Der Mercedes-Benz 230 G der DLRG

Sommer, Strand und Sicherheit

  • Das G-Modell überzeugt von Beginn an als Einsatzfahrzeug für Hilfsorganisationen
  • Mit Offroad-Kompetenz kommt die Wasserrettung an den Einsatzort
  • Der robuste Allradler ist fast 40 Jahre bei den Lebensrettern im Dienst

230 G Baureihe 460, Gerätewagen Wasserrettung der DLRG

„Close-up“ – der Name der Serie des Mercedes-Benz Museums ist Programm. Jede Folge erzählt Überraschendes, Spannendes, Hintergründiges. Dazu wirft sie den Spot auf Details eines Fahrzeugs, Ausstellungsexponats oder eines Elements von Architektur und Gestaltung. Diesmal im Blick: das Mercedes-Benz 230 G Einsatzfahrzeug der DLRG aus dem Jahr 1982 im Raum Collection 5: Galerie der Alltagshelden.

Nr. 6/2024: Mercedes-Benz 230 G Einsatzfahrzeug der DLRG

Für den Notfall: Vor 45 Jahren hat 1979 das Mercedes-Benz G-Modell der Baureihe 460 Premiere. Der Geländewagen überzeugt mit seinen exzellenten Offroad-Eigenschaften auch Hilfsorganisationen wie die auf Wasserrettung spezialisierte Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Mit einem G-Modell erreichen die Helfer im Notfall selbst unwegsame Einsatzorte wie Strände oder überschwemmte Gebiete. Heute führt die Mercedes-Benz G-Klasse der Baureihe 464 für Rettungs- und Sondereinsätze diese Tradition fort. Mehr Informationen: ggb.mercedes-benz.com/de/

Fast 40 Jahre am Main: Der von Ziegler als Gerätewagen Wasserrettung aufgebaute Station-Wagen aus dem Jahr 1982 im Mercedes-Benz Museum leistet fast vierzig Jahre zuverlässig seinen Dienst – kein Problem für einen G. Erst 2021 geht das Fahrzeug mit der Einsatzkennung 2/58/2 in den verdienten Ruhestand. Es ist zu erleben im Raum Collection 5: Galerie der Alltagshelden. Andere Klassiker tragen in diesem Alter längst ein H-Kennzeichen. Doch der 230 G der DLRG behält sein Nummernschild mit der Behördenkennung aus dem Buchstaben „F“ für Frankfurt am Main und der Zahlenkombination 373.

Allrad-Alleskönner: Bereits der Mercedes-Benz Unimog begeistert ab 1949 mit vielfältigen Fähigkeiten die Hilfs- und Rettungsorganisationen, insbesondere Feuerwehren. Das G-Modell folgt von 1979 an höchst erfolgreich dieser Tradition. Das macht das Einsatzfahrzeug der DLRG deutlich: Die herausragenden Geländeeigenschaften des G-Modells kombiniert es mit einer umfangreichen Sonderausstattung, die auf den Einsatz der DLRG zugeschnitten ist – vom Funkgerät (die DLRG-Fahrzeuge in Frankfurt am Main tragen den Rufnamen „Pelikan“) über die Sondersignalanlage mit Blaulicht, Frontblitzer und Horn bis zur zugstarken Frontseilwinde.

Detailaufnahme der Sondersignalanlage mit Blaulicht und Horn.

Auf Tauchgang: Seine ersten Einsätze absolviert das Fahrzeug mit dem optionalen 75 kW (102 PS) starken 2,3-Liter-Vierzylindermotor in den 1980er-Jahren mit der Tauchergruppe der Frankfurter DLRG. Die Einsatzkräfte nehmen vorn auf schwarz-weiß kariertem Stoff Platz, ihre umfangreiche Ausrüstung befindet sich in Fahrzeugmitte und Heck. Optimal zugänglich ist das Schubfachsystem, das hinter der seltenen zweigeteilten Heckklappe eingebaut ist. Die originale Packliste verrät, was der 230 G damals an Bord hat: beispielsweise drei Taucheranzüge, drei Paar Flossen, Tiefenmesser, Schnorchel und viele weitere Ausrüstungsgegenstände für Tauchgänge. Halterungen mit Transportsicherung nehmen die Pressluftflaschen auf, dahinter befindet sich ein Kompressor. Werkzeug für Bergungseinsätze bis hin zum Brennschneidgerät verdeutlicht die Bandbreite der Einsätze.

Gesamtansicht von links hinten mit geöffneter Heckklappe.

Mit Boot und mehr: Der 230 G überzeugt in und um Frankfurt in weiteren Funktionen. Unter anderem wird er dank seiner Watfähigkeit erfolgreich im Katastrophenschutz bei Hochwasserlagen genutzt. Die Bootsgruppe des DLRG weiß die Zugkraft des Geländewagens für ihren Anhänger zu schätzen. Auch im saisonalen Rettungsdienst und bei technischen Hilfeleistungen bewährt sich das G-Modell. Dazu zählen insbesondere Einsätze nach Starkregen, Überschwemmungen und bei Hochwasser. An Bord sind daher auch Kettensäge, Helm mit Splittervisier und Schutzkleidung, aber auch Schläuche.

Ruhestand im Museum: Motor an, Blaulicht einschalten und das Elektrohorn dazu – dieses Fahrzeug scheint bereit zu sein, zum nächsten Einsatz auszurücken. Wie gut, dass man es im Mercedes-Benz Museum erst einmal in Ruhe anschauen kann.

Detailaufnahme des Geräteraums links Mitte mit Halterungen für Pressluftflaschen.