Mit car2go startet Daimler ein völlig neues Mobilitätskonzept und gibt eine zukunftsweisende Antwort auf das steigende Verkehrsaufkommen in Ballungsgebieten. „car2go ist eine intelligente und kreative Lösung, einfach, flexibel und preiswert mit umweltverträglichen Fahrzeugen mobil zu sein“, beschreibt Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, die Zielsetzung des Projektes.
Am 24. Oktober 2008 startet in Ulm die erste Pilotphase, in der car2go unter Realbedingungen getestet wird. „Ulm ist seit vielen Jahren einer unserer bedeutendsten Forschungsstandorte und eignet sich deshalb besonders zur Erprobung dieses zukunftsweisenden Mobilitätskonzepts“, sagt Dr. Thomas Weber, Forschungs- und Entwicklungsvorstand der Daimler AG. „Als Wissenschaftsstadt bietet Ulm das richtige Umfeld, neue Wege der Mobilität zu begründen“, begrüßt Ivo Gönner, Oberbürgermeister der Stadt Ulm, das Engagement der Daimler AG. Die Stadt Ulm unterstützt das car2go Projektteam insbesondere bei Fragen der Verkehrsplanung.
In der Stadt einfach und günstig Auto fahren
Und so funktioniert es: Im Stadtgebiet werden flächendeckend smart fortwo-Fahrzeuge bereitgestellt, die rund um die Uhr von jedem Interessierten gemietet werden können. Nach einmaliger Registrierung haben die Kunden die Möglichkeit, spontan oder mit Vorbuchung auf die Fahrzeuge zuzugreifen und beliebig lange zu nutzen. Dabei sieht das Konzept vor, dass innerhalb weniger Gehminuten immer zuverlässig ein freies Fahrzeug bereit steht. Der Kunde steigt ein, kann sofort losfahren und stellt den Miet-smart nach Fahrtende einfach auf einen Stellplatz innerhalb des Stadtgebiets zurück. Die Abrechnung funktioniert im Rahmen des Ulmer Projekts genauso einfach und flexibel wie die gesamte Bedienung des „car2go“: minutengenau für nur 19 Cent pro Minute.
car2go im Detail
Bei der Anmeldung zu car2go wird der Führerschein des Kunden mit einem elektronischen Siegel versehen, der das Öffnen des Fahrzeugs ermöglicht. Zu seinem car2go kann der Kunde dann auf unterschiedlichen Wegen kommen. Zum Beispiel durch spontane Miete im Vorbeigehen: Wo immer ein freier smart steht, kann er diesen sofort „vom Fleck weg“ mieten. Dazu hält der Kunde seinen Führerschein an ein Lesegerät im Bereich der Windschutzscheibe, steigt ein, tippt im Fahrzeug seine persönliche Geheimzahl ein und fährt los. Freie Fahrzeuge können jederzeit auch schnell und einfach über das Internet oder eine Telefon Service-Hotline aufgefunden werden. Alternativ zur Spontanmiete ist eine Buchung bis zu 24 Stunden im Voraus möglich. In diesem Fall erhält der Kunde rechtzeitig vor der geplanten Abfahrt eine SMS mit dem genauen Standort des reservierten Fahrzeuges.
Die Mietzeit kann beliebig lange dauern. Während Zwischenstopps – wie etwa beim Einkaufen – bleibt das Fahrzeug für den Teilnehmer reserviert. Möchte der Kunde sein car2go zurückgeben, stellt er das Fahrzeug einfach auf einen Parkplatz im Stadtgebiet ab. Hierbei können alle so genannten „nicht bewirtschafteten“ Stellplätze im Stadtgebiet, wie beispielsweise am Straßenrand oder innerhalb markierter Parkflächen, benutzt werden. Darüber hinaus werden zum Beispiel an Bahnhöfen oder Flughäfen speziell gekennzeichnete car2go Parkplätze bereitgestellt.
