Abbiegeverhalten von Auto- und Radfahrenden…

Unfallschwerpunkt Kreuzung im Visier

Mit einer neuen bundesweiten Verkehrssicherheitskampagne will der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, für gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme im Straßenverkehr sorgen. Im Fokus stehen Auto- wie Radfahrende im städtischen Verkehr. Das Motto lautet: Fahr mit Herz!

Ziel ist es, Autofahrerinnen und Autofahrer, die an Kreuzungen den Schulterblick vermissen lassen oder erst gar nicht blinken, zum Nach- und vor allem Umdenken zu bewegen. Auch bei Rad- und Pedelecfahrern will der ACE für regelkonformes wie rücksichtsvolles Verhalten werben. Dafür werden in den kommenden Wochen ehrenamtliche ACE-Mitglieder in ganz Deutschland an unfallträchtigen Straßenkreuzungen unterwegs sein, prüfen und beobachten.

Anlass für die Aktion sind die immer wieder besorgniserregenden Unfallzahlen aus den Polizeiberichten. 81.274 Fahrrad- oder Pedelecfahrer verunglückten allein im Jahr 2016. Die meisten der Unfälle ereigneten sich dabei im Kreuzungsbereich und in mehr als 60 Prozent der Fälle war ein Pkw-Fahrer am Unfall mit beteiligt.

Für Bruno Merz, Leiter der ACE-Verkehrssicherheitsaktion, eine erschreckende Bilanz, zumal die Unfallzahlen seit Jahren ansteigen: „Unbestritten ist, dass der städtische Verkehr herausfordernd ist. Es wird immer enger und die Infrastruktur für den Fahrradverkehr kann mit der Zunahme der Radler vielerorts nicht mithalten. Umso wichtiger ist aus Sicht des ACE gegenseitiger Respekt. Autofahrer sollten sich immer wieder bewusst machen: Fahrrad- sowie Pedelecfahrer haben keinen Airbag. Gleichzeitig bedeutet achtsames Miteinander für Radfahrer beispielsweise, die richtige Straßenseite zu benutzen und beim Abbiegen Handzeichen zu geben. Und für alle Verkehrsteilnehmer zusammen gilt – Ablenkung vermeiden. Ob im Auto oder auf dem Fahrrad – das Smartphone pausiert hier.“

Gegenseitiger Respekt und Rücksichtnahme erhöhen die Verkehrssicherheit für Rad- und Autofahrer.

ACE-Forderungen an die Politik

Damit sich alle Verkehrsteilnehmer sicher fühlen, bedarf es darüber hinaus politischen Engagements. So fordert der ACE den Ausbau von Radwegen, eine bessere finanzielle Ausstattung des Programms „Klimaschutz und Radverkehr“ mit Bundesmitteln, mehr Platz für die schwächeren Verkehrsteilnehmer und Umbauten an offensichtlich gefährlichen Kreuzungen.

Bruno Merz: „Die steigende Bedeutung des Radverkehrs muss mit einem deutlich stärkeren Engagement der Politik einhergehen. Eine gute und sichere Infrastruktur fördert regelkonformes Verhalten und ganz sicher auch ein herzlicheres Miteinander.“

ACE-Appell an die Verkehrsteilnehmer

Unabhängig davon, wie hoch der Zeitdruck auf dem Weg zur Arbeit oder zum nächsten Termin ist, gegenseitige Rücksichtnahme darf nicht auf der Strecke bleiben. Bruno Merz betont: „Für Autofahrer gilt es, Abstand zu halten, nicht auf Radwegen zu halten oder zu parken und beim Abbiegen: Schulterblick. Radfahrende sollten ebenso an den Abstand denken, niemals auf der verkehrten Straßenseite fahren oder kurzerhand an einer roten Ampelkreuzung den Fußweg queren. Einmal mehr vorausgeschaut, sorgt für Sicherheit, weniger Konflikte und ein entspanntes Ankommen.“