Jährlich Innenraumfilter wechseln
Klimaanlage bestenfalls jährlich desinfizieren
Inspektion in einer Fachwerkstatt spätestens alle zwei bis drei Jahre
Das erste April-Wochenende hat bereits den Hitzerekord gebrochen. Die Klimaanlage im Auto (Und immer mehr Klassiker und Youngtimer besitzen bereits eine Klimaanlage – Anmerkung der Redaktion) kommt somit in diesem Jahr besonders früh zum Einsatz. Wird es im Fahrzeuginnenraum trotzdem nicht kühler oder verbreiten sich unangenehme Gerüche, besteht Handlungsbedarf. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert, welche Maßnahmen für ein angenehmes Autoklima erforderlich sind.
Innenraumfilter wechseln
Unangenehme Gerüche im Auto können ein Indiz für Schimmelbefall am Innenraumfilter sein. In seiner Funktion, Schadstoffe, Schmutzpartikel und Pollen aus der Luft zu filtern, setzt sich der Innenraumfilter mit der Zeit zu, filtert schlechter und kann im schlimmsten Fall schimmeln. Um Schimmelsporen im Autoinnenraum zu vermeiden, ist es notwendig, den Filter regelmäßig zu wechseln. Der ACE empfiehlt, den Filter einmal jährlich zu wechseln, spätestens aber bei muffigem Geruch.
Wer den Innenraumfilter selbst wechseln möchte, sollte bedenken: Der Austausch des Innenraumfilters ist je nach Automarke und -modell unterschiedlich schwierig und nicht immer sind die benötigten Informationen in der Anleitung zu finden. Teils ist der Filter unter der Motorhaube im Wasserkasten zugänglich, manchmal ist er vom Innenraum aus erreichbar. Möglich ist auch, dass etwa das Handschuhfach oder die Scheibenwischer abgebaut werden müssen, um den Innenraumfilter zu erreichen. Ist das allzu aufwendig, sucht man am besten eine Werkstatt auf und lässt Fachleute übernehmen. Ob in Eigenregie oder in der Fachwerkstatt: Bestenfalls fällt die Entscheidung auf einen Filter mit Aktivkohle, der auch viele schädliche Abgase und Gerüche aus der Luft filtert.
Desinfektion empfohlen
Auch Bakterien oder Schimmel im Lüftungssystem können unangenehme Gerüche hervorrufen. Deshalb empfiehlt es sich, die Klimaanlage von Zeit zu Zeit – bestenfalls einmal jährlich – zu desinfizieren. Im Fachhandel sind verschiedene Reinigungsmittel erhältlich, um die Autoklimaanlage selbst zu desinfizieren. Dabei ist immer die Anleitung des jeweiligen Reinigungsmittels genau zu beachten. Bei Unsicherheit am besten Fachleute übernehmen lassen.
Reinigungsschaum wird direkt in die Lüftungsdüsen gesprüht. Da sich Kondenswasser vor allem unten, am sogenannten Verdampfer, bildet, sollte durch die Düsen im Fußraum besonders gründlich gesprüht werden. Der Verdampfer ist oft auch bei ausgebautem Innenraumfilter gut zugänglich. Die gelösten Verschmutzungen treten nach der Wirkzeit über den Ablauf von selbst aus. Reinigungssprays hingegen wirken über die Innenraumluft und werden am besten in den Fußraum der Beifahrerseite gestellt. Bei eingeschalteter Klimaanlage in der Umluftfunktion und maximaler Lüftung wird der Sprühkopf der Dose heruntergedrückt, bis er einrastet. Dann verteilt sich das Mittel bei geschlossener Tür im Fahrzeuginneren, bis die Dose leer ist. Nach der Reinigung das Auto grundsätzlich gut lüften: Es gilt, das Gebläse bei offenen Türen laufen zu lassen.
Tipp zur Geruchsvermeidung: Es ist ratsam, die Klimaanlage immer schon einige Minuten vor dem Ende der Autofahrt auszuschalten, das Gebläse aber weiter laufen zu lassen. So verbleibt weniger Kondenswasser in den Luftkanälen, welches ein Nährboden für Bakterien ist.
Klima-Check, Klima-Service & Co. in der Werkstatt
Eine Inspektion der Klimaanlage in einer Fachwerkstatt empfiehlt der ACE spätestens alle zwei bis drei Jahre. Dabei sollte immer die verbleibende Menge des Kältemittels kontrolliert und aufgefüllt beziehungsweise gewechselt werden. Denn die Klimaanlage verliert jährlich etwa zehn Prozent des Kältemittels, altert, und das Auffüllen ist nur Fachleuten möglich.
Viele Werkstätten bieten sogenannte Klima-Checks oder Klima-Services an. Welche Leistungen sich hinter der jeweiligen Bezeichnung verbergen, ist unterschiedlich und sollte in jedem Fall erfragt werden. Teils handelt es sich lediglich um eine Funktions- und Leistungsprüfung, manchmal sind aber auch der Wechsel des Innenraumfilters und die Desinfektion der Klimaanlage inkludiert. Dies ist im Einzelfall vor Ort zu klären – ebenso wie die jeweils anfallenden Kosten: Während der bloße Check teils kostenlos erfolgt, sind jegliche Wartungsarbeiten und Reparaturen mit Kosten verbunden.
Verbleibt ein schlechter Geruch im Auto, obwohl der Innenraumfilter ausgetauscht und die Klimaanlage desinfiziert ist, kann eine Ozon-Behandlung durch eine Kfz-Werkstatt helfen: Diese tötet Keime und Schimmelsporen ab und entfernt somit auch schlechte Gerüche.
Weitere Informationen:
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