GmM: 500K (W29), Bj 1934 Aufbau „VanVooren“

Das Vorbild, sein Eigentümer und das Modell. Wie es dazu kam > „Es war Ende der vierziger Jahre, 1947 um genau zu sein. Zusammen mit einem Freund war ich mit den Fahrrädern in Genf unterwegs, und da stand er vor einer Garage, mächtig und dunkelgrün, zum Verkauf… Wir junge Burschen gingen in die Garage und fragten einfach nach dem Preis. Leider kann ich mich heute nicht mehr daran erinnern, aber es war ja sowieso umsonst. Wir hatten weder das Geld, geschweige denn einen Führerschein.“ Monsieur Pierre Strinati, heute etwas über achzig, erzählt mir am Telefon die Geschichte, wie er zu diesem einmaligen Mercedes-Benz 500K (Karosserie von Vanvooren) kam. „Dann war der Wagen verschwunden. Jahre später taucht er plötzlich wieder auf, es war im Januar 1959, als ich ihn wieder sah. Diesmal befand ich mich in Montreux, als er an mir vorbeifuhr. Und da rannte ich zu Fuss hinter dem Wagen her, bis ich ihn an einer Ampel einholte! Ich kaufte ihn auf der Stelle, und bezahlte damals, wenn ich mich recht erinnere, circa 10.000 Schweizer Franken. Es war im Grunde kein schlechter Preis, wenn man bedenkt, dass zu dieser Zeit ein VW-Käfer in der Schweiz 6.500 Franken, und ein Citroën 11CV „Traction Avant“ 8.500 CHF kosteten. Für einen Jaguar XK 120 musste man allerdings schon um die 25.000 Franken hinblättern. Und was ist heute im Vergleich ein Käfer oder ein Citroën 11CV wert ?“

Als Mr. Strinati seinen 500K kaufte, war der Wagen jedoch nicht mehr dunkelgrün, sondern schwarz, die Polsterung und Innenverkleidung aber waren grün geblieben. Und so liess Herr Strinati seinen Wagen wieder – im April 1960 – in die Originalfarbe umlackieren, ein dem „english racing green“ fast identisches grün. „Dann habe ich diesen Mercedes quasi täglich benutzt, bis dass der Verkehr es in den sechziger Jahren immer schwieriger machte, mit diesem Wagen innerhalb der Stadt zu fahren. Ach, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meiner Mutter damals herumfuhr…“

Dr. Pierre Strinati

Geschäftsmann, Forscher, Wissenschaftler, Fotograf, Automobilsammler, und Comics-Förderer: das wäre in sechs Worten die Kurzbeschreibung des Herrn Strinati. Allerdings, je mehr man mit ihm spricht und über ihn liest, desto mehr stellt man fest, dass seine – noch zu schreibende – Biografie mindestens zwei dicke Buchbänder umfassen würde. Und ich muss sagen, dass, je mehr ich mit diesem äusserst bescheidenen, entgegenkommenden und liebenswürdigen Mann zu tun hatte, um so demütiger fühlte ich mich.

Nun gehört eine vollständige Geschichte des Lebens von Monsieur Strinati nicht zum Rahmen unseres „Journals“, deshalb werde ich mich auf das Hauptsächliche beschränken. Pierre Strinati wurde am 31.Oktober 1928 als Sohn eines eingewanderten Italienischen Geschäftsmanns und einer Schweizerin in Genf geboren. Früh fördert sein Vater das Interesse an den Wissenschaften bei seinem Sohn, und seine Mutter, mehr eine Künstlernatur, führt ihr Kind in die Welt der illustrierten Jugendzeitschriften und der Science-Fiction-Romane der dreissiger Jahre ein. Nach seinem Hochschulabschluss 1948 studiert Pierre Strinati Naturwissenschaften an der Universität Genf, und nimmt gleichzeitig auch das Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Genf auf. Im Rahmen seiner Studien der Naturwissenschaften erforscht er 1949 seine ersten Höhlen in Frankreich und in der Schweiz. Als sein Vater 1952 stirbt, übernimmt er, gerade mal erst 24 jahre alt, die Führung der väterlichen Textilgeschäfte.

