Endlich wieder ein „Adenauer“ für die Kanzlerin

Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Minister bekommen ein neues Dienstflugzeug. Der A340 verfügt über eine VIP-Ausstattung, 143 Plätze und kann 13.500 Kilometer weit fliegen. Natürlich ist das Flugzeug mit vielen technischen Raffinessen ausgestattet. So verfügt das Flugzeug über ein eigenes Raketenabwehrsystem. Die Störtechnologie kann bei einem Angriff sogar Boden-Luft-Raketen ablenken. Der Airbus A340 wurde in Hamburg auf den Namen „Konrad Adenauer“ getauft und ist geräumiger, moderner und sicherer als der mehr als zwei Jahrzehnte alte Vorgänger vom Typ A310, der 1990 aus den Beständen der DDR-Fluggesellschaft Interflug übernommen wurde.
Die Techniker der Lufthansa arbeiteten 21 Monate an dem Regierungsflieger und bauten dabei unter anderem eine VIP-Kabine ein. Diese verfügt über einen Konferenzbereich mit 12 Plätzen und einen Privatbereich mit 15 Sitzen. Für mitreisende Delegationen stehen 116 Plätze zur Verfügung. Das Flugzeug ist nach Angaben der Lufthansa behindertengerecht ausgestattet. Bis zu vier verletzte oder kranke Menschen können unter intensivmedizinischer Betreuung transportiert werden. Dazu wird der Delegationsbereich entsprechend umgebaut.