Keine Lust auf Stau? Wenn Sie können, sollten Sie im Sommerurlaub bestimmte Wochenenden meiden – denn dann ist halb Deutschland in den Ferien. Wann es in welcher Region besonders viel Verkehr geben wird.
- Stau-Höhepunkte zu den Monatswechseln Juli/August und August/September
- ADAC Prognose: Die schlimmsten Stau-Wochenenden
- Die staureichsten Autobahnen: A1, A3, A7, A8, A9 und A99
Die Sommerferien-Saison beginnt in einigen Bundesländern bereits im Juni. Richtig Fahrt nimmt sie aber erst im Juli auf und erreicht ihre Höhepunkte zu den Monatswechseln Juli/August und August/September. Infos und Tipps, wie Sie dem Verkehrschaos entgehen können.
Die Ferientermine der Bundesländer erstrecken sich wie im Vorjahr über zwölf Wochenenden. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Sommerferien nicht überall unmittelbar am Wochenende starten oder enden, sondern zum Teil auch zur Wochenmitte. Wie eh und je: Bayerns und Baden-Württembergs Schulen schließen und öffnen traditionell am spätesten und nahezu gleichzeitig.
Die ADAC Fachleute befürchten, dass das bereits hohe Vorjahrsniveau des Sommerreise-Verkehrs in diesem Sommer nochmals überschritten wird. An den Sommerferien-Wochenenden 2023 hatten sich auf Deutschlands Autobahnen mehr als 43.000 Staus gebildet.
Gut zu wissen: Nach den Erfahrungen der letzten Jahre entfallen rund die Hälfte aller Wochenendstaus auf den Freitag (insbesondere nachmittags und abends) und je ein Viertel auf Samstag bzw. Sonntag.
Nach Einschätzung des ADAC werden diese Wochenenden besonders schlimm:
Wochenende |
Ausgangslage |
Stau-Schwerpunkte |
---|---|---|
5. bis 7. Juli |
Ferienbeginn: Nordrhein-Westfalen und Niederlande (Süd) |
Starker Reiseverkehr in Richtung Süden, aber auch in Richtung Nord- und Ostsee |
12. bis 14. Juli |
Ferienbeginn: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Niederlande (Mitte) 2. Reisewelle: Nordrhein-Westfalen |
Starker Reiseverkehr in Richtung Süden, aber auch in Richtung Nord- und Ostsee |
19. bis 21. Juli |
Ferienbeginn: Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Niederlande (Nord) 2. Reisewelle: Hessen. Rheinland-Pfalz, Saarland |
Starker Reiseverkehr in Richtung Nord- und Ostsee, aber auch in Richtung Süden (Alpen, Italien, Kroatien) |
26. bis 28. Juli |
Ferienbeginn: Bayern und Baden-Württemberg Ferienende: Thüringen Alle Bundesländer in Sommerferien |
Starker Reiseverkehr in Richtung Österreich, Schweiz, Italien und Slowenien/Kroatien |
2. bis 4. August |
2. Reisewelle: Bayern und Baden-Württemberg Ferienende: Niedersachsen, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt |
Starker Reiseverkehr in Richtung Österreich, Schweiz, Italien und Slowenien/Kroatien Rückreiseverkehr in Richtung Norden |
16. bis 18. August |
Ferienende: Nordrhein-Westfalen und Niederlande (Süd) |
Rückreiseverkehr in Richtung Nordrhein-Westfalen aus dem Süden sowie von Nord- und Ostsee |
23. bis 25. August |
Ferienende: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Niederlande (Mitte) |
Rückreiseverkehr aus Österreich, der Schweiz, Italien und Slowenien/Kroatien sowie von Nord- und Ostsee |
30. August bis 1. September |
Ferienende: Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern Vorletztes Ferienwochenende: Bayern, Baden-Württemberg |
Starker Rückreiseverkehr von den Nord- und Ostseeküsten sowie aus Österreich, der Schweiz, Italien und Slowenien/Kroatien |
6. bis 8. September |
Ferienende: Bayern und Baden Württemberg |
Starker Rückreiseverkehr aus Österreich, der Schweiz, Italien und Slowenien/Kroatien |
Sommer 2024: Ohne Stau in den Urlaub
Wer möglichst schnell und stressfrei in die Ferien starten möchte, sollte seine Fahrt richtig und rechtzeitig planen.
Von großer Bedeutung sind dabei vor allem Reiseroute und Reisetermin. Geeignete Wochentage zum Losfahren sind Montag bis Donnerstag, die denkbar schlechtesten Freitag und Samstag. Das gilt auch bei der Rückreise. Außerdem: die Zeiten im Berufsverkehr morgens und abends möglichst meiden.
Vor der Abreise (und auch bei der Rückreise) sollte man sich über die aktuelle Stausituation auf der Reiseroute und mögliche Alternativen informieren. Erholungspausen gehören ebenfalls zu einer entspannten Fahrt in die Ferien.
Baustellen in den Ferien
Anders als noch vor Jahren gibt es in den Sommerferien auf den Autobahnen kaum weniger Baustellen als im Frühjahr und Herbst, so die ADAC Verkehrsexpertin Susanne Hessel. Aktuell sind es mehr als 1000. Nicht wenige der besonders langen Staus an den Ferienwochenenden bilden sich dort.
Diese sechs Staurouten sind seit Jahren in der Hauptreisezeit besonders belastet. Hier werden in der Regel mehr als zwei Drittel aller Staus in Deutschland gezählt:
- A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Köln
- A3 Oberhausen – Frankfurt – Nürnberg
- A7 Flensburg – Hamburg – Würzburg – Füssen
- A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A9 Berlin – Nürnberg – München
- A99 Umfahrung München
Bilanz: So war die Stausituation im Sommer 2023
Interessant für Auslandsreisende: Bußgelder können europaweit vollstreckt werden.
Und noch ein Hinweis: Wer seine Zeit nicht im Stau verbringen möchte, reist mit der Bahn, z.B. mit dem Deutschlandticket.