Von heute, den 1. Oktober 2008 dürfen auch in Frankfurt, in München und in acht Städten des Ruhrgebiets (Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen und Recklinghausen) keine Fahrzeuge ohne Feinstaubplakette mehr fahren. Der Umweltzonen-Flickenteppich wächst also, trotz wachsender Kritik und erster ernüchternder Messergebnisse, weiter. In diese mit besonderen Verkehrsschildern gekennzeichneten Umweltzonen dürfen Autofahrer dann nur noch einfahren, wenn an der Windschutzscheibe eine entsprechende Plakette angebracht ist. Hintergrund ist die Feinstaubbelastung in Innenstädten. Fahrzeuge mit vermeindlich besonders starkem Ausstoß erhalten in aller Regel keine Plakette.
Bei Verstößen drohen eine Strafe von 40 Euro und ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünderdatei. Solche Zonen gibt es laut Umweltbundesamt bereits in 13 deutschen Städten, darunter Berlin, Hannover und Köln. Im Laufe der nächsten Monate sollen weitere Kommunen hinzukommen.
Vor großen Problemen stehen Familien, die sich kein schadstoffärmeres Auto leisten können, aber auch viele Youngtimerbesitzer, die ihr Liebhaberstück erhalten möchten. Beim Kraftfahrt-Bundesamt sind momentan 877 183 Youngtimer registriert, also Fahrzeuge die älter als 20 aber jünger als 30 Jahre alt sind und somit (noch) kein Oldtimerkennzeichen bekommen. Grundsätzlich plädieren viele Automobilclubs und sogar Umweltorganisationen für eine Kurskorrektur. Nach einem Jahr könnte und sollte in jeder Stadt überprüft werden, wie wirksam die Umweltzone ist, um sie gegebenenfalls wieder abzuschaffen. Bundesweit sind rund fünf Prozent der zugelassenen Kfz von Fahrverboten betroffen. Die Besitzer der übrigen 95 Prozent müssen sich – wenn sie in eine der Städte mit Umweltzone fahren möchten – eine Plakette besorgen. Das ist nur schwer nachvollziehbar und unsinnig, zumal der Pkw-Verkehr nachweislich nur für fünf Prozent für die Feinstaubbelastung verantwortlich ist.