Doch die Naturwissenschaft und die Höhlenforschung lassen ihn nicht los: 1956 erscheint sein erstes Buch über die Höhlen zwischen Marokko und der Turkei. Im Jahre 1960 wird er Lizentiat der Naturwissenschaften der Universität Genf, 1965 dann Doktor der Zoologie an der Universität Toulouse (Frankreich). Naturwissenschaftliche Untersuchungen der Höhlen haben Herrn Trinati’s Leben geprägt und seit jeher ist seine Leidenschaft: „diese Welt des Fantastischen, des Mysteriösen“ … Während seiner unzähligen Reisen in das wunderbare und „wunder-volle“ unterirdische Weltreich hat er im Laufe von 50 Jahren über 300 Arten von Höhlentieren entdeckt, und von denen sind über sechzig nach ihm benannt worden (u.a. die hier abgebildete „speleomantes strinatii“ Salamander).

Seit 1980 ist er ebenfalls Mitglied der „Société des Explorateurs Français“ (Gesellschaft der Französischen Entdecker). Das Wunderbare und das Mysteriöse führte auch dazu, dass Mr. Strinati anlässlich einer Tagung 1961 die Schlösser Ludwigs II. in Bayern entdeckt, und sich entschliesst, ein Bildband (und später ein zweites) von seinen persönlichen Fotografien der bayerischen Schlösser herauszubringen. Andere Bildbänder, die er im Laufe der Jahre herausgebracht hat, haben zum Thema die wunderbare Welt der Höhlen „Voyage spéléologique autour du monde“ , eine Weltreise der Grotten; und „Clair de Roche“, das Buch, das seit seinem Erscheinen, wie Monsieur Strinati mit einem stillen Lachen in der Stimme sagt, eine Wiederauflage nach der anderen erlebt, und sich seltsamerweise am besten verkauft: ein Bildband von unbekleideten jungen Frauen, aufgenommen in einer beleuchteten Grottenweltumgebung (sozusagen der weibliche Höhlenmensch!).

Zur Welt des Wunderbaren und Mysteriösen , zum Fantastischen gehörten seit seiner Jugend auch die Comics, und zu der Zeit stammten die meisten aus Amerika, zum Beispiel „Flash Gordon“ und „Mandrake, der Zauberer“, um nur diese beiden zu nennen. Und so kam es, dass im Juli 1961 in der Französischen Zeitschrift „Fiction“ ein Beitrag von Pierre Strinati erschien, mit dem Titel „Comics und Science-Fiction: das goldene Zeitalter in Frankreich – 1934 – 1940“. Dieser Artikel wurde zum Katalysator einer Clubgründung: Le Club des bandes dessinées (CBD), zu deutsch: „Der Club der Comics“, 1964 umbenannt in: „Centre d’Études des Littératures d’Expression Graphique (CELEG)“ d.h. Studienzentrum der Literatur graphischen Ausdrucks, der erste organisierte Zusammenschluss französischer Comicfreunde, dem namhafte französische Persönlichkeiten beitraten, wie z.B. der Schriftsteller Alain Robbe-Grillet, der Philosoph Edgar Morin, und der Presseverleger Pierre Lazareff. Ein paar Jahre später, 1967, wurde eine „Science Fiction“-Ausstellung in Bern organisiert, deren Inhalt anschliessend auch vom „Musée des Arts Décoratifs“ in Paris ausgestellt wurde.

Heutzutage gilt Monsieur Strinati grundsätzlich als der Verantwortliche für die Wiedergeburt der Science-Fiction Comics im französisch sprechenden Raum, und vor allem für die kulturelle Akzeptanz der Comics, eine Akzeptanz, die Anfang der sechziger Jahre noch längst nicht der Fall war. Es ist auch seine Liebe zum Wunderbaren, Mysteriösen, zur Schönheit und zu den Formen, die dazu führte, dass Monsieur Strinati im Laufe der Jahre dank seiner florierenden Geschäfte, sich ein aussergewöhnliches Automobil nach dem anderen, durchwegs Unikate, aneignete.

Diese Sammlung führte schliesslich auch zu einem Bildband: „Voiturobjets“, zu deutsch etwa „Autobjekte“, mit kunstvollen schwarz-weiss Bildern seiner stattlichen Sammlung von damals circa 30 Wagen, darunter, um hier nur einige zu nennen, solch augesprochene Exoten wie ein Lagonda V12, zwei Bugatti, ein Maybach SW38, ein Talbot 150C SS, ein Delage D8-120, ein Delahaye 135 SS, ein BMW 507, ein Voisin C30, und der Wagen, der uns für diesen Beitrag am allermeisten interessiert: den Mercedes-Benz 500K, Karosserie VanVooren, Baujahr 1934.

