Jochen Rindt, der Formel 1 – Weltmeister von 1970, wurde vor 70 Jahren am 18. April 1942 in Mainz geboren. Seine Eltern, Ilse und Karl Rindt, die Inhaber der Gewürzmühle Klein & Rindt, starben 1943 bei einem Luftangriff der Aliierten in Hamburg. Mit nur 15 Monaten kam Jochen Rindt als Vollwaise zu seinen Großeltern nach Graz, bei denen er aufwuchs. Österreich wurde zu seiner neuen Heimat.
Seine Rennfahrerkarriere begann 1961 mit ersten Rennen auf einem Simca, 1963 kaufte er sich den ersten Formel-Rennwagen. 1965 gewann er das 24h – Rennen von Le Mans, im gleichen Jahr bekam er einen Vertrag beim Formel 1-Team von John Cooper. 1968 fuhr er für Brabham und 1969 ging er zum Weltmeisterteam von Collin Chapman. 1969 siegte er erstmals bei einem Formel 1 – Rennen, er gewann den Grand Prix von Watkins Glen. 1970 war das Jahr von Jochen Rindt. Er gewann fünf Grand – Prix und hätte den WM – Titel mit einem Sieg beim GP von Italien in Monza vorzeitig sichern können.
Am 05. September 1970 verunglückte Jochen Rindt beim Training in Monza tödlich. Sein Punkte – Vorsprung reichte trotzdem zum Gewinn der Weltmeisterschaft aus.
Er ist bis dato der einzige Formel 1 – Weltmeister, dem dieser Titel posthum zugesprochen wurde.
Bis zu seinem Tod hatte Jochen Rindt die deutsche Staatsangehörigkeit, da er aber mit österreichischer Lizenz fuhr, gilt er als erster österreichischer Formel 1 – Weltmeister.
In seiner Wahlheimat ist die Begeisterung für ihn ungebrochen – dort wird er als Volksheld verehrt.
Über seine Mainzer Wurzeln ist dagegen nur wenig bekannt, er scheint dort in Vergessenheit geraten zu sein. Die Journalistin Ann-Iren Ossenbrink hat sich in den Archiven der Stadt auf Spurensuche gemacht und den „Mainzer“ Jochen Rindt wieder entdeckt. Die gefundenen Dokumente belegen: Jochen Rindt war durch sein Erbe – die Gewürzmühle seiner Eltern – immer mit der Stadt verbunden. 1963 finanzierte er sich den Start in seine Rennkarriere mit dem Verkauf einer Mainzer Immobilie. Er erwarb mit diesem Geld seinen ersten Monoposto, einen gebrauchten Cooper Formel Junior.
Anlässlich des 70. Geburtstags von Jochen Rindt, veranstaltet der Mainzer Automobil Club die Ausstellung „Jochen Rindt – Mainzer Spuren“. Sie zeigt die Ergebnisse der Nachforschungen von Ann-Iren Ossenbrink.
Viele unveröffentlichte Privatfotos sind zu sehen, Exponate aus seiner Rennfahrerzeit, aber auch Reliquien der Klein & Rindt Gewürzproduktion aus verschiedenen Epochen.
Die Ausstellung läuft vom 19.-28. April 2012 im Mainzer Rathaus.
Öffnungszeiten: wochentags von 08-18 Uhr, samstags von 09-14 Uhr, sonntags geschlossen.
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