Das Auto & Technik Museum Sinsheim präsentiert mit sensationellen Exponaten eine Maybach-Sonderausstellung anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Maybach-Motorenbaus Friedrichshafen, der heutigen Tognum AG.
Die Sonderausstellung „100 Jahre Maybach Motorenbau“ wird vom 30. April bis 31. Dezember 2009 täglich von 9 bis 18 Uhr im Auto & Technik Museum Sinsheim zu sehen sein. In der Ausstellung werden allein zehn historische Maybach Fahrzeuge präsentiert, davon drei Zwölfzylinder Modelle, zwei „Zeppelin DS 7“ von 1930 und ein „Zeppelin DS 8“ von 1938. Die Ausstellung wird eröffnet und begleitet von zwei Vorträgen des Maybach Biographen und ehemaligen Daimler-Benz Archiv-Leiters Dr. Harry Niemann über das Leben und Wirken von Vater und Sohn und die Renaissance der Marke Maybach.
Am 23. März 1909 gründeten Wilhelm und Karl Maybach den Luftschiffmotorenbau in Bissingen an der Enz um den Grafen Zeppelin mit Motoren für seine großen Zeppeline zu beliefern. Maybach-Motoren waren daraufhin der Qualitätsmaßstab beim Bau dieser großen Maschinen. Aber beide Männer – Vater und Sohn – sind auch Pioniere der Automobilgeschichte. Zusammen mit Gottlieb Daimler entwickelte Wilhelm Maybach 1883 den kleinen schnell laufenden Benzinmotor, der erst das Zeitalter der globalen Motorisierung ermöglichte. Mit dem Stahlradwagen 1889 und dem ersten Vierzylinder-Motor der Welt 1890 schuf er Meilensteine der Motorisierung, die über den Phönix-Motor bis hin zum ersten richtigen Auto, dem 35-PS-Mercedes von 1901, fast alle wichtigen Grundsatzinnovationen wie auch das Zahnrad-Wechselgetriebe enthielten. Wilhelm Maybach konstruierte bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft nicht nur den ersten Mercedes. Er sorgte mit seinen Konstruktionen auch für die beispiellosen Rennerfolge dieser Marke in der Frühzeit des Automobils. Der „König der Konstrukteure“, wie Zeitgenossen Maybach voller Bewunderung zu nennen pflegten, begeisterte auch seinen Sohn Karl für den Beruf des Ingenieurs. Als der Vater der berühmten Sechszylinder-Mercedes-Rennwagen konstruierte und baute, war er als junger Entwicklungsingenieur an der Erprobung dieses Fahrzeugs beteiligt. Karl Maybach baute nach dem ersten Weltkrieg 1921 sein erstes Automobil, den „W 3“ und präsentierte 1929 den ersten 12-Zylinder-Wagen Deutschlands, den „Maybach Typ 12“. Maybach Wagen waren nicht nur exorbitant teuer, sondern brachten eine Reihe von Innovationen für den Automobilbau wie beispielsweise das halbautomatische Getriebe. Neben Rolls Royce, den Kompressor Mercedes Wagen, den englischen Daimler-Wagen und den großen amerikanischen Luxusautomobilen bildeten die Mayach-Fahrzeuge die Spitzenprodukte automobilen Schaffens der 1920er und 1930er Jahre.