Was fährt der Staatsmann heute?

„Groß, stark, schwarz – wenn George W. Bush, Tony Blair oder Gerhard Schröder auf Staatsbesuchen mit ihren Limousinen vorfahren, ist ihnen die Aufmerksamkeit sicher. Und das liegt bestimmt nicht nur an den kleinen Fähnchen (Frage der Redaktion : Wo kann man Stander MIT Kunststoffhalterahmen erwerben – bitte bei mir melden) auf der Motorhaube. Für die Politiker kommt es in erster Linie auf Sicherheit und Komfort an. Von daher handelt es sich bei den meisten Staatskarossen um Sonderanfertigungen. Extra lange, extra gepanzerte Versionen von Luxus-Modellen sind besonders begehrt. Auf welche Nobelkarossen die Staatschefs im einzelnen vertrauen, verraten wir Ihnen im folgender Bericht. US-Präsident George W. Bush fährt Cadillac De Ville mit einer Gesamtlänge von ca. 6,30 Meter und einem Gewicht von ca. 3 Tonnen, der Wert der Sonderanfertigung liegt bei ca. 3 Mio. Dollar, der Kaufpreis um einiges darunter, da es ein Prestigeanliegen von Cadillac war nach Lincoln mal wieder die Staatslimousine zu stellen. Die Präsidenten-Limousine von George Bush ist neben seinem „“Air Force One““-Jet wohl eines der am besten gesicherten Transportmittel der Welt. Mit der streng geheimen Titan-Keramik-Panzerung (allein an den Türen ist sie zwölf Zentimeter dick) kann das Präsidenten-Auto sogar den direkten Beschuss mit einer Panzerfaust überstehen. Und selbst mit vier zerschossenen Reifen kann der Cadillac noch über 100 km/h schnell fahren. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich als Dienstwagen den neuen Maserati Quattroporte ausgesucht (Länge: 5,05 Meter, Leistung: 400 PS, Höchstgeschwindigkeit: 275 km/h). Nach Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi hat jetzt auch Italiens Regierungschef Berlusconi einen Maserati Quattroporte vor der Dienstvilla stehen. Ob ihm sein alter Audi A8 zu langsam war? Vielleicht fehlten dem Ingolstädter aber einfach auch ein paar italienische Edel-Gene – Berlusconi ist für seine glamourösen Auftritte bekannt. Russlands Staatschef Wladimir Putin schwört als Dienstwagen auf die alte Mercedes S 600 Pullman – S-Klasse (W140). Für die Neuauflage des legendären Pullman war die Langversion der S-Klasse um einen Meter verlängert und entsprechend gepanzert worden. Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac fährt das „“beste Auto, das Frankreich zu bieten hat““. Und Frankreich bietet eine exklusive Limousine in Coupé-Form, die im Gegensatz zu dem deutschen Ebenbild, dem Mercedes CLS, nur halb so teuer ist. Mehr Geld für ein leckeres Baguette und ein Schlückchen Wein. Bon appétit und viel Spaß mit dem neuen Peugeot 607. Bundeskanzler Gerhard Schröder fährt als Volksvertreter den größten Volkswagen, den VW Phaeton W12 mit 420 PS, 0-100 km/h: 6 Sek. und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Der Autokanzler hat seinen alten Audi A8 erstmal geparkt und fährt jetzt mit der Chauffeursversion des Phaeton zu den ganz wichtigen Terminen. Für die VW-Luxusmarke muss man als Nicht-Staatschef mindenstens 106.000 Euro bezahlen – und dazu kommt noch die Tankrechnung – schließlich schluckt der Phaeton W12 auch mal mehr als 27 Liter. Englands Premier Tony Blair vertraut auf einen Jaguar XJ Super V8 mit ausreichenden 395 PS, 0-100 km/h: 5,3 Sek und politisch korrekten abgeregelten 250 km/h. Natürlich setzt Tony Blair auch im Straßenverkehr auf die britische Karte – statt Mercedes oder Audi muss es ein Jaguar sein. Und zwar der Achtzylinder XJ Super. Ganz zufrieden dürfte Tony Blair aber nicht durch die Gegend fahren – Kritiker bemängelten an der Langversion des XJ die mangelnde Sitztiefe und Kopffreiheit. Aber gut zu wissen: Auch die Mächtigen dieser Welt schlagen sich bisweilen mit unseren alltäglichen Problemen herum. Queen Elizabeth II. hat nach sich nach langer Zeit vom Doppel R getrennt und fährt nun einen als Präsent überreichten Bentley State Limousine (bisher nur als Einzelstück für das Königshaus gebaut) mit einer Länge von 6,22 Meter, 400 PS, einem Hubraum von 6735 ccm (der Kenner erkennt daran, daß hier der britische Motor weiterhin zum einsatz kommt). Wenn Tony Blair auf englische Autos setzt, darf die Queen natürlich nicht abseits stehen. Aber in ihrer brandneuen Bentley State Limousine schlummern auch so einige deutsche Tugenden. Schließlich gehört Bentley mittlerweile auch zum VW-Konzern. Also nur eine Frage der Zeit, bis die Queen in einem Passat Platz nimmt … (Quelle AOL)“