Sternstunden des Motorsports auf den Spuren des legendären Tausend-Meilen-Rennens
Sie ist eine der faszinierendsten Veranstaltungen auf vier Rädern: Bei der „1000 Miglia“ 2018 schickt Mercedes-Benz als Automotive-Sponsor erneut ein großes Aufgebot von Fahrzeugen und prominenten Fahrern ins Rennen. In diesem Jahr findet die „1000 Miglia“ vom 16. bis 19. Mai 2018 statt. Die enge Verbundenheit zwischen dem seit 1927 ausgetragenen Tausend-Meilen-Rennen in Italien und der Marke mit dem Stern reicht fast 90 Jahre zurück.
Höhepunkte der „1000 Miglia“ 2018 dokumentiert Mercedes-Benz Classic wieder mit aktuellem Bildmaterial. Es wird für Journalisten und Blogger bereits während der Veranstaltung kontinuierlich in der Multimedia-Datenbank M@RS veröffentlicht. Abrufbar ist es tagesaktuell unter dem folgenden Link:
https://bit.ly/2HXyDS4
Mercedes-Benz verzeichnet in neun Jahrzehnten zahlreiche Erfolge bei dem italienischen Straßenrennen „Mille Miglia“ von Brescia nach Rom und zurück. Zu den größten Triumphen gehören der Sieg von Rudolf Caracciola im Jahr 1931 – als erster nicht aus Italien stammender Fahrer – sowie der überwältigende Erfolg von Stirling Moss und Denis Jenkinson im Jahr 1955 mit dem Gesamtsieg und einer bis heute gültigen Rekordzeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden.
Aus der historischen Verbundenheit heraus fördert Mercedes-Benz als Automotive-Sponsor die „Mille Miglia“, die seit 1977 als Zuverlässigkeitsfahrt für historische Automobile ausgetragen wird. Auch 2018 führt die Stuttgarter Marke die Partnerschaft mit den Organisatoren der Veranstaltung fort. Mercedes-Benz wird am Start und Ziel in Brescia präsent sein, entlang der rund 1.600 Kilometer langen Strecke und im Wettbewerb selbst mit zahlreichen Fahrzeugen aus der unternehmenseigenen Sammlung.
Im Jahr 2018 wird ein starkes Aufgebot der Mercedes-Benz Modelle SSK (W 06), 300 SL „Gullwing“ (W 198), 190 SL (W 121) und 220 „Ponton“ (W 180) in Brescia an den Start gehen. Gefahren werden sie unter anderem von den Mercedes-Benz Classic Markenbotschaftern Roland Asch, Ellen Lohr, Bernd Mayländer und Bernd Schneider.
Die heutige Ausgabe der „1000 Miglia“ wird auf einer Route ausgetragen, die sich am originalen Straßenrennen orientiert. In diesem Jahr führt die erste Etappe (16. Mai 2018) von Brescia nach Cervia-Milano Marittima. Am zweiten Tag (17. Mai) geht es von dort nach Rom. Die Strecke nach Parma steht am dritten Tag (18. Mai) auf dem Programm, bevor es am vierten Tag (19. Mai) wieder zurück nach Brescia geht. Die Teilnahme ist Fahrzeugtypen vorbehalten, die bereits in der Zeit von 1927 bis 1957 bei dem berühmten italienischen Straßenrennen gestartet sind.
Museo Mille Miglia: öffentliche Startrampe mit berühmten Rennwagen
Die Verbindung der Marke zur Renntradition betont auch die Kooperation zwischen Mercedes-Benz Classic und dem Museo Mille Miglia im historischen Klosterkomplex Sant’Eufemia della Fonte vor den Toren Brescias. In diesem Jahr zeigt Mercedes-Benz dort im Innenhof eine außergewöhnliche Sonderausstellung: Jeder Besucher kann mit seinem Fahrzeug auf eine Startrampe fahren, wie sie für die Mille Miglia typisch ist. Dort kann er sein Fahrzeug für ein Foto zwischen zwei berühmten Mercedes-Benz Rennwagen platzieren, die mit ihren Erfolgen bei der Mille Miglia Furore gemacht haben: der 300 SL Rennsportwagen (W 194) von 1952 (2. und 4. Platz) und der 300 SLR (W 196 S) von 1955 (1. und 2. Platz). Diese Inszenierung ist vom 10. Mai bis 21. Juni 2018 zu sehen und zu nutzen.
