• Leidensgenossen gesucht: Selbsterfahrungsgruppe Wehmut
• Beitrag für renommiertes deutsches Oldtimer-Magazin
Beispiel gefällig? Mein erster Klassiker war 1977 ein 20 Jahre alter Mercedes-Benz 220 S mit Ponton-Karosserie für stolze 3.000 DM. Während der Bundeswehr restauriert, vergesse ich nie die Überführungsfahrt von Bonn nach Iserlohn durch meine Mutter. Nach der Lackierung noch ohne Chromzierrat bei strömenden Regen über 130 Kilometer, fatalerweise ohne Scheibenwischer – die lagen zusammen mit den anderen Anbauteilen im Kofferraum. Die Kommentare bei der Übergabe vor der Kaserne bleiben aus familiären Gründen mein Geheimnis.
Originalität? Keine Spur. Zweifarblackierung, Farbwahl nach eigenem Gusto: der 220er erstrahlte unterhalb der mittig liegenden Zierleisten im hellen Braun, oberhalb in Taxi-beige.
Zwei Jahre später kam dann ein weiterer 220 S dazu: nicht aus Gründen der fehlenden Ersatzteilversorgung, sondern weil die Preisvorstellungen des Herstellers einfach überzogen waren. Wie das Leben so spielt dann mal eben restauriert und im Original-Blau lackiert. Damit war jetzt einer zu viel. Die Problemlösung war der Verkauf des Zweifarbigen in den Großraum Köln – den Verkaufspreis habe ich aus taktischen Gründen verdrängt. Heutiger Marktwert: rund 20.000 Euro, wenn es dann reicht. Weitere Daten und Fakten? Pusteblume. Aber ein bisschen Wehmut besteht bis heute. Das betrifft übrigens auch meine anderen Ex-Oldtimer Spitfire Mk 3, die Heckflosse und das Mercedes 220 S Coupe von 1959.
Und wie steht es mit Ihnen? Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Wissen Sie sogar möglicherweise etwas über den Verbleib, den aktuellen Besitzer? Dann lassen Sie andere teil haben, gemeinsam leidet es sich schließlich erfahrungsgemäß besser.
Wissenswertes:
- Kaufjahr
- Kaufpreis
- Verkaufsjahr
- Verkaufspreis
- Heutiger Marktwert
- Fotos
- Aktueller Besitzer
- Das Wichtigste: Ihr persönlicher „Leidensweg“
Wissen Sie alles oder teilweise nicht mehr? Auch egal, bringen Sie es trotzdem zu Papier. Letztendlich sind wir alle eine verschworene Gemeinde: Wir leiden und schmunzeln gemeinsam, oder? Das Ganze gerne per Mail oder auf dem Postweg (Fotos wegen Rücksendung bitte mit Namen beschriften).
Kontakt: Dieter Ritter – Badweg 6/3 – 71384 Weinstadt – dieterdritter@yahoo.de