Minutengenaue Abrechnung
car2go zeichnet sich durch ein einfaches und transparentes Bezahlsystem aus: Abgerechnet wird nicht nach Fahrtstrecke, sondern nach Zeit und zwar im Minutentakt – ähnlich wie beim Mobilfunk. Für 19 Cent pro Minute kann der Kunde in Ulm ein car2go nutzen – inklusive aller Nebenkosten wie Kraftstoff, Versicherung und Steuern. Bei längerer Nutzung gelten günstige Stunden- oder Tagestarife. Als besonderen Anreiz dafür, car2go auszuprobieren, wird auf eine Aufnahmegebühr verzichtet. Der Kunde geht keine langfristige vertragliche Bindung ein und muss weder Kaution noch monatliche Grundgebühr bezahlen. Die tatsächlich durchgeführten Fahrten werden dann bequem per Monatsrechnung bezahlt.
Hochwertiger und zuverlässiger Service
Ein Serviceteam reinigt die Fahrzeuge regelmäßig und führt technische Wartungsarbeiten durch. So ist gewährleistet, dass jeder Kunde bei jeder Fahrt ein einwandfrei sauberes, gepflegtes und schadenfreies Fahrzeug erhält. Die Betankung erfolgt ebenfalls über das Serviceteam. Übernimmt der Kunde das Tanken mit Hilfe einer vorbezahlten Tankkarte, die sich im Handschuhfach des car2go befindet, werden ihm Freiminuten für die nächste Fahrt gutgeschrieben. Über einen speziellen car2go Bildschirm kann der Kunde das integrierte Navigationssystem bedienen und bei allen Fragen rund um das Fahrzeug eine Telefonverbindung zum Servicecenter aufbauen.
Start mit 50 smart fortwo
Die erste Phase des Projektes mit 50 smart fortwo startet am 24. Oktober in Ulm; zunächst ausschließlich mit Mitarbeitern der Daimler AG. „Unser Ziel dabei ist es, praktische Erfahrungen beim Einsatz von car2go zu gewinnen. Wir analysieren beispielsweise die technische Umsetzung, das Servicekonzept und das Nutzungsverhalten der Probanden“, sagt Robert Henrich, verantwortlicher Projektleiter im Be reich Business Innovation der Daimler AG. Im Frühjahr des kommenden Jahres startet dann die nächste Pilotphase, bei der die Größe der Fahrzeugflotte in Ulm deutlich erhöht und die Gruppe der möglichen car2go Nutzer auf alle Bewohner und Besucher der Stadt erweitert wird.
Durch die Unterstützung von car2go fördert Ulm effiziente Mobilitätskonzepte für den innerstädtischen Verkehr und die optimale Nutzung von vorhandenem Parkraum und setzt so auch international Maßstäbe. „Möglich wurde die Umsetzung des car2go Pilotprojekts in Ulm insbesondere dank der umfassenden Unterstützung der Stadt“, sagt Henrich weiter. Bei der Entwicklung der Telematiksysteme, des Internetportals und der Flottenmanagement-Systeme hat die in Ulm ansässige Daimler TSS GmbH eine entscheidende Rolle gespielt.
Ursprung des Konzepts: smart – „Not just another car“
Als 1997 der erste smart produziert wird, transportiert der neue zweisitzige Kleinwagen auch eine Vision über die Mobilität im 21. Jahrhundert; zugeschnitten auf die Probleme des Verkehrs in Ballungszentren. Verschiedene Mobilitätsdienstleistungen, wie etwa Sondertarife für das fallweise Mieten eines größeren Autos, günstige Waschstraßentarife, ein spezielles Parkmanagement in Großstädten und eine kombinierte Nutzung von Auto, Bahn und öffentlichem Nahverkehr positionierten den smart als „not just another car“.
Die Ursprungsidee des smart-Mobilitätskonzepts wurde vom Bereich Business Innovation, der bei der Daimler AG Geschäftsfelder der Zukunft identifiziert und entsprechende Geschäftsmodelle ableitet, aufgegriffen. In Anbetracht steigender Rohölpreise, dem erhöhten Verkehrsaufkommen in Ballungsgebieten und dem steigenden Bedürfnis nach individueller Mobilität gibt Business Innovation mit car2go eine maßgeschneiderte Antwort auf die Fragen der urbanen Mobilität von heute.