Mercedes-Benz „1000 Miglia Challenge 2018“
Die Zuverlässigkeitsfahrt durch das Herz Italiens ist eine der faszinierendsten Veranstaltungen der automobilen Klassik weltweit. Dafür sorgen neben dem eigentlichen Wettbewerb auch Programmpunkte wie die Mercedes-Benz „1000 Miglia Challenge 2018“. Diese exklusive Gleichmäßigkeitsfahrt findet in Erinnerung an die großen Triumphe der Marke Mercedes-Benz im ursprünglichen Wettbewerb statt.
Die Teilnehmer der Mercedes-Benz „1000 Miglia Challenge“ fahren im Vorfeld der klassischen Automobile auf derselben Strecke und stellen sich denselben Wertungsprüfungen. Zugelassen für die Challenge sind Mercedes-Benz SL Sportwagen verschiedener Generationen, Fahrzeuge von Mercedes-AMG sowie historisch besonders wertvolle Typen aus der Produktgeschichte.
Historische Verbundenheit zwischen „Mille Miglia“ und Mercedes-Benz
Ihre gemeinsame Geschichte verbindet Mercedes-Benz und die „ Mille Miglia“ intensiv miteinander. Die deutsche Marke ist seit 1930 und damit fast seit der ersten Ausgabe des Rennens präsent. Bei der Premiere kommt Werksfahrer Rudolf Caracciola mit Beifahrer Christian Werner auf Anhieb mit einem Mercedes-Benz SSK („ Super-Sport-Kurz“) auf Platz 6 ins Ziel. Ein Jahr später gewinnt Caracciola die Mille Miglia 1931 auf Mercedes-Benz SSKL („ Super-Sport-Kurz-Leicht“) als erster nicht aus Italien stammender Fahrer mit seinem Kopiloten Wilhelm Sebastian.
Das Tausend-Meilen-Rennen 1952 ist dann Schauplatz der Premiere des Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagens (W 194), dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg neu entwickelten Wettbewerbsfahrzeug der Stuttgarter Marke. 1955 erringen Stirling Moss und Denis Jenkinson mit dem Mercedes-Benz 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S) den Gesamtsieg vor ihrem Teamkollegen Juan Manuel Fangio. Außerdem triumphieren die 300 SL „Gullwing“ Sportwagen (W 198) in der Klasse der Gran Turismo über 1.300 Kubikzentimeter Hubraum, und die 180 D (W 120) siegen in der Diesel-Klasse. 1956 nimmt neben mehreren 300 SL „Gullwing“ und drei Oberklasse-Limousinen des Typs 220 „Ponton“ (W 180) ein privat gemeldeter Mercedes-Benz 190 SL (W 121) erfolgreich an dem Rennen teil.
„1000 Miglia“ 2018: die Markenbotschafter von Mercedes-Benz Classic
Roland Asch
Geboren am 12. Oktober 1950 in Altingen, Deutschland
Der gelernte Kraftfahrzeugmeister Roland Asch beginnt seine Rennsportkarriere zunächst als Hobby, feiert aber Erfolge wie ein Profi: Nach dem Titel des Deutschen Bergmeisters 1981 und der Deutschen Rennsport-Trophäe 1983 folgt 1985 sein Debüt in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Dort wird er mit seinem eigenen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 im Jahr 1988 Vizemeister. Dreimal gewinnt er Ende der 1980er-Jahre die Gesamtwertung des Porsche 944 Turbo Cups und holt 1991 den Meistertitel des Porsche Carrera Cups. Für Mercedes-Benz fährt er Anfang der 1990er-Jahre insgesamt fünf Siege und diverse gute Platzierungen in der DTM ein. 1993 wird er zum zweiten Mal Vizemeister der DTM und wechselt 1995 zu Ford in den Super-Tourenwagen-Cup. Als Markenbotschafter ist Roland Asch Mercedes-Benz bis heute eng verbunden und immer wieder bei Veranstaltungen am Steuer bedeutender Rennwagen aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic zu erleben.
