Privatleute geben wieder mehr Geld für Pkw aus

Die Kaufzurückhaltung der Deutschen ist offenbar Vergangenheit: Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt, sind die Ausgaben für Käufe von Personenkraftwagen (Pkw) durch Unternehmen und private Haushalte im Jahr 2006 gestiegen. Der Zuwachs in Deutschland beträgt nach vorliegenden Ergebnissen 6,1 Prozent gegenüber 2005. Dieser Anstieg bedeute einer der stärksten Ausgaben für Pkw in den vergangenen zehn Jahren, so das Bundesamt. Die privaten Haushalte allein gaben im vergangenen Jahr 8,5 Prozent mehr für den Autokauf aus als 2005. Als Grund führen die Statistiker hier die Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007 an, was viele Menschen zu einem vorgezogenen Autokauf motiviert habe. Diese Steigerungsrate war sogar die höchste seit 1996. Insgesamt gaben die privaten Haushalte 2006 mehr als 66,3 Milliarden Euro für den Kauf von neuen und gebrauchten Pkw aus. Das entspreche einem Anteil von 4,5 Prozent an ihrem verfügbaren Einkommen. Im Gegensatz zu den gestiegenen Konsumausgaben der privaten Haushalte für Pkw entwickelten sich die Investitionen von Unternehmen in Pkw mit einem Minus von 1,2 Prozent auf nunmehr 20 Milliarden Euro erstmals seit 2002 wieder rückläufig. Die Investitionen ergeben sich dabei aus den Ausgaben der Unternehmen für Autokäufe abzüglich der Erlöse, die diese mit Verkäufen gebrauchter Firmenwagen erzielen. Im Jahr 2006 stiegen zwar die gewerblichen Pkw-Zulassungen insbesondere hubraumstarker Typen gegen Jahresende leicht an, da jedoch zugleich vor allem die Nettoexporte (Exporte abzüglich Importe) gebrauchter Firmenwagen ins Ausland um rund ein Fünftel zunahmen, kam es insgesamt zu dem Investitionsrückgang. Dagegen verharrten die Verkäufe gebrauchter Firmenwagen an inländische private Haushalte 2006 ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2005, wenngleich sich auch hier ein merklicher Nachfrageanstieg zum Jahresende hin feststellen lässt, der mit den erwähnten Vorzieheffekten wegen der Mehrwertsteuer zusammenhängen dürfte.