Generelle Neuausrichtung des Designs bei Mercedes-Benz

Auf die folgende Pressemitteilung der DaimlerAG hat uns der Pagoden-Freund Bernd Meyer-Brockel mit seinem Newsletter aufmerksam gemacht. Er schreibt dort:

Die beiliegende Presseinformation der Daimler AG von heute muss ich unbedingt an Euch weitergeben. Die Überschrift lautet:

Mercedes-Benz entwickelt Designsprache konsequent weiter: „Die Zeit der Sicken ist vorbei“

Den Text dazu – samt Bild – findet Ihr unten. Unbedingt lesenswert! Wir, die Freunde der Sicken neben den Scheinwerfern an den vorderen Kotflügeln der Pagode, bekommen damit endgültig bescheinigt, dass die Form unserer Pagode absoluter Schnee von gestern ist.

Ich vermute der Horizont des „Designers“, der hier die neue Parole ausgegeben hat, fängt so ungefähr bei der A-Klasse an und der gute Mann weiss gar nicht wie eine Pagode aussieht. Nun, da müssen wir durch und wahrscheinlich führt das Ganze – sofern Daimler konsequent weiter daran arbeitet – am Ende zu einer weiteren Wertschätzung und damit Wertsteigerung unserer Pagode.

Aber auch andere Fahrzeuge der jüngsten Vergangenheit mit Ecken, Kanten und Sicken werden dadurch wesentlich schneller als bisher sowieso schon zum Sammelobjekt. Das G-Modell hat sowieso schon Kultstatus und neu hinzu kommt jetzt zum Beispiel der GLK (Vormopf), also der wirklich eckige „kleine Bruder des G-Modells. Behaltet den GLK (Vormopf), er wird mal selten und wertvoll werden!

Jetzt viel „Spaß“ beim Lesen der Phantasien der Designer, die aktuell die Hand am Ruder haben.


Studie Aesthetics A

Design Essentials: „Die Zeit der Sicken ist vorbei“

Sindelfingen. Die Mercedes-Benz Designer haben das Produktportfolio erfolgreich umgestaltet. Die kommende Kompaktklasse-Generation markiert den Aufbruch in eine noch konsequentere Umsetzung der Sinnlichen Klarheit, wie die Skulptur „ Aesthetics A“ zeigt.

In einem Spannungsfeld von Tradition und Moderne entwerfen die Designer von Mercedes-Benz die Autos für die Zukunft. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht Sinnliche Klarheit als Ausdruck modernen Luxus. Das Design muss schön und intelligent sein, kurz gesagt hot und cool. Mit dieser Philosophie schaffen die Mercedes-Benz Designer nicht nur Automobile, sondern eine Welt des modernen Luxus. Ihr Anspruch hierbei ist, dass das Unternehmen als internationales Luxuslabel wahrgenommen wird.

Die neue Formensprache mit dem Ziel, klare Formen und sinnliche Flächen zu erzeugen, die Hightech inszenieren und zugleich Emotionen wecken, trug entscheidend zur Verjüngung der Marke und zum Absatzerfolg des Unternehmens bei. Jedes nachfolgende Mercedes-Benz Modell folgte dieser Philosophie trotz eigenständigem Charakter.

Gorden Wagener

Mit der Skulptur „Aesthetics A“ präsentiert das Designteam jetzt die Vision einer auf den Grundkörper reduzierten Limousine im Kompaktwagen-Segment. Zugleich wird deutlich, welchen Ausdruck die Designphilosophie der Sinnlichen Klarheit schon in nicht allzu ferner Zukunft finden wird. Die Skulptur „Aesthetics A“ verkörpert die Weiterentwicklung der Mercedes-Benz Formensprache. „Form und Körper bleiben, wenn man Sicken und Linien extrem reduziert. Wir haben den Mut, diesen Purismus umzusetzen“, sagt Chief Design Officer der Daimler AG Gorden Wagener. „In Verbindung mit perfekten Proportionen und sinnlicher Flächengestaltung hat die kommende Generation der Kompaktklasse das Potential, eine neue Designära einzuleiten.“

