de

Im Jahr 2016 gilt es einen besonderen Geburtstag zu feiern. Tatsächlich gehört der DEUVET inzwischen als Bundesverband für Clubs klassischer Fahrzeuge zur soliden Basis unserer mobilen Leidenschaften.

MINOLTA DIGITAL CAMERADamals, im Frühling des Jahres 1976, gab es aber nur wenige Clubs oder Vereine, gegründet und geführt von Schraubern und Sammlern historischer Fahrzeuge. Dazu zählten ASC, VFV, DAVC und einige Regional- und noch wenige Markenclubs. Sie alle waren mit Begeisterung für ihre Sache und die Betreuung ihrer Mitglieder aktiv – aber die übergreifenden Aufgaben bei Institutionen, Versicherungen, Behörden und insbesondere bei Politik und Gesetzgebung konnte nicht jeder Club alleine angehen. Dazu bedarf es besonderer Fähigkeiten, Kompetenz und vor allem auch Akzeptanz.

Es gab sehr viel zu tun, damals, denn die besonderen Anliegen für historische Fahrzeuge fanden bei den großen Automobilclubs nur unter sportlichen und touristischen Aspekten Resonanz. Wichtige Schritte zur Anerkennung und Zukunftssicherung unseres „Kulturguts Mobilität“ mussten die ersten „Veteranen- und Oldie-Clubs“ alleine lösen. Und das in eigener Regie und Selbstverwaltung. Diese Clubs gründeten die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Fahrzeug-Veteranen- und Markenclubs, später umbenannt in DEUVET. Am Anfang keine leichte Aufgabe, denn wenn wir heute zurückblicken, sind viele Handlungsfelder, ja selbst der Begriff „Veteranen“ für die jüngeren Generationen kaum noch verständlich.

Deuvet9Diese gemeinsamen „Nebenaufgaben“ der Vereinsführung waren eine große Herausforderung, die von den Gründungsclubs mit dem inzwischen in der Öffentlichkeit anerkannten DEUVET in manchmal schwierigen Abstimmungen und Entscheidungsprozessen mit Bravour gelöst wurden.  Was heute wie ein bestellter Acker in der Landwirtschaft erfolgreich Früchte trägt, war damals Wildnis, ungerodet und voller Sümpfe, eben ohne Strukturen und Regeln. Für Oldtimerbesitzer waren die fehlenden Rahmenbedingungen ein Risiko und machten den Genuss beim Fahren und Erhalten historischer Fahrzeuge unberechenbar. Erst mit dem wachsenden Interesse an älteren Fahrzeugen und hier besonders den vom deutschen Wirtschaftswunder geprägten Nachkriegsmodellen entwickelte sich in den 1980er Jahren das Hobby in die heutige Richtung. Viel Arbeit wurde von den gewählten Repräsentanten der Szene geleistet. Über 20 Jahre benötigte der DEUVET für die Durchsetzung und Vorbereitung einer eigenständigen Oldtimer-Regelung bei Zulassung und Kfz.-Steuer. Ebenso wichtig war die juristisch eindeutige Definition eines historischen Fahrzeugs. 1997 war es dann soweit, man konnte mit der Politik die neue gesetzliche Oldtimer-Zulassung in den Alltag übertragen.

Viele weitere Regelungen für klassische Fahrzeuge sind durch den Bundesverband in den vergangenen Jahren erarbeitet worden. Für manchen „Newcomer“ heute eine Selbstverständlichkeit. Was auch zu der Frage führte, können wir jetzt die gemeinsame Basis wieder verlassen. Es erinnert ein wenig an die Diskussion, ob man eine Feuerwehr auflösen kann, wenn es lange nicht gebrannt hat…

Am Wochenende der deutschen Einheit, am 1. und 2. Oktober 2016, treffen sich die Clubs und Vereine mit ihren Fahrzeugen beim Technik-Museum Speyer, um den Anlass „40 Jahre DEUVET“ in Erinnerung zu rufen. Auf dem Platz und in der Ausstellung kann man sich mit Gleichgesinnten über Erfahrungen und aktuelle Fragen  austauschen. Ein informatives Programm ist auch in Vorbereitung und wird rechtzeitig bekanntgegeben. Wir sind alle eingeladen, denn: Mobile Vergangenheit braucht Zukunft.