Nicht nur die Kontrolle des Reifendrucks oder die Überprüfung der Stoßdämpfer verlieren Autofahrer gerne aus den Augen, sondern zum Beispiel auch der Verbandkasten. Er ist seit 36 Jahren Pflicht, fristet aber ein eher kümmerliches Dasein im Kofferraum oder unter dem Beifahrersitz und ist im schlimmsten Fall gar nicht im Auto. Dabei kann der Verbandkasten im Ernstfall Leben retten.
Stichproben des Automobilclubs von Deutschland (AvD) zeigen, dass der Verbandkasten in vielen Fahrzeugen fehlt oder häufig in einem beklagenswerten Zustand ist. Zumeist ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen oder der Inhalt entspricht nicht mehr den jüngsten Vorschriften. Der AvD empfiehlt daher, den Verbandkasten regelmäßig zu überprüfen.
Das Verfallsdatum muss seit 15 Jahren auf Verbandkästen angegeben werden. Ist es abgelaufenen, sollte er umgehend ersetzt werden. Gleiches gilt für Verbandkästen ohne Aufdruck.
Die Vorschriften, womit ein Verbandkasten gefüllt sein muss, ändern sich immer wieder. Zurzeit gilt die DIN-Norm 13164 vom 1. Juli 2000. Sie schreibt eine Erste-Hilfe-Broschüre, ein Heftpflaster 5 m x 2,5 cm, ein Verbandpäckchen, ein 60 x 80 Zentimeter großes Verbandtuch und eine Rettungsdecke mit den Maßen 2,10 x 1,60 Meter vor. Außerdem gehören eine Erste-Hilfe-Schere, zwei Verbandtücher der Größe 40 x 60 Zentimeter, zwei Mullbinden (6 cm x 4 m) oder Fixierbinden, zwei Dreiecktücher und vier Einmal-Handschuhe sowie Verbandpäckchen nach DIN 13151-M, drei Mullbinden der Größe acht Zentimeter mal vier Meter, sechs Kompressen und acht Wund-Schnellverbände.
Wer noch einen Verbandkasten nach älterer Norm besitzt, muss ihn nicht sofort ersetzen. Solange die Haltbarkeitsdaten des Inhalts noch nicht überschritten sind, darf er weiter mitgeführt werden. Trotzdem sollte man Dinge wie die Rettungsdecke nachrüsten, empfiehlt der AvD. Sie kann verletzte Unfallopfer vor Auskühlung schützen. Während man diese beispielsweise im Automobilzubehörhandel erhält, ersetzt der Apotheker das Verbandmaterial.
Der Automobilclub rät, den Verbandkasten nicht an schwer zugänglichen Stellen im Auto zu verstauen. Er sollte schnell erreichbar sein, etwa in einem gut zugänglichen Seitenfach im Kofferraum. Entsprechende Größe vorausgesetzt eignet sich zum Beispiel auch das Handschuhfach zur Aufbewahrung. oder in einem gut zugänglichen Seitenfach des Kofferraumes.
Der beste Verbandkasten nützt aber im Notfall nicht viel, wenn der Umgang damit nicht geübt wird. Experten empfehlen Autofahrern daher, immer wieder ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen.
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