Warum Dieter Lammersdorf www.oldtimermuseen.de entwickelte
Die magische Marke ist überschritten. Mehr als 100.000 Besucher haben allein seit Anfang des Jahres die Webseite www.oldtimermuseen.de kennen gelernt. Echte Besucher wohlgemerkt, keine Softwareprogramme. Der Bedarf nach Orientierung ist enorm, denn die Szene der kleinen und großen Ausstellungen mit historischen Bussen, Zweirädern, Autos, Motoren, Nutzfahrzeugen und Feuerwehren ist äußerst bunt und vielschichtig – und manchmal auch unübersichtlich. Doch der Reihe nach.
Hätte Dieter Lammersdorf zur Jahrtausendwende das passende Handbuch für Oldtimermuseen gehabt – er wäre viel früher auf die Sammlung für Motorräder in Pleidelsheim bei Stuttgart gestoßen. Ende der 1990er Jahre war er des Öfteren in Süddeutschland unterwegs und erfuhr nur durch Zufall von der sehenswerten (und leider aufgegebenen) Ausstellung in einem ehemaligen Tabakschuppen. „Das hat mich damals geärgert, denn das Museum hätte mehr Besucher verdient gehabt“, sagt Dieter Lammersdorf, der sich schon als 17-Jähriger einen Motorroller von Heinkel gekauft hatte und seitdem für die Oldtimerei brannte.
Dem Zufall wollte der Bauingenieur, Sonderpädagoge und leidenschaftliche Schrauber künftig nichts mehr überlassen und schrieb den ersten Oldtimerführer, der nach Regionen aufgeteilt ist. Wer auch immer in Deutschland auf Tour ging, konnte in dem handlichen Nachschlagewerk sehen, wo es in der Nähe Spannendes
aus der Fahrzeuggeschichte zu entdecken gab. Zu insgesamt 164 Museen lieferte das Spiralbuch die wichtigsten Infos, Kontaktdaten und Bildmaterial. Doch die Recherche war aufwändig, im Internet war kaum etwas zu finden. „Ich habe alle Oldtimerzeitschriften durchsucht und den Museen dann Fragebögen geschickt“, sagt der
Autor. Auch der Verband „Deutsche Museumsstraße“ mit seinem damaligen Vorsitzenden Hans-Holger Frenzel leistete wichtige Unterstützung. Am Ende wurde der Band „Oldtimermuseen in Deutschland“ ein Erfolg und ist aktuell in der fünften Auflage mit mehr als 250 Museen erhältlich.
Davon angespornt startete Dieter Lammersdorf im März 2022 sein nächstes großes Projekt: Aufbauend auf dem Buch ging seine komplett überarbeitete Webseite www.oldtimermuseen.de online.
Auch diesmal war es das vorrangige Ziel, Oldtimerfans schnell und einfach den Weg zu den öffentlich zugänglichen Sammlungen zu weisen. Herzstück wurde eine Deutschlandkarte, auf der mittlerweile mehr als 350 Standorte verzeichnet sind, verlinkt mit den wichtigsten Kurzinfos zum Museum. Außerdem können europaweit 20 Museen für historische Busse lokalisiert werden. Diesmal füllte Lammersdorf eine digitale Marktlücke: Schon nach kurzer Zeit nahmen den Service mehr als 10.000 Besucher pro Monat in Anspruch. „Dass sich das Interesse auf einem so hohen Niveau stabilisiert, spricht für den großen Mehrwert, den die Seite bietet“, sagt der Oldtimerexperte, der seine Datenbank kontinuierlich aktualisiert und natürlich so viele Museen wie möglich selbst besucht. Das Angebot sei in dieser Ausführlichkeit eben einmalig in Deutschland.
Die Nutzung von www.oldtimermuseen.de werde auch in Zukunft kostenlos bleiben, verspricht Dieter Lammersdorf. Die Zusammenarbeit mit mehreren Werbepartnern mache es möglich.
Viel Arbeit und Herzblut steckt der 65-Jährige in sein Projekt. Das, worum es geht, nämlich die Leidenschaft für Oldtimer, verliert er darüber nicht aus den Augen. Nicht nur, dass er seiner Lieblingsmarke Heinkel zwei Fachbücher gewidmet hat. In seiner Heimat, dem Sauerland, ist Dieter Lammersdorf zudem immer wieder auf seinem Heinkel-Roller von 1960 anzutreffen. Oder schraubend an seinem Heinkel-Kabinenroller Trojan von 1963. Was ihn an Oldtimern fasziniert? „Dass damals mit sehr einfachen Mitteln so fantastische Fahrzeuge gebaut wurden, die heute noch funktionieren.“ Von modernen Autos sei das eher nicht zu erwarten…