Sir Stirling Moss gehört zu den Ikonen der Ennstal-Classic. Der 1929 in London geborene Brite fuhr zwischen 1951 und 1961 in der Formel 1, wurde viermal Vize-Weltmeister und konnte 16 Grand Prix-Siege erringen. Moss fuhr zu einer Zeit, in der Formel 1-Piloten stets ihr Hotelzimmer in aufgeräumtem Zustand verließen – weil es nicht sicher war, ob sie den Tag lebend beenden werden. In einem früheren Interview mit der Ennstal-Classic meinte Sir Stirling auch, dass genau diese Lebensgefahr der große Kick für ihn gewesen sei – sinngemäß meinte er damals, dass er heute womöglich eine ganz andere Sportart bevorzugen würde, weil ihm die Formel 1 respektive der Motorsport zu sicher wären.
Wir haben Sir Stirling Moss einige Fotos aus dem Internet ausgedruckt – von jenen Sportarten, die heutzutage als „Extremsportarten“ gelten oder auch nur von jenen Aktivitäten, welche beispielsweise Jugendlichen in Russland den Kick verschaffen, indem sie die Masten von Hochhäusern hochklettern, um dort ein Selfie zu machen.
„Different people have different fears“
Und wie sieht es mit „Basejumpen“ oder dem „Wingsuit“ aus? Wir müssen zugeben: Wir hätten auf den Wingsuit getippt. In diesem in großer Höhe als „Highspeed-Fledermaus“ durch die Lüfte zu gleiten – das wäre doch ein toller Kick? Oder als Basejumper von einem Hochhaus zu springen? Doch Sir Stirling winkt ab: „Unterschiedliche Menschen haben auch unterschiedliche Ängste. Und ich hätte als Basejumper Angst, dass sich der Fallschirm nicht öffnet oder dass der Wingsuit nicht funktioniert. Ich wäre hier abhängig von jenem Mann, der den Fallschirm oder den Wingsuit vorbereitet und das würde mir nicht gefallen.“
Dabei wäre doch ein extremes BMX-Downhill-Rennen, wo einem schon vom Betrachten der Helm-Videos Angst und Bange wird, genau das Richtige für den jungen Stirling? Doch Moss winkt erneut ab: „Auch hier wäre ich davon abhängig, ob das BMX hält oder ob es auseinanderfällt!“ Wir fragen verwundert: „Aber das war doch in der Formel 1 nicht anders – dort waren sie abhängig von Leuten wie Lotus-Konstrukteur Colin Chapman, der bekannt war für seinen riskanten Leichtbau. Sir Stirling lacht: „Das ist ja auch der Grund, warum es in der Formel 1 nicht geklappt hat mit dem Titel.“