Die Geschichte der Experimental-Sicherheits-Fahrzeuge (ESF)

Zukunftsweisende Technologie der Automobilsicherheit zeigt das Experimental-Sicherheits-Fahrzeug Mercedes-Benz ESF 2019, das die Marke jüngst öffentlich präsentiert hat. Es steht in einer starken Tradition von ESF-Fahrzeugen, die fast 50 Jahre zurückreicht. Einer dieser automobilen Zeitzeugen ist im Mercedes-Benz Museum zu sehen: das ESF 22 von 1973.

Seit 1971 hat Mercedes-Benz insgesamt mehr als 30 Experimental-Sicherheits-Fahrzeuge (ESF) konstruiert. Mit ihnen erforscht die Marke zahlreiche automobile Sicherheitssysteme und bringt sie auf den Weg zur Serieneinführung. Die ESF sind eingebettet in die weit zurückreichende Historie der kontinuierlichen Sicherheitsentwicklung bei Mercedes-Benz.

Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 03 von 1971 – Basis W114/115

Einige frühe Meilensteine dieser Tradition sind:

  • Türschlösser, die ein Aufspringen der Türen nach einem Unfall verhindern (1949, 1959)
  • Sicherheitskarosserie mit energieabsorbierenden Knautschzonen(1959)
  • „entschärfter“, also verletzungsmildernder Innenraum (1959)
  • systematische Crashtests (1959)
  • Unfallforschung: Auswertung von realen Unfällen und systematische Verwertung der Ergebnisse für die Sicherheitsentwicklung (1969)

Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 13 von 1972 – Basis W116
Mercedes-Benz Experimental Safety Vehicle ESF 13 from 1972.

Die ESF ebnen ab den 1970er-Jahren den Weg für eine Vielzahl weiterer Innovationen, die zum Teil erst Jahre später in Serie gebaut werden können. Dazu gehören ABS (1978), Gurtstraffer (1981) und Gurtkraftbegrenzer (1995), Airbag (1981), Beifahrerairbag (1987) und Seitenairbags (1995).

Experimental-Sicherheits-Fahrzeuge ESF 2009, ESF 22a (1973) und ESF 13 (1972), von links nach rechts. Foto vom TecDay Mercedes-Benz ESF 2019 im Mai 2019.

Insgesamt stellt Mercedes-Benz im Rahmen des ESV-Programms (Experimental Safety Vehicle) der 1970er-Jahre die folgenden vier ESF der Öffentlichkeit vor:

  • ESF 05 auf Basis der Baureihe 114 („Strich-Acht“) und präsentiert auf der 2. Internationalen ESV-Konferenz vom 26. bis 29. Oktober 1971 in Sindelfingen
  • ESF 13 als überarbeitete Variante des ESF 05, präsentiert auf der 3. Internationalen ESV-Konferenz vom 30. Mai bis 2. Juni 1972 in Washington (USA)
  • ESF22 auf Basis der S-Klasse (Baureihe 116), präsentiert auf der 4. Internationalen ESV-Konferenz vom 13. bis 16. März 1973 in Kyoto (Japan)
  • ESF24 als modifizierte S-Klasse (Baureihe 116), präsentiert auf der 5. Internationalen ESV-Konferenz vom 4. bis 7. Juni 1974 in London (Großbritannien)

Experimental-Sicherheits-Fahrzeuge ESF 2009 (2009), ESF 24 (1974), ESF 22a (1973), ESF 13 (1972) – von links nach rechts.

Als kontinuierlicher Schrittmacher in der Fahrzeugsicherheit stellt Mercedes-Benz im Jahr 2009 ein weiteres Fahrzeug vor, das wiederum zahlreiche spätere Serienentwicklungen vorwegnimmt.

  • ESF 2009 auf Basis der S-Klasse (Baureihe 221), präsentiert auf der 21. Internationalen ESV-Konferenz vom 15. bis 18. Juni 2009 in Stuttgart

Das im Frühjahr 2019 gezeigte ESF 2019 knüpft nahtlos an diese Tradition an. Es hat gut ein Dutzend Innovationen und greift dabei auch aktuelle zukunftsweisende Trends auf, etwa elektrische Antriebe und das vollautomatisierte Fahren. Zu seinen Lösungen gehören sowohl seriennahe Entwicklungen als auch solche, die weit in die Zukunft reichen – wie stets bei den Experimental-Sicherheits-Fahrzeugen von Mercedes-Benz. Denn jedes ESF verdeutlicht den extrem breiten Technologiehorizont, mit dem die Marke Innovationen für die Fahrzeugsicherheit kontinuierlich vorantreibt.

Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 22 im Mercedes-Benz Museum.

Im Mercedes-Benz Museum zu sehen:
Raum Mythos 5: Vordenker – Sicherheit und Umwelt
Mercedes-Benz Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 22, 1973