Vorabgedanke von Jörg Maschke: Die folgende Pressemitteilung der Bremen Classic Motorshow erreichte mich dieser Tage… bin ja schon gespannt, ob die Mercedes-Clubs mit Kombiwagen im Club sich an dieser Idee beteiligen werden…
Bremen Classic Motorshow 2019 zeigt Exoten, Stilstudien und Unikate
Kombis galten in automobilen Modellfamilien lange als leidenschaftslose Nutztiere, wurden vernachlässigt, verschlissen, vergessen. Und blieben die schwarzen Schafe, als ihre Geschwister mit Limousinen-, Coupé- und Cabrio-Karosserien längst als umsorgte Oldies Karriere machten. Heute, da ihre Überlebensquote nahe null liegt, hat die Szene endlich ihre Reize entdeckt: maximaler Raritätenstatus bei höchstem Nutzwert – eine Kombination, die manchem Kombi-Klassiker inzwischen die höchste Begehrlichkeit aller Modellversionen beschert. Aber auch ein guter Grund, der von Liebhabern neu entdeckten Spezies den roten Teppich auszurollen: auf der kommenden Bremen Classic Motorshow von Freitag bis Sonntag, 1. bis 3. Februar 2019, in der Messe Bremen, und zwar im Rahmen der traditionellen Sonderschau. „Deren Highlight ist diesmal der nur zwölfmal gebaute Aston Martin DB5 Shooting Brake, sozusagen die Kombi-Version von James Bonds legendärem Dienstwagen“, sagt Frank Ruge, Projektleiter der Bremen Classic Motorshow.
In Fankreisen war das Interesse an der praktischen Wagenklasse jahrzehntelang so gering, dass noch immer wenig bekannt ist, wofür ihr Gattungsbegriff überhaupt steht: Kombi ist das Kurzwort für Kombinationskraftwagen. Wobei die Betonung auf „Nation“ liegt, wenn es um den Einsatzzweck dieser Synthesen aus Personen- und Lastautos geht. Denn die Kombi-Kultur war in den einzelnen Ländern einst so unterschiedlich wie deren Sprachen und Währungen. In der Bremer Sonderschau „Kombi-Nationen“ wird die unglaubliche internationale Bandbreite an Kombi-Karossen erstmals zu bestaunen sein.
In Deutschland, wo man ursprünglich auch vom „Caravan“ sprach, war der Kombi lange Handwerkern und Kleingewerben vorbehalten. Erst ab den 1960er-Jahren entdeckten wir den Kombi allmählich als Familien- und Ferienlaster. Wobei diese Evolution viel später, nämlich ab 1978, mit Mercedes-Benz’ T-Modell aus Bremer Fertigung richtig Fahrt aufnahm.
Jenseits des Atlantiks, in den USA, hatte der „Station Wagon“ hingegen von vornherein einzig familiäre Transportaufgaben. In Frankreich und Italien wiederum pflegten zivile und dienstliche Kastenheck-Klassiker stets eine ausgeglichene Koexistenz, die sich in Modellnamen à la „Familiale“ einerseits und „Commerciale“ beziehungsweise „Giardiniera“ andererseits wiederfand. Letzterer Begriff bedeutet „Gärtnerin“, womit die Hauptzielgruppe italienischer Nutz-Kombis definiert war.
Und die Briten? Die sprachen vom „Estate Car“, dem Edelfrachter für den gediegenen Landsitz. Eine skurrile Ausnahme bildeten die „Shooting Brakes“: Sportwagen, mit denen sich dank Kombi-Umbau das erlegte Wild stilsicher abkarren ließ – wie der eingangs erwähnte Aston Martin DB5 Shooting Brake als einsame Krönung dieser Subspezies. Dazu wird die Sonderausstellung weitere zehn faszinierende Kombi-Klassiker umfassen, darunter auch solche, die selbst versierten Kennern der Materie bislang unbekannt sein dürften. Diese Exoten, Stilstudien und Unikate tragen auf eindrucksvolle Weise dazu bei, dass die Besucher der 17. Bremen Classic Motorshow alte Kombis mit ganz neuen Augen sehen werden.
Aufgrund von Baumaßnahmen rund um das Messegelände empfehlen die Veranstalter die Nutzung des Park & Ride-Parkplatzes am Flughafen Bremen. Messebesucher finden dort im Parkhaus 1 einen Stellplatz, im Navi einzugeben: „Fitzmauricestraße, 28199 Bremen“. Die Kosten pro Fahrzeug betragen 7 Euro pro Tag. Darin enthalten ist die ca. 15-minütige Fahrt mit der Straßenbahn zur Messe Bremen für alle Insassen.
Die Bremen Classic Motorshow findet statt von Freitag bis Sonntag, 1. bis 3. Februar 2019, in allen Hallen der Messe Bremen sowie der mobilen Halle 8. Die Hallen sind von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 16 Euro. Mehr Infos: www.classicmotorshow.de