Kernaussagen:

  • Das Erfolgsgeheimnis des aktuellen Mercedes-Benz Designs ist die Verknüpfung von Intelligenz und Emotion.
  • „Sinnliche Klarheit“, mit dieser Strategie und Philosophie war Mercedes-Benz der Initiator eines Designwandels, der über die Marke hinaus prägend war
  • Wagener: „Design als Kunst des Weglassens: Die Zeit der Sicken ist vorbei.“
  • Wagener: „Interieur Design im Automobilbau ist heute Gestaltung von Lebensräumen. Mercedes-Benz spricht vom ‚3rd Space‘, den es neben Zuhause und Arbeitsplatz für den Kunden zu designen gilt. Erlebnisräume mit Wohlfühlcharakter. Das gilt auch für die Nutzfahrzeuge.“
  • Wagener: „Auch im Interieur steht bei Mercedes-Benz die Bipolarität aus traditioneller Handwerkskunst und Hightech im Mittelpunkt – auch innen sind die Fahrzeuge sinnlich und klar und setzen mit Präzision und Qualität Maßstäbe.
  • Mit der fortschreitenden digitalen Entwicklung schaffen die Mercedes-Benz UX-Designer vernetzte Lebensräume, die Mensch, Auto, Zuhause und Arbeitsplatz verbinden.
  • Ob Fahrzeug (Pkw & Nfz), Schrift oder Showroom – die Designphilosophie der Sinnlichen Klarheit durchzieht alle Bereiche der Marke.
  • Die Mercedes-Benz Designer beschränken sich nicht auf Fahrzeuge, sondern entwerfen für ihre Kunden inzwischen Produkte, die alle Bereiche des Lebens umfassen.
  • Die Advanced Design Studios von Mercedes-Benz sind die Seismographen der künftigen Designtrends. Gleichzeitig geben sie wichtige Impulse, um die Mercedes-Benz Designphilosophie ständig weiterzuentwickeln.
  • Mit den Showcars gestalten die Mercedes-Benz Designer die Designtrends der Zukunft und bereiten die Menschen Schritt für Schritt darauf vor.

Die wichtigsten Fakten

  • Mitarbeiter: ca. 600 weltweit
  • Aufgaben: Gestaltung sämtlicher Marken und Fahrzeuge der Daimler AG mit einem holistischen Ansatz. Im Fokus steht nicht allein das Fahrzeugdesign, sondern auch die Gestaltung von allem, was die Wahrnehmung des Unternehmens mit seinen Marken prägt. Dazu gehören auch Produkte aus den Bereichen Mobilität, Lifestyle und Innenraumgestaltung (Mercedes-Benz Style)
  • Deutsche Standorte: Das Daimler Design hat seinen Hauptsitz innerhalb des Mercedes-Benz Technology Centers (MTC) in Sindelfingen und Böblingen. Das Designstudio für die Busse ist in Ulm
  • Internationales Designnetzwerk: Advanced Design Studios in Carlsbad und Sunnyvale (beide in Kalifornien/USA), Como/Italien, Peking/China. Nutzfahrzeug Design Studios in Kawasaki/Japan, Portland/USA, Sao Paulo/Brasilien und Chennai/Indien
  • Leitung: Gorden Wagener, Chief Design Officer Daimler AG
  • Führungsmannschaft: Robert Lesnik (Leiter Exterieur Design), Hartmut Sinkwitz (Leiter Interieur Design), Klaus Frenzel (Leiter Digital Graphic & Corporate Design), Kai Sieber (Leiter Design Brands & Operations), Steffen Köhl (Leiter Advanced Exterieur Design)
  • Gegründet: in den 1950er Jahren als Abteilung Stilistik