- Mille-Miglia-Sieger 300 SLR „722“ und Grand-Prix-Wagen W 196 R gehören zu den Highlights des bedeutenden Klassikerevents vom 17. bis 19. September 2021
- Präsentation der originalen Rennwagen zu Ehren von Sir Stirling Moss
- Zuschauer und Teams tragen mit zeitgenössischer Kleidung zum Flair des Events bei
Zu Ehren des im April 2020 verstorbenen britischen Rennfahrers Sir Stirling Moss werden zwei Silberpfeile aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic beim Goodwood Revival zu sehen sein. Der 300 SLR (W 196 S) ist der berühmteste Rennwagen des Briten. Mit der Startnummer „722“ gewinnt das Team Stirling Moss/Denis Jenkinson im Mai 1955 die Mille Miglia und stellt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sagenhaften 157,65 km/h über 1.600 Kilometer einen Rekord für die Ewigkeit auf. Ebenfalls im Jahr 1955 wird Moss mit dem Mercedes-Benz W 196 R Zweiter in der Formel-1-Weltmeisterschaft hinter seinem Teamkollegen Juan Manuel Fangio.
Das Goodwood Revival nutzt den historischen Rundkurs für Demonstrationsfahrten und Rennen mit historischen Rennwagen. Zwischen 1948 und 1966 werden auf diesem 3,8 Kilometer (2,37 Meilen) langen Goodwood Circuit zahlreiche spektakuläre Sportwagen-, Formel-1- und auch Motorradrennen ausgetragen. Auf diese Events geht der von viel Tradition geprägte Ruf von Goodwood in der Welt des Motorsports zurück. Das Goodwood Revival 2021 steht unter anderem im Zeichen von Sir Stirling Moss: Es holt beispielsweise die vielleicht größte Zahl von Rennwagen des berühmten Motorsportlers zusammen. Außerdem wird ab diesem Jahr die Stirling Moss Memorial Trophy ein Fixpunkt der Veranstaltung.
„Zu Ehren des großartigen Menschen und Rennfahrers Sir Stirling Moss hat Mercedes-Benz Classic den ‚722‘ in den vergangenen Monaten bereits bei mehreren Veranstaltungen in England präsentiert“, sagt Christian Boucke, Leiter von Mercedes-Benz Classic. „Den Höhepunkt und zugleich den Abschluss dieser besonderen Tour bildet gewiss das Goodwood Revival. Dort zeigen wir zusätzlich zum Rennsportwagen einen originalen Formel-1-Rennwagen aus dem Jahr 1955.“ Die beiden Silberpfeile mit ihrem unverwechselbaren Sound werden von einem Achtzylinder-Reihenmotor angetrieben. Die Eckdaten des Grand-Prix-Rennwagens: 2,5 Liter Hubraum und 213 kW (290 PS). Im Rennsportwagen sind es drei Liter Hubraum und 228 kW (310 PS).
Einer der besten Rennfahrer aller Zeiten
Stirling Moss gehört zu den großen Rennfahrern des Motorsports, obwohl er nie Weltmeister geworden ist. Aber vier Vizeweltmeisterschaften in der Formel 1 in den Jahren 1955, 1956, 1957 und 1958 sowie drei dritte Ränge in den Abschlusstabellen 1959, 1960 und 1961 belegen seine Konstanz und seine Klasse. 1955 geht Moss als Werksfahrer von Mercedes-Benz sowohl in der Formel 1 mit dem W 196 R als auch in der Sportwagenweltmeisterschaft mit dem 300 SLR (W 196 S) an den Start. In der Langstreckendisziplin hat Moss mit Siegen bei der Mille Miglia, der RAC Tourist Trophy in Nordirland und der Targa Florio auf Sizilien entscheidenden Anteil daran, dass sich Mercedes-Benz dieses Championat vor Ferrari sichert. In der Formel 1 gewinnt der hochtalentierte Brite im Silberpfeil am 16. Juli 1955 in Aintree seinen ersten von insgesamt 16 Grands Prix. Nach dem Ausstieg von Mercedes-Benz aus dem Motorsport zum Ende der Saison 1955 setzt Moss seine erfolgreiche Rennfahrerkarriere fort. Er beendet sie nach einem Unfall am 30. April 1962 in Goodwood im Alter von 32 Jahren. Als Markenbotschafter von Mercedes-Benz bewegt er „seine“ Silberpfeile bis ins hohe Alter mit exzellenter Fahrzeugbeherrschung. Moss verstirbt am 12. April 2020 im Alter von 90 Jahren in London.
Comeback als Goodwood Revival
Die Rennen im hochherrschaftlichen Park von Goodwood Park gehen auf die Initiative des Großvaters des heutigen Duke of Richmond zurück. „Meine schönsten Kindheitserlebnisse hatte ich mit meinem Großvater an der Rennstrecke von Goodwood“, sagt der im Rückblick. Als er von 1992 an – noch als Earl of March and Kinrara – über die Geschicke des Landsitzes bestimmt, bereitet er sofort ein Comeback der Rennsportaktivitäten vor. Bereits 1993 veranstaltet der Adelige das erste Goodwood Festival of Speed, das er selbst als große Gartenparty mit mittlerweile rund 180.000 Zuschauern an einem Wochenende bezeichnet. Gefahren wird auf einer 1,86 Kilometer (1,16 Meilen) langen Bergstrecke rund um den Herrschaftssitz Goodwood House. Längst folgen so ziemlich alle großen Rennställe und Automobilhersteller der Einladung des Duke of Richmond. Mercedes-Benz ist regelmäßig dort mit historischen und jungen Silberpfeilen samt berühmter Fahrer wie etwa Lewis Hamilton oder Jochen Mass vertreten. Zusätzlich zum Festival of Speed etabliert sich das Goodwood Revival. 1998 wird zum ersten Mal nach 1966 wieder auf dem Goodwood Circuit gefahren. Es ist ein Festival mit besonderem Flair: So gut wie alle Zuschauer, Teams und weitere Akteure kleiden sich im Modestil der Jahre 1948 bis 1966. „Wir haben um die zeitgenössische Kleidung gebeten, und die Idee ist begeistert aufgenommen worden“, erklärt der Duke of Richmond. „So ist jeder Zuschauer Teil des Events.“3