Ellen Lohr
Geboren am 12. April 1965 in Mönchengladbach, Deutschland
Zum Motorsport kommt Ellen Lohr über den Kartsport, den sie von 1979 bis 1983 betreibt. Ihre größten Erfolge sind die Teilnahme bei der Kart-Junioren-Weltmeisterschaft sowie ein erster Platz in der Nordwestdeutschen Kart-Landesmeisterschaft. Nach Rennen in der Deutschen Formel Ford 1600 (Deutsche Meisterin 1987), ersten Renneinsätzen in der DTM (BMW) und der Deutschen Formel-3-Meisterschaft mit VW 1989/90 verpflichtet sie das AMG-Mercedes Team für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Als erste und bis heute einzige Frau kann Lohr einen DTM-Sieg verbuchen, den sie im Mai 1992 beim Rennsportfestival in Hockenheim auf einem AMG-Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II erzielt. Zur Saison 1995 wechselt sie zum Mercedes-Zakspeed Team und fährt 1996 im AMG-Mercedes Team Persson MS. 1997 startet sie in der Truck-Racing-Europameisterschaft am Steuer eines Mercedes-Benz Renntrucks. Danach ist Lohr noch in zahlreichen anderen Rennserien aktiv, seit 2005 auch bei der Rallye Paris–Dakar und seit 2012 wieder im Truck-Racing.
Bernd Mayländer
Geboren am 29. Mai 1971 in Waiblingen, Deutschland
Bernd Mayländer fährt in der Formel 1 regelmäßig an der Spitze des Feldes. Denn der 1971 in Waiblingen geborene Rennfahrer steuert seit 2000 als offizieller Fahrer das von Mercedes-Benz gestellte Safety-Car der Formel 1 – derzeit ein Mercedes-AMG GT S (C 190). Mayländer beginnt 1990 Autorennen zu fahren und startet zunächst im Porsche-Clubsport, Porsche-Carrera-Cup (Gesamtsieg 1994), Porsche Supercup und bei Langstreckenrennen. Für das Team Persson Motorsport fährt er von 1995 an zunächst in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) und der International Touring Car Championship (ITC), von 1997 an in der FIA GT-Meisterschaft auf AMG-Mercedes CLK-GTR. 1997 gewinnt Mayländer hier zusammen mit Klaus Ludwig und Bernd Schneider das Rennen in Spielberg auf AMG-Mercedes CLK-GTR. Im Jahr 2000 gewinnt er auf Porsche 996 GT3 das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Seine letzte DTM-Saison absolviert Bernd Mayländer 2004 im Team Rosberg auf Mercedes-Benz C-Klasse.
Bernd Schneider
Geboren am 20. Juli 1964 in St. Ingbert, Deutschland
Fünf DTM-Meistertitel, 226 Rennen mit Rennsport-Tourenwagen von Mercedes-Benz sowie 102 Podestplätze und damit der erfolgreichste Fahrer der Meisterschaft: Zu Recht wird Bernd Schneider „ Mr. DTM“ genannt. Rund zwanzig Jahre lang ist er in dieser Rennserie präsent. Doch seine Karriere beginnt viel früher und verzeichnet auch andere Titel. Erste Erfolge erzielt er bei Kartrennen und in der Formel 3. Er startet auch in der Formel 1, bei den 24 Stunden von Le Mans und in der FIA-GT-Meisterschaft, die er im Jahr 1997 gewinnt. Doch seine ganz große Bühne ist die DTM, dort feiert er seine glanzvollsten Erfolge: Schneider fährt ab 1992 für AMG-Mercedes und holt für das Team den Meistertitel der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft des Jahres 1995, nachdem er 1992 und 1993 jeweils Dritter der Gesamtwertung geworden ist. Nach der Neuauflage der DTM als Deutsche Tourenwagen-Masters ab 2000 holt Schneider die Meistertitel in den Jahren 2000, 2001, 2003 und 2006. Hinzu kommt 2002 die Vizemeisterschaft. 2008 verkündet er dann den Rückzug aus der DTM und bestreitet sein letztes Rennen am 26. Oktober 2008 auf dem Hockenheimring. Im Anschluss an diese großartige Karriere geht Bernd Schneider von 2010 bis 2014 im Kundensportprogramm von Mercedes-AMG an den Start und eilt wiederum von Sieg zu Sieg. Sein Fachwissen gibt Bernd Schneider zudem als Instruktor der AMG Driving Academy an Kunden von Mercedes-Benz weiter und ist darüber hinaus auch als Testfahrer und Markenbotschafter für Mercedes-AMG und Mercedes-Benz Classic aktiv.
