von WOLFgang Kalbhenn - Bilder mit freundlicher Genehmigung von ALTE SCHULE
Im Corona-Jahr 2021 – das öffentliche Leben kam größtenteils zum Erliegen – kam mir eine rebllische Idee: In einem renomierten Auto-Museum schläft ein Mercedes-C 111 vor sich hin und niemand kümmert sich sonderlich um diese Sehenswürdigkeit! Das ist die Gelegenheit! Wir möchten ja gerne noch einen originalen C 111 mit seinem 4-Scheiben-Wankelmotor wieder „auf die Räder“ bringen! Wann könnte ich näher und inniger an diesen hier so besonderen C 111 #24a ran-kommen, als in dieser Situation? Er ist dort für Publikum deponiert, und ich könnte doch auch mal „Publikum“ sein / spielen!
Zwei Mitmacher und Spezialisten sind schnell gefunden.
Im Februar 2021 startet das „C 111-heiße Dreier-Team“(Foto oben), Manfred, Karl und WOLFgang – ich noch mit Beinschiene wegen gebrochenem Fuß – früh-morgens von Stuttgart auf zum Objekt unserer Begierde. Es wird ein erfreuliches Erlebnis mit der Erkenntnis, dass dieses Fahrzeug, der ehemalige „Privat“-Wagen von Karl Wilfert (Karosserie-Werk Sindelfingen) DER C 111 ist, an dem für eine Wieder-Inbetriebnahme der geringste Aufwand zu treiben sei.
In unbeachteten Augenblicken schauen wir uns das Fahrzeug etwas näher an, und diese Erkenntnis erhärtet sich immer mehr: Der Wankelmotor sieht schon rein äußerlich fast neuwertig aus, und es ist sogar einer dieser letzten „Drehmoment-Motore“, die damals durch den Einsatz unseres Stufen-Saugrohres (Datenblatt: Vollast-Vergleich) Furore machten.
Die Karosserie ist bestens gepflegt und vorbereitet und steht sauber da. Aus dem Fahrtenbuch lassen sich klare Zusammenhänge zur Historie und zu „Fahrern“ dieses exclusiven C 111 machen. Er wurde überwiegend von den Herren Wilfert und Bozenhardt (Betreuer) „bewegt“, aber auch Werner Breitschwerdt – damaliger Entwicklungschef Pkw – soll ihn verschiedentlich gefahren sein.
Auf alle Fälle hatte dieser C 111 #24a NICHT unter den stressigen Versuchs- und Erprobungs-Einsätzen des Teams von Dr. Liebold, dem Projekt-Leiter C 111 bei V1VO zu „leiden“ gehabt! Er war abgestellt ausschließlich für Karosserie-Entwicklungen im Werk Sifi. So hatte er auch ganz kurz vor dem großen „AUS“ für das Prokjekt C 111 in 1974 noch einen neuen Motor – den hier montierten – bekommen, weil Wilfert mit dem vorher eingebauten 3-Scheiben-Motor unzufrieden war!
Die 3 „Rebellen“ konnten mit dieser erfreulichen Erfahrung beglückt nun MB-Classic einen weiteren Vorschlag zur Reanimierung eines geeigneten Museums- C 111 machen.