Kühlen Kopf bewahren – Kühlerreparatur für Klassiker

Nach einer langen Pause konnte es in der vergangenen Woche wieder einen Technikabend vom MB SL Club Pagode RC Hannover geben. Das Thema war die fachgerechte Instandsetzung des Fahrzeugkühlers. Eingeladen hatte die Firma Baumert & Dabergotz GmbH ansässig in der Willmerstraße 5, 30519 Hannover. Das Gelände ist derzeit durch die Vorbereitungen für das Abtragen der Hochstraße etwas schwierig zu erreichen, man sollte also die eigene Anreise nicht auf die letzte Minute planen…Vorab wurden die verschiedenen Kühlersysteme und deren Reparatur- bzw. Netzaustauschmöglichkeiten erörtert. Dabei konnten bereits die ersten Fragen gestellt und von den anwesenden Fachleuten beantwortet werden. Immer wieder kam dabei auch das Gespräch auf die Frage ob es Sinn macht grundsätzlich ein Hochleistungsnetz einzubauen. Die Komplexität des Kühlsystems erfordert dabei eine genaue Betrachtung der späteren Nutzung des Fahrzeuges. Sprich nur wenige Wagen werden später im Renneinsatz bewegt. Ein einwandfreies und mit der ursprünglichen Leistungsfähigkeit wieder hergestellter Kühler reicht für die meisten Hobbyfahrzeuge aus.

Das Entlöten

Danach ging es in die Fertigungswerkstatt und es wurde gezeigt, wie ein alter Kühler seiner „Anschlusskästen“ entledigt wird. Diese sind für den Austausch des Kühlernetzes zwingend erforderlich, da hier eine Neuanfertigung den gewünschten Kosten-Rahmen bei einem Serien-Nachkriegsfahrzeug sicherlich übersteigt.

Neu-Aufsetzen des Anschlusskastens

Nach einem flächigen Erhitzen und Entlöten des Kastens wird dieser gereinigt und gerichtet. Das auf Maß angefertigte Netz kann dann in zwei Gängen angelötet werden. Hierbei ist ein gehöriger Erfahrungsschatz, der bei Baumer & Dabergotz vorhanden ist, von Hilfe, damit der Kühler auch dicht wird. Nachdem Zusammenbau  und einer Dichtigkeitsprüfung wird der Kühler lackiert (sofern gewünscht) und kann vom Kunden dem Fahrzeug wieder zugeführt werden.

Zwei Lagen Lötzinn verbinden Kühlerkasten mit -Netz

Nach der beeindruckenden Vorführung präsentierte die Firma Fronius – Schweißtechnik die neuesten Schweißgeräte aus Ihrer Fertigung. Da die meisten anwesenden „Hobby-Schrauber“ Ihre Schweißkünste vor 30 Jahren (oder mehr) erlernt haben… war es sehr beindruckend, was man heute alles schweißen kann.

Der österreichische Schweißsystemtechnikhersteller Fronius (Standort in A-4600 Wels) entwickelt Lösungen für z. B. höchste WIG-Schweißqualität und einwandfreie Ergebnisse auf verschiedenen Metallen. Innovative Optionen sorgen für eine maximale Kontrolle über den Lichtbogen und einen gezielten Wärmeeintrag. Verbesserte Zündkontrolle und intuitiver Bedienkomfort gehören ebenfalls zu den Technik-Highlights. Egal ob Druckbehälter, Rohrleitungen oder höchste Anforderungen in der Medizintechnik und Lebensmittelproduktion – überall, wo es um die Vermeidung von Poren und Anlauffarben geht, sorgt die WIG-Schweißqualität für perfekte Ergebnisse. Anschaulich wurde uns das in anschaulichen Demonstrationen des Fronius-Anwendungstechnikers in der Praxis demonstriert.

Leider fehlt mir hier das Wissen um die speziellen Schweißtechniken korrekt wiederzugeben. Daher rate ich  Interessierten dringend zu einem Besuch der Homepage des Anbieters oder -noch besser- dem Besuch einer Schweißvorführung!!!


Ergänzung zu obigem Artikel: Nur ein paar Tage nach der Vorführung in Hannover erhielt ich über den Kienle Newsletter die Information, dass man bei KIENLE Automobiltechnik sich jetzt auch dem Thema Kühlerinstandsetzung widmet. Da nicht all unsere Leser/innen den Weg nach Hannover machen können, ist das sicherlich auch eine interessante Adresse. Lesen Sie was die Firma KIENLE zu dem Thema schreibt:

Kühler sind ein enorm wichtiges Thema, wenn es um den Motor Ihres Oldtimers geht. Sie altern im Verborgenen und neigen dazu, im zunehmenden Alter immer weniger zu leisten. Und dann drohen immense Folgeschäden.

Die Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten zeigt, dass ein geplatzter Kühler zwar ärgerlich ist, jedoch viel weniger gefährlich als einer, der schleichend an Kühlleistung verliert – Sie als Fahrer das jedoch von außen gar nicht sehen können. Doch für den Motor sind die Folgen immens: Der Verschleiß nimmt durch immer höhere Arbeitstemperaturen stetig zu.

Die Gründe dafür finden sich im Inneren, in den feinen Kanälen der Netze. Hier sammeln sich Kalk und Rost, Ablagerungen und sonstige Partikel. Sie bremsen und blockieren mitunter sogar die Wasserzirkulation.

Die Profis von KIENLE Automobiltechnik kennen das Problem gut. In den vergangenen Jahren mussten man allerdings feststellen, dass immer mehr traditionelle Kühlerbaubetriebe nach und nach ihren Betrieb aufgaben, weil heute nur noch getauscht statt repariert wird. Als einer der ältesten Spezialwerkstätten im Südwesten Deutschlands letztes Jahre ihre Tore für immer schloss, hat man bei KIENLE nicht gezögert – und konnte somit nicht nur wichtige Werkzeuge retten, sondern auch geballtes Wissen.

Mit Bernhard Sajonz hat man nun einen ausgewiesenen Kühlerprofi im Team, der auf 25 Jahre Berufserfahrung zurückblickt. Ab sofort restaurieren wir alle Arten von Kühlern bei uns im Haus, ein Service, den Sie nur selten noch finden.

Möchten Sie mehr wissen? Dann schauen Sie gerne HIER vorbei. Dort finden Sie weitere Informationen und Tipps.