„1000 Miglia“ 2018: die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic
Mercedes-Benz SSK (W 06, 1928)
Von den Hochleistungssportwagen der 1927 eingeführten Mercedes-Benz S-Reihe ist der Typ SSK (W 06) die exklusivste und faszinierendste Ausführung. Die Modellbezeichnung des Kompressorwagens mit 7,1-Liter-Sechszylindermotor steht für „ Super-Sport-Kurz“ und bringt neben der besonderen Sportlichkeit auch den verkürzten Radstand zum Ausdruck. Nach zahlreichen Siegen, die der Typ S als erstes Modell der Reihe eingefahren hat, setzen die Nachfolgemodelle SS und SSK die Erfolgsgeschichte fort: Im Sommer 1928 gewinnt Werksrennfahrer Rudolf Caracciola mit dem brandneuen SSK auf Anhieb das Gabelbachrennen und das Rennen auf den Schauinsland. 1930 holt er auf SSK den Sieg in der Europa-Bergmeisterschaft. Im gleichen Jahr nimmt der Kompressor-Sportwagen erstmals auch an der Mille Miglia teil. Rudolf Caracciola und Christian Werner belegen mit einer Fahrzeit von 17 Stunden und 20 Minuten den sechsten Platz im Gesamtklassement. Die gewichtsreduzierte und mit 220 kW (300 PS) nochmals leistungsgesteigerte Version von 1931, auch als SSKL (Super-Sport-Kurz-Leicht) bekannt, erzielt bei der Mille Miglia einen spektakulären Erfolg: Im April 1931 gewinnt Rudolf Caracciola das strapaziöse Straßenrennen von Brescia nach Rom und zurück als erster nicht aus Italien stammender Fahrer – in der neuen Rekordzeit von 16 Stunden und 10 Minuten.
Technische Daten Mercedes-Benz SSK (Serienversion)
Produktionszeitraum: 1928 bis 1932
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 7.065
Kubikzentimeter Leistung: 125 kW (170 PS), mit Kompressor 165 kW (225 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“ (W 198, 1954 bis 1957)
Im Februar 1954 hat der 300 SL Seriensportwagen (W 198) auf der International Motor Sport Show in New York Weltpremiere. Das Coupé wird wegen seiner charakteristischen, am Dach angeschlagenen Flügeltüren auch „Flügeltürer“, „Gullwing“ (Möwenschwinge) oder „Papillon“ (Schmetterling) genannt. Der Hochleistungs-Sportwagen basiert auf dem legendären 300 SL Rennsportwagen (W 194) der Saison 1952. Es ist der erste Serien-Personenwagen mit Viertaktmotor und Benzineinspritzung. Mit einer Motorleistung von 158 kW (215 PS) – gut 25 Prozent mehr als bei der vergaserbestückten Rennsportausführung von 1952 – und einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h liegt der W 198 im Spitzenbereich der Seriensportwagen seiner Zeit, was ihn auch für Sporteinsätze prädestiniert. Legendär ist der Dreifach-Klassensieg des 300 SL „Gullwing“ bei der Mille Miglia 1955. John Cooper Fitch und sein Beifahrer Kurt Gessl kommen im Fahrzeug mit der Startnummer 417, die für ihre Startzeit um 4:17 Uhr steht, auf den fünften Platz der Gesamtwertung und führen die Klasse der Seriensportwagen mit mehr als 1,3 Liter Hubraum vor zwei weiteren „Flügeltürern“ an. Von 1954 bis 1957 werden insgesamt 1.400 Fahrzeuge des 300 SL „Gullwing“ gebaut, davon entstehen im Jahr seines Mille-Miglia-Klassensieges 1955 nicht weniger als 867 Exemplare.
