Mehr Fahrkomfort und -Spaß durch niedrigere Drehzahl und obendrein ein ökonomischerer Verbrauch – das wünscht sich der ein oder andere Pagoden-Besitzer schon lange. Bislang war es meist bei der Wunschvorstellung geblieben – zumindest wenn man Wert auf Originalität legt. Das könnte sich nun ändern: ZF, der große Getriebehersteller am Bodensee, plant einen Nachbau des Pagodengetriebes mit einer entscheidenden Verbesserung: fünf statt vier Gänge. Das ZF 5-Gang-Getriebe wurde schon von 1964 – 1976 produziert und damals optional für den 230 SL, 250 SL, 280 SL sowie den 300 SE, SEb und SEL angeboten, aber nur sehr selten geordert. ZF will durch den Nachbau die Möglichkeit anbieten, von 4-Gang auf 5-Gang mit Originalersatzteilen umzurüsten. Auch im Bereich der schwer oder auch gar nicht erhältlichen Verschleiss-Ersatzteile will ZF helfen: Dafür sollen unter anderem Reparatur-Kits mit jeweils Synchronsätzen, Lager- und Dichtungssätzen oder auch ein Set mit komplett montierten Schaltkopf angeboten werden. Diese Teile wurden unter anderem auch in verschiedenen Maserati-Fahrzeugen wie 3500 GTI, Sebring, Mistral (6-Zylinder-Ausführungen) eingebaut, aber auch jeweils in der 4,2-Liter Ausführung des Mexico, Indy und Quattroporte ist das S 5-20 verbaut worden.
ZF wurde immer wieder mit Anfragen bezüglich des S 5-20 konfrontiert. Bei dieser Getriebeversion ist die Dokumentation lückenlos erhalten, das ist leider nicht bei allen ZF-Produkten der Fall. Eine größere Hürde stellen mitunter auch fehlende Werkzeuge dar, für die Investitionen getätigt werden müssen. Daher wird mit der Produktion des Komplettgetriebes auch erst begonnen, wenn 250 verbindliche Aufträge vorliegen. Diese Auftragsgröße muss aus wirtschaftlichen Gründen erreicht werden. Die Auflage soll einmalig bleiben – schließlich stehen noch viele andere Produkte an, für die eine Nachfertigung von Oldtimer-Kunden angefragt wird.
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