Der Mercedes-Benz 500K , Karrosserie „VanVooren“

Von all den Mercedes-Benz Kompressorwagen des Typs 500K und 540K, die mit einer Spezialkarrosserie ausgestattet wurden, dürfte der Mercedes-Benz „VanVooren“ wohl derjenige sein, der am wenigsten bekannt ist. Tatsächlich ist Herr Strinati’s Mercedes 500K allem Anschein nach der einzige Mercedes, der jemals von Vanvooren seine Karrosserie erhielt. Jedenfalls wird nirgendwo anders erwähnt, dass irgendein weiteres Automobil aus dem Hause Daimler-Benz dort einen Sonderaufbau erhielt.

Kaum etwas ist über die frühen Jahre des Mercedes-Benz 500K (W29) mit der Karrosserie von VanVooren (Paris) zu erfahren. Aufgrund seiner Anfrage bekam ein Freund von Herrn Strinati von der DaimlerChrysler Schweiz AG Ende November 2006 die Auskunft, dass das Fahrzeug, Modell Mercedes-Benz 500K, mit der Fahrgestellnummer U105394 und der Motornummer M1024059 im Jahr 1934 als Fahrgestell in Deutschland ausgeliefert wurde. Wer das Fahrzeug damals kaufte, wie das Fahrgestell von Deutschland nach Frankreich zum „Carrossier VanVooren“ in Courbevoie, eine Vorstadt von Paris, zwecks Aufbau kam, ob der Wagen anschliessend in Frankreich oder in Deutschland gefahren wurde, ob der Wagen einem Deutschen oder einem Franzosen gehörte, all dies ist unbekannt. Indizien deuten allerdings darauf hin , dass der Wagen von einem Franzosen gekauft wurde. Warum sonst haette gerade VanVooren in Paris den Karrosserie-Auftrag bekommen? Schliesslich gab es, mal ganz abgesehen vom Karrosseriewerk Sindelfingen, genügend bekannte und qualifizierte Firmen in Deutschland, (Erdmann & Rossi, Ruhr&Vollbeck, Gläser, Papler usw…), die einen erstklassigen Sonderaufbau hätten liefern können, und auf Mercedes-Fahrgestelle spezialisiert waren.

Ebenso wurde der Wagen über Genf in die Schweiz eingeführt. Wäre der Wagen aus Deutschland gekommen, hätte der Grenzübergang sicherlich in Basel oder vielleicht in Schaffhausen stattgefunden….

Uebrigens gibt es eine Zeichnung des Karrosserie-Entwurfs von VanVooren, auf der es aussieht, als sollte der Wagen zweifarbig lackiert werden, doch ob er das jemals war, auch dies ist unbekannt…

Erst 1947 taucht der Wagen in der Schweiz auf. Nachweislich wurde er am 31.7.1948 in Genf verzollt, und erhielt die Zollquittung Nr. 32. Das entspricht in etwa der Zeit, als der junge Pierre Strinati zusammen mit seinem Freund den Wagen zum ersten Mal sah. Zu dem Zeitpunkt war die Wagenfarbe dunkelgrün, mit einem in etwas hellerem grün gehaltenen lederbezogenen Innenraum.

Kurz darauf verschwindet der Wagen wieder. Wurde er verkauft? Wurde er an seinen Eigentümer zurueckgeschickt, weil niemand an einen Kauf Interesse zeigte? Eine Frage nach der anderen ohne Antwort.

Und dann taucht der 500K plötzlich wieder mitten im Verkehr auf, diesmal in Montreux, und Pierre Strinati rennt dem Wagen hinterher, bis dass er ihn einholt. Nun ist der Wagen schwarz lackiert, aber Herr Strinati lässt ihn wieder in seine ursprüngliche grüne Farbe umlackieren. Ansonsten bleibt der Wagen in seinem Originalzustand, und wird im Alltag gefahren…

Typisch für die Aufbauten von Vanvooren sind die rahmenlosen Türen, bzw. die viertürigen Limousinen ohne B-Pfosten. Diese pfostenlose Türen wurden in Zusammenarbeit mit der Firma Repusseau & Cie aus Levallois-Perret bei Paris entwickelt, und wurden zu so etwas wie einem Markenzeichen der Vanvooren-Aufbauten. Auch war „Vanvooren Carrossier“ mehr für seine Aufbauten der Automobile von Hispano-Suiza, Rolls-Royce und einiger Bugattis bekannt, sicherlich nicht für Mercedes-Benz Aufbauten. In typischer VanVooren-Art hat auch dieser 500K keine Fensterrahmen. Es ist schwer zu sagen, ob dieser Mercedes ein viersitziges Coupé, oder eine zweitürige Limousine ist. Die Form sagt: „Coupé“, die Sitze, auf denen vier Erwachsene Platz nehmen können, sagt hingegen: „Limousine“… Ob die hintere Sitzbank für erwachsene Passagiere auch wirklich bequem war, steht dahingestellt, zumal die Bank genau über der hinteren Achse montiert ist, und so weich gefedert wie ein amerikanischer Strassenkreuzer war der 500K wiederum auch nicht… 