Technische Daten Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“
Produktionszeitraum: 1954 bis 1957
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.996
Kubikzentimeter Leistung: 158 kW (215 PS)
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 250 km/h
Mercedes-Benz 190 SL (W 121, 1955 bis 1963)
Zusammen mit dem Hochleistungssportwagen 300 SL „Gullwing“ präsentiert Mercedes-Benz im Februar 1954 den Prototypen des eleganten, kompakten Roadsters 190 SL (W 121). Der offene Zweitürer ist als sportlich-elegantes Reise- und Gebrauchsfahrzeug für zwei Personen ausgelegt und – insbesondere in der überarbeiteten Serienversion – stilistisch eng an den „großen Bruder“ 300 SL angelehnt. Von Anfang an als Roadster konzipiert, begründet der 190 SL die Tradition der SL-Sportwagen mit zu öffnendem Dach. Technisch ist der Roadster mit der „Ponton“ -Limousine Mercedes-Benz 180 (W 120) verwandt, dessen verkürzte Rahmenbodenanlage als Basis dient. Neu entwickelt ist der 1,9-Liter-Ottomotor mit 77 kW (105 PS). Das Vierzylinderaggregat hat eine oben liegende Nockenwelle und wird zum Urvater einer ganzen Motorenfamilie. An der Mille Miglia 1956 nimmt das französische Team Michel Bianco / Jean-Loup Pellecuer mit einem 190 SL (Startnummer 347) teil. Das bestätigen Unterlagen, die in den Archiven von Mercedes-Benz Classic und im Museo Mille Miglia in Brescia archiviert sind. Die im Jahr 2015 wiederentdeckte Sachlage eröffnet dem in Sammlerkreisen beliebten Roadster 190 SL seit 2016 die Teilnahme an der Mille Miglia. Insgesamt 25.881 Fahrzeuge des Typs werden von 1955 bis 1963 gebaut, rund 10.000 Stück davon gingen in die USA.
Technische Daten Mercedes-Benz 190 SL (Serienversion)
Produktionszeitraum: 1955 bis 1963
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 1.897
Kubikzentimeter Leistung: 77 kW (105 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 171 km/h
Mercedes-Benz 220 (W 180, 1954 bis 1956)
Der im Frühjahr 1954 eingeführte Typ 220 (W 180), zur Differenzierung von seinem gleichnamigen Vorgängermodell intern auch 220 a genannt, ist das erste Mercedes-Benz Sechszylindermodell in selbsttragender Bauweise. Seine moderne und geräumige „Ponton“-Karosserie, die Mercedes-Benz ein halbes Jahr zuvor im Mittelklassemodell 180 präsentiert hat, bietet einen bislang nicht gekannten Raumkomfort. Für sichere Fahreigenschaften bürgt die Eingelenk-Pendelachse, die mit dem Typ 220 in den Serienautomobilbau eingeführt wird. Bei der Mille Miglia 1956 starten mehrere Mercedes-Benz 220 in der Klasse der serienmäßigen Spezialtourenwagen. In dieser Klasse können Fahrwerk und Motoren der Fahrzeuge modifiziert werden. Das Fahrerteam Erwin Bauer / Erwin Grupp startet bei dem legendären italienischen Straßenrennen mit einem besonderen 220er: In der von Karl Kling geleiteten Sportabteilung sind speziell für den Einsatz bei der Mille Miglia drei Fahrzeuge vorbereitet worden. Sie haben bereits die Zweivergaseranlage des Nachfolgetyps 220 S, mit welcher der Motor etwa 85 kW (115 PS) leistet. Für die sportliche Fahrt sind kürzere und härtere Federn sowie modifizierte Stoßdämpfer montiert. Zudem können die Fahrer die Gänge per Mittelschaltung – wie im 190 SL – wechseln, anstatt mit der sonst verbauten Lenkradschaltung.
Technische Daten Mercedes-Benz 220 (Serienversion)
Produktionszeitraum: 1954 bis 1956
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.195
Kubikzentimeter Leistung: 63 kW (85 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h