Oder auch: Wunsch und Wirklichkeit

Haben Sie auch schon einmal etwas gewonnen und waren beim genaueren Betrachten doch arg verwirrt, WAS Sie da eigentlich in den Händen halten?

Mir ging es so im ersten Augenblick als ich das Buch: „Automobiler Fachwortschatz“ im Rahmen eines  gewonnenen Gewinnspiels der Bremen Classic Motorshow per Post erhielt und durchblätterte.

Zusammen mit dem Untertitel trifft erklärt sich Sinn und Zweck des Buches viel besser: „Automobiler Fachwortschatz – Zur Beschreibung historischer Fahrzeuge“ und wenn man dann noch die Autorin (Dr. Gundula Tutt) und die durchaus szenebekannten Mitwirkenden beachtet, ja dann wäre die Enttäuschung gar nicht erst aufgekommen.

Da Buch erklärt die verschiedenen Begrifflichkeiten, Beschreibungen und Eingruppierungen und bemüht sich daher um eine „präzise Sprache“ für die „Oldtimerei“. Dieser Ansatz ist durchaus berechtigt, denn immer wieder geraten Prüfer/innen, Restaurationsbetriebe, Fahrzeugeigentümer/innen und auch nur Zaungäste aneinander, wenn es um Begrifflichkeiten zur Beschreibung eines Fahrzeuges geht.

Wenn Sie die folgenden Wörter nicht rechtssicher erklären können, aber gerne wollen, dann ist das Buch eine Bereicherung für Ihren Bücherschrank:

• A – Artefakt – Auslieferung – Auslieferungszustand – authentisch
• B – Bestand – Bitza
• C – Charta von Barcelona – Charta von Riga – Charta von Turin – Charta von Venedig
• D – Derelict – Dokumentation
• E – Echt und Fälschung – Erhaltung
• F – Fahrzeug, historisches – Faksimile – Fälschung
• G – Gebrauchsphase – gebrauchszeitlich
• H – Hersteller – herstellungstechnisch – historisches Original – historischer Bestand – historische Substanz  – historisch korrekt – Hot Rod
• J – juristische Echtheit
• K – Komplett-Restaurierung – Konservierung – Kopie – Kulturgut – künstliche Patina
• M – matchinmg numbers – Modifikation innerhalb der Gebrauchsphase – Modifikation außerhalb der Gebrauchsphase
• N – Nachbau – Nachbauer – Nutzungsdauer, übliche
• O – Oldtimer – original
• P – Patina – Patinaeffekt – Phase der Vernachlässigung – Phase des normalen Gebauchs – Phase des Vergessens
• Q – Quelle
• R – Rat Car – Ratte/Rattenkarre – Rekonstruktion – Renovierung – Reparatur – Replika – Restaurierung – reversibel
• S – Sachquelle – Sammlungsphase – Schaden – Scheunenfund – Schmutz – Special – Spezifikation – Street Rod
• T – Tribute Car
• U – Untersuchung – ursprünglich
• W – Wiederaufbau
• Y – Youngtimer
• Z – zeitgnössisch

Hier die Fakten zum Buch (von der Homepage des Verlags):

AUTOMOBILER FACHWORTSCHATZ

ZUR BESCHREIBUNG HISTORISCHER FAHRZEUGE

zusammengestellt und verfasst von Dr. Gundula Tutt, unter Mitwirkung von Mario De Rosa, Peter Diehl, Carsten Müller, Prof. Dr. Karl-Heinrich Hucke, Norbert Schroeder, Thomas Wirth und Julian Westpfahl

In der Oldtimerszene herrscht heute eine Sprachverwirrung babylonischen Ausmaßes. Pure Leidenschaft lässt sich zwar in lyrischen Tönen famos besingen, doch mitunter fordern Fakten eine präzise Formulierung. Zum Beispiel, wenn es in Gutachten und Bewertungen um Zustände geht, um Originalität oder Patina – Begriffe, die heute jeder aus seiner eigenen Erfahrung und Perspektive zu nutzen weiß. Diskussionen allerdings stellen sich immer dann als schwierig dar, wenn sich das benutzte Vokabular in einem weiten Panorama freier Interpretationen verliert. Diese Unschärfe irritiert besonders, weil zunehmend Begriffe aus dem Spektrum der Kunst- und Kulturgüter Einzug in die Welt historischer Fahrzeuge gehalten haben.

Sie werden meist genutzt, ohne dass ihre seit Jahrzehnten etablierten Definitionen geläufig sind, die in internationalen Normen, Vereinbarungen, Gesetzen oder Abkommen zum Kulturgutschutz als rechtsgültige Standards verankert sind. Dabei finden sich längst offizielle Anwendungen: So fordert die so genannte Oldtimer-Richtlinie – verankert im berühmten §23 StVZO – explizit die Prüfung, ob das vorgeführte Fahrzeug tatsächlich die Kriterien eines kraftfahrzeugtechnisches Kulturgutes erfüllt oder nicht.

Dieser Fachwortschatz bildet den aktuellen Stand einer Vielzahl von Begriffen ab. Er bietet allen, die mit Interesse und Herzblut historischen Fahrzeugen begegnen, eine profunde Referenz, Zustände und Herangehensweisen künftig präziser differenzieren und beschreiben zu können.

• deutsche Erstausgabe 2019
• 66 Seiten
• 53 Abbildungen
• ISBN 978-3-947060-11-5
• 21,5 x 21,5 x 2 cm
• Lektorat: Prof. Dr. Karl Heinrich Hucke
• Umschlaggestaltung: Tom van Endert, unter Verwendung einer Grafik von istockphoto.com/Extezy
• Gestaltung und Gesamtherstellung: Lydia und Tom van Endert
• klimaneutral und auf Recyclingpapier in Deutschland gedruckt

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