Die Vorarbeit zur Entstehung des Modells

Wieder einmal läutete eines Abends das Telefon bei mir, und wieder einmal rief mich unser ehemaliges Mitglied Yevgeny Fundler aus New-York an: er brauchte eine Auskunft. Ein Bekannter von ihm, Mikhail Bashmashnikov, wollte ein 1:43er Resinemodell des Mercedes-Benz 500K „VanVooren“ produzieren, leider gäbe es sehr wenig Material über diesen Wagen, zwar ein paar Aufnahmen in dem bekannten Buch über die Mercedes-Benz Kompressorwagen der dreissiger Jahre von Jan Melin, mehr aber auch nicht. Der Name des Eigentümers sei bekannt, sonst nichts.

Könne ich da weiterhelfen…

Und so setzte ich mich in Bewegung, fand Herrn Strinati’s Telefonnummer und Anschrift heraus, und trat mit ihm in Verbindung. Um ehrlich zu sein, ich erwartete nichts anderes als eine Abfuhr. Sammler von Klassikern und Veteranen lassen sich durchwegs höchst ungern in ihre Garagen hineinschauen, zumindest hier in Nord-Amerika. Als Beispiel sei nur mal eben der bekannte kalifornische Winzer und Veteranensammler Arturo Keller erwähnt (der übrigens auch den 540K Autobahnkurier aus Barcelona, über den ich vor einigen Jahren im „Journal“ berichtete, erwarb). In Pebble Beach geniesst er seine „Prix d’Élégance“ einen nach dem anderen, ansonsten ist seine Sammlung niemandem zugänglich, und diejenigen, die gegen Anmeldung und Bezahlung sein Weinanbau besichtigen, dürfen zwar einen kurzen Blick auf einige seiner Wagen werfen, aber fotografieren ist ansolut und strengstens verboten. Schriftliche Anfragen die sich auf seine Sammlung beziehen, werden von seinen Presseleuten auch nicht beantwortet.

Hier hingegen hatte ich Herrn Strinati höchst persönlich am Telefon, er war äusserst nett und hilfsbereit, und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, bot er sich doch problemlos an, Detailaufnahmen seines „VanVooren“-Mercedes zu machen, und zwar soviel wie benötigt, damit aus dem Modell auch eine akkurate Umsetzung würde!

Im Endeffekt musste ich ihn dreimal um Aufnahmen belästigen, und jedesmal schickte er mir mehr und detailliertere Bilder, als was ich zu hoffen gewagt hätte. Dann kam die Frage nach dem genauen Lackton des Wagens auf und nach der genauen Farbe des innen verwendeten Leders…Ein „british racing green“-grün, war die Antwort für den Lack. Nun aber fand ich heraus, dass das „british racing green“ der fünfziger Jahre, und das der heutigen Zeit nicht das gleiche Grün ist, und Mikhail Bashmashnikov bestand darauf, das Modell im exakten Grün des Vorbilds zu lackieren. Farbaufnahmen haben nun mal leider den Nachteil, dass eine genaue Farbwiedergabe fast unmöglich ist, und von Fall zu Fall immer ein wenig anders ausfällt.

Als ich also Herrn Strinati deswegen anrief, dachte ich schon, diesmal ist der Bogen überspannt, gleich wird der Hörer auf die Gabel geknallt. Und was war das Ergebnis ? Herr Strinati besorgte ein Farbmuster, das so genau wie möglich die Farbe seines Mercedes wiedergab, und um die Frage nach dem Farbton des Leders zu beantworten, hatte er doch in seinem Brief an mich ein ca. 8 Quadratzentimeter grosses Stück Leder aus einem der Sitze seines Wagens beigefügt, das er herausgeschnitt, damit wir hier auch ja so genau wie möglich vorgehen konnten. Ich blieb einfach sprachlos, als er mir dies mitteilte, aber er meinte, es sei ein Stück von unterhalb der Sitzbank, es sähe sowieso niemand.

Welch anderer Eigentümer, und sei es auch nur eines einzigen Durchschnitts-Veteranen, hätte dies getan, wer ???

Es ist schwer, seine Dankbarkeit für solch eine Geste auszudrücken, aber Mikhail Bashmashnikov dankte Herrn Strinati auf seine Art. Er war genauso über Monsieur Strinati’s Geste angetan wie ich, und er entschloss sich aufgrund dessen, den Sockel sämtlicher Modelle des Mercedes-Benz 500K „VanVooren“ mit einem Stück grünen Leders zu beziehen, in Erinnerung an die 8 Quadratzentimeter Leder vom Original, die Herr Strinati opferte. 

Das Modell

Das 1:43er Resine-Modell des „VanVooren“-Mercedes wurde in der Ukraine hergestellt, und die ersten Auslieferungen begannen Ende März. Es ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen B&G (USA) und EMC (Ukraine). Allein schon der Name EMC (Pivtorak) bürgt für ein Qualitätsmodell, aber wer ist denn eigentlich B&G ? B&G aus Stamford, Connecticut, USA, wird von Mikhail Bashmashnikov geleitet, ein Mann, der einer der Mitbegründer des unter Sammlerkreisen bekannten „Moscow Modell Studio“ war, das bereits 1991, als Mikhail Bashmashnikov noch in Moskau lebte, in Paris einen „Premier Prix“, einen „Ersten Preis“ verliehen bekam, einschliesslich des begehrten Diplomas „Les Doigts d’Or“ der Pariser Tageszeitung „Le Figaro“, und zwar für die Miniatur des Daimler „Reitwagens“, also des ersten Motorrads. Diese Miniatur war weitgehend aus den gleichen Werkstoffen gebaut worden, die beim Bau des Originals Verwendung fanden, , d.h. das Modell bestand tatsächlich nebst Messing in der Hauptsache aus Holz! Von diesem Modell wurden ganze zwei Stück hergestellt. Eins befindet sich in Berlin, das andere gehört B&G.

Herr Basmashnikov ist für seine Forderung nach absoluter Genauigkeit bekannt, er erwartet die genaue Wiedergabe des Lacks und der beim Vorbild benutzten Materialien, und so gab es für ihn keinen besseren Partner als EMC für diese Zusammenarbeit. Das Ergebnis ist verblüffend! Ich habe viele ausgezeichnete Modelle gesehen, ich wage es aber zu behaupten, dass keins der Qualität dieses Modells nahe kommt. Es ist nicht nur die in jeder Hinsicht akkurate Wiedergabe des Vorbilds einschliesslich des genauen Lacks (british racing green – höchst ungewöhnlich für einen Mercedes!), und des grünen Inneren; es geht so weit, dass sogar die Wiedergabe der Räder unglaublich genau ist: dem Original gemäss wurden die Speichen gestrichen, die Naben verchromt, und die Alu-Bleche zum Schutz gegen Steinschlag an den hinteren Kotflügeln wurden in Alu-Folie am Modell hergestellt. Sogar das Schildchen des Schweizerischen Automobilclubs TCS wurde vorbildgetreu in Farbe und masstäblich genau am Kühlergrill des Modells nachgebildet.

Kurzum, dieses Modell ist ein Muss in jeder seriösen Mercedes-Benz –Modellautosammlung, ganz besonders so in einer Mercedes-Benz Kompressorwagen-Sammlung, und ein Höhepunkt einer jeden Sammlung. Die Miniatur des Mercedes-Benz „Karrosserie VanVooren“ ist auf einem mit grünem Leder bezogenem Holzsockel montiert . Das Oberteil der Vitrine besteht aus klarem Acryl und wird von zwei kleinen Messingnägeln am Sockel festgehalten. Eine am Sockel angebrachte Plakette gibt Aufschluss über was für einen Wagen es sich handelt, und jedes Modell ist durchgehend nummeriert. Die Produktion ist auf 150 Stück limitiert. Der Preis beträgt US$ 285 (zzgl. Versandkosten). MBMC-Mitglieder bekommen 10% Rabatt, brauchen also nur US$ 256 zu bezahlen (+ Versand). Um allerdings in den Genuss des Rabatts zu kommen, müssen die MBMC-Mitglieder sich bei der Bestellung als solche mit ihrer Mitgliedernummer ausweisen. Die Bezahlung aus dem Ausland kann per Paypal erfolgen. In diesem Fall muss die zusätzlich anfallende Paypalgebühr von 4% dazu gerechnet werden.

Das Modell kann von Mikhail Bashmashnikov per e-mail bestellt werden: msbash@gmail.com

Aufnahmen: Pierre Strinati, Mikhail Bashmashnikov, Verschiedene Quellen.