Briefmarke zum 175. Geburtstag von Bertha Benz
- Mobilitätspionierin und inspirierende Persönlichkeit
- Das Bundesministerium für Finanzen präsentiert die Briefmarke im Mercedes-Benz Museum
- In der Automobilmarke Mercedes-Benz lebt auch der Name von Bertha Benz fort
Präsentation der Briefmarke am 29.4.24 und Übergabe von „Roten Sammelalben“ von Dr. Fabian Leber (Sprecher des Bundesfinanzministers) an Marcus Breitschwerdt (Leiter Mercedes-Benz Heritage GmbH), Jutta Benz (Urenkelin von Bertha und Carl Benz), Bettina Haussmann (Leiterin Mercedes-Benz Museum), Alexandra Süß (Leiterin Mercedes-Benz Classic Archive und Sammlung) sowie Reinhard Houben (Mitglied des Deutschen Bundestags sowie Mitglied des Programmbeirats für Sonderpostwertzeichen) (von rechts nach links). Gestaltung des Postwertzeichens: Stahl R, Susanne Stahl, Berlin; Fotos: © Mercedes-Benz Classic.
Eine Briefmarke zum Geburtstag: Vor 175 Jahren wird Bertha Benz geboren. Zu diesem Anlass gibt das Bundesministerium für Finanzen ein Sonderpostwertzeichen heraus. Das Ministerium präsentierte dieses Kunstwerk im Kleinformat am 29. April 2024 im Mercedes-Benz Museum und würdigte bei dieser Gelegenheit außerdem Persönlichkeiten aus ganz Deutschland, die sich um das Andenken von Bertha Benz verdient machen.
Ab 2. Mai 2024 ist die Briefmarke im Portowert von 70 Cent bei allen Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich. Das Sonderpostwertzeichen unterstreicht die Bedeutung von Bertha Benz für die Mobilität und die weltweite Automobilindustrie. Es zeigt ihr Porträtfoto neben dem Benz Patent-Motorwagen, mit dem sie im Jahr 1888 die erste Fernfahrt der Automobilgeschichte unternimmt.
„Die Sonderbriefmarke ehrt eine außergewöhnliche Frau. Bertha Benz hat mit Mut, Weitsicht und Entschlossenheit maßgeblich die individuelle Mobilität mitgestaltet, wie wir sie heute kennen. Ihre unerschrockene Fahrt im August 1888 ist ein Meilenstein in der Geschichte des Automobils. Damit stellt sie die Zuverlässigkeit und das Potenzial des innovativen Verkehrsmittels unter Beweis und ebnet dessen Weg für die Zukunft. Ihr Erbe inspiriert uns bis heute, Grenzen zu überschreiten und das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.“ Bettina Haussmann, Leiterin Mercedes-Benz Museum
Bertha Benz wird am 3. Mai 1849 als Cäcilie Bertha Ringer in Pforzheim geboren. 1869 lernt sie den Ingenieur Carl Benz kennen, beide heiraten am 20. Juli 1872. Benz macht den Verbrennungsmotor alltagstauglich, um seine Vision vom pferdelosen Wagen zu verwirklichen. Bertha Benz hat daran großen Anteil, mit Ehrgeiz und Neugier für technische Neuerungen unterstützt sie ihren Mann. Das Durchhaltevermögen des Ehepaars wird belohnt: Am 29. Januar 1886 meldet Carl Benz seinen „Motorwagen mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent an.
Doch das neue Fortbewegungsmittel zum Personen- und Warentransport stößt zunächst auf starke Skepsis. Bertha Benz handelt: Im August 1888 fährt sie ohne Wissen ihres Mannes mit den beiden Söhnen Eugen und Richard mit der Serienversion des Patent-Motorwagens mehr als 100 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim – die erste Fernfahrt mit einem Automobil. Damit demonstriert Bertha Benz öffentlichkeitswirksam die Zuverlässigkeit und Praktikabilität des Fahrzeugs und gibt außerdem wichtige Impulse für technische Verbesserungen.
Der Rest ist Geschichte: Das Automobil bietet individuelle Mobilität in einer neuen Dimension. Auf der ganzen Welt setzt es sich im Alltag durch. Seit diesen Anfängen erfindet Mercedes-Benz in einem unablässigen Innovationsprozess permanent das Automobil neu und setzt Branchenmaßstäbe. Bertha Benz stirbt am 5. Mai 1944 in Ladenburg, zwei Tage nach ihrem 95. Geburtstag.
Carl und Bertha Benz erhalten zahlreiche Ehrungen bereits zu Lebzeiten – und deutlich darüber hinaus: So werden beide posthum für ihre Verdienste in die renommierte Automotive Hall of Fame aufgenommen, er im Jahr 1984, sie 2016. Eine Kopie des nicht mehr existierenden Originalpatents wird 2011 ins Weltdokumentenerbe („Memory of the World“) der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) aufgenommen. Hier rangiert das Patent von 1886 direkt neben Zeugnissen wie der Gutenberg-Bibel, dem Nibelungenlied und der Magna Carta.