Aus aktuellem Anlass informiert der ADAC über Neuerungen zur FIVA . Vom 6.-8. November hat in der ungarischen Hauptstadt Budapest die „Annual General Meeting“ genannte Jahreshauptversammlung des Oldtimer-Weltverbandes FIVA stattgefunden. Prof. Dr. Mario Theissen, der in seiner Funktion als ADAC Oldtimer-Referent unserer Abteilung auf ehrenamtlicher Ebene vorsteht, wurde dort in das Amt des FIVA Senior Vice President gewählt (Anmerkung der Red.: Wir berichteten am 11.11.2014).
Neben den Personalfragen war das zentrale Thema der Tagung, die Vorstellung des FIVA Technical Code in seiner überarbeiteten Form. Diese Revision ist ein Projekt, mit dem sich eine Arbeitsgruppe der FIVA Technical Commission bereits seit zwei Jahren intensiv beschäftigt hatte. Diese „Working Group“ umfasst Mitglieder aus 11 Ländern. Das Ergebnis der Bemühungen wurde nun vorgestellt, intensiv diskutiert und am dritten Tag der Vollversammlung zur Ratifikation vorgelegt. Von diesem höchsten Gremium der FIVA wurde das Regelwerk schließlich mit nur einer einzigen Gegenstimme verabschiedet.
Vorweg ist zu bemerken, dass die Philosophie des Technical Code beibehalten wurde und sich auch der Bewertungsmaßstab nicht geändert hat. Das Regelwerk wurde also weder strenger noch liberaler, dafür aber strukturierter und verständlicher gestaltet. Auch wurden Regeln, die bisher zwar allgemein akzeptiert, aber nicht schriftlich fixiert waren, in den Text mit aufgenommen. Änderungen gibt es auch bezüglich der Einstufung. Das System wurde dadurch präzisiert, dass nunmehr (falls vorhanden) jede einzelne Abweichung vom Auslieferungszustand hinsichtlich der historischen Korrektheit eingeordnet wird, während bisher nur eine einzige zusammenfassende Kategorisierung möglich war.
Die wichtigste Verbesserung ist aber die Einführung einer FIVA Registriernummer. Diese Nummer wird bei Antragstellung vergeben und bleibt dauerhaft beim Fahrzeug, auch wenn wegen Besitzerwechsel oder überschreiten des Ablaufdatums eine neue ID Card ausgestellt werden muss. Dadurch ist erstmals eine wirkliche Nachverfolgbarkeit gegeben und das auf dem Aufkleber zur FIVA Identity Card abgedruckte Motto „FIVA REGISTERED“ mit Leben gefüllt.
Um diese Neuerungen umsetzen zu können, muss ein geändertes Layout der FIVA Identity Card erarbeitet und neue Rohlinge gedruckt werden, das Antragsformular überarbeitet und die entsprechenden Leitlinien erstellt, sowie die Ausfüllsysteme angepasst werden. Hauptaufgabe ist aber die Erarbeitung eines entsprechenden Systems zur Verwaltung der neu eingeführten FIVA Registriernummer.
Die Entscheidungshoheit, den Zeitpunkt des Inkrafttretens zu definieren, wurde dafür von der Hauptversammlung an das Präsidium der FIVA delegiert. Während die Hauptversammlung der FIVA nur einmal jährlich stattfindet, trifft das „General Committee“ genannte Präsidium mehrmals in Jahr zusammen.
Bis dahin bleibt die Version von 2010 weiterhin gültig und in Gebrauch!
Der ADAC wird, sobald dieses Datum absehbar ist, informieren und dann auch Unterlagen in Papierform für die Aktualisierung der Ordner mit dem Prüfer-Leitfaden zur Verfügung stellen. Weiterhin ist geplant, Seminare, in welchen auf die geänderten Rahmenbedingungen eingegangen wird, abzuhalten. Sobald hierzu Details erarbeitet wurden, gehen Ihnen diese Informationen zu. Unter dem folgenden Link steht Ihnen die deutsche Übersetzung des Technical Code, wie auch die englische Urversion der FIVA zum Download bereit.