von Carlo Freischem und Gert Meyer-Jüres
Dem Einen oder Anderen mag unser Bericht „13 Pannen in 14 Tagen“ aus 2019 noch in Erinnerung sein.
13 Pannen in 14 Tagen – TEIL 1 – Mercedes-Benz Oldtimer-Ticker (mvcoldtimerticker.de)
13 Pannen in 14 Tagen – Teil 2 – Mercedes-Benz Oldtimer-Ticker (mvcoldtimerticker.de)
Carlo hat das Auto inzwischen bei Frank Mundt Automobiltechnik in Stade (mundt-mercedes-oldtimer.de) optimieren lassen. Es wurde eine zusätzliche 12-Volt Batterie eingebaut, welche die im Heck verbaute, neue 12-Volt Benzinpumpe, die neue elektrische Lenkhilfe und die Navigations-Ladevorrichtung mit Strom versorgen sollte. So ausgerüstet wagten wir uns wieder in Richtung Italien zur Mille Miglia 2022, dieses Mal komplett auf eigener Achse. Das Auto schnurrte, dass es eine wahre Freude war!
Auf Empfehlung von Klaus Birkel übernachteten wir im „Schwanen“ in Weil am Rhein und genossen bei herrlichem Wetter ein köstliches Abendessen im Laubengarten.
Am nächsten Tag brachen wir in die Schweiz auf. Am Zürichsee und später am Rhein entlang ging es bis Landquart, dort links ab in die Berge. In Klosters wurden wir von Carlos Verwandten im Parkhotel empfangen und beköstigt. Dem Auto gönnten wir unterdessen bei geöffneter Motohaube frische und kühle Luft.
Danach wurde die Strecke für unser Auto anspruchsvoller. Bei der Auffahrt zum Albula-Pass (2.315 m üdM) tauchte das altbekannte Problem wieder auf: bei Außentemperaturen von über 30 Grad und auf Steigungen in dünner Höhenluft wurde das Benzin wieder zu heiß und bildete Luftblasen. Die 12-V Pumpe drückte zwar Sprit in die Leitung, der kam aber im Vergaser nicht mehr an, weil er vorher schon verkocht war. Wir blieben liegen, Mist!
Wir ließen den Wagen rückwärts bis zu einer gefahrlosen Wendestelle rollen, drehten und ließen ihn mit teilentriegelter Motorhaube abwärts laufen. Die in 2019 mehrfach erprobte Maßnahme kühlte den Motor ab, und wir warteten, bis die Temperatur wieder unter 80 Grad gesunken war. Dann sprang er wieder an! Die Wartezeit war aber wohl zu kurz, denn wenig später blieben wir an einer engen Stelle erneut liegen. Ein freundlicher Motorradfahrer hielt an und half uns, die Straße zu sperren und abzusichern, damit wir den Mercedes wieder schiebend wenden konnten. Abwärts laufen lassen wie zuvor, und beim nächsten Versuch kamen wir auch an dieser kritischen Stelle vorbei. Es folgten zwar noch ca. 15 km bis zur Passhöhe, aber entgegen unseren Befürchtungen schaffte unser Auto jetzt diese Klippe, wenn auch mit leichtem Stottern!
In Zuoz gönnten wir uns eine Erholungspause, dann ging es im Schweizer Nationalpark Stelvio über den Ofenpass (2.140 m üdM) problemlos weiter nach Mals in Südtirol, wo wir im „Gasthof zum Hirschen“ schon als Stammgäste empfangen wurden und wieder Zimmer mit Ortler-Blick bekamen. Im Gasthaus der südtiroler Brauerei Forst gönnten wir uns ein Abendessen und genossen den Blick auf den im Sonnenuntergang angestrahlten Ortler.
Am nächsten Tag statteten wir der Werkstatt Stocker in Mals, in der uns 2019 der Mitarbeiter und erfahrene Gokart-Fahrer Stefan Parth wesentlich geholfen hatte, einen kurzen Besuch ab. Danach machten wir noch einen Ausflug über herrliche, kleine Sträßchen zum seinem sehr hoch gelegenen Gasthof Paflur. Der Benz blieb brav und machte alles mit.
Obwohl wir keine MM-Teilnehmer waren, wurden wir wegen unseres schönen Autos trotzdem durch die Sperren gelassen und bekamen sogar die Teilnehmer-Broschüre ungefragt überreicht.
Ein Kölner Freund lud uns zu einer Riva-Bootsfahrt auf dem Gardasee ein.
Anschließend genossen wir die Vorbeifahrt der MM in Salo unter Bäumen an einem schattigen Tisch: auf der einen Seite das Seeufer, auf der anderen die Straße mit den vorbeifahrenden Autos. Zwei andere Kölner Freunde, die im MB 190 SL an der MM teilnahmen, bekamen zu ihrer Freude ein Schlückchen Sekt gereicht, als sie uns passierten.
Während die MM sich nun auf den Weg nach Rom und zurück machte , besuchten wir einen der größten Oldtimerhändler Italiens: LUZZAGO in Roncadelle/Brescia (www.luzzago.com).
So kamen wir ohne weitere Schwierigkeiten durch Österreich zu unserem nächsten Etappenziel: Gut Ising in Chieming am Chiemsee. Hier erwartete uns an den folgenden drei Tagen die „ROFD Bavarian Lakes & Mountains 2022“ Rallye durch Oberbayern und Österreich. An der nahmen wir auch selbst teil und gewannen den zweiten Platz in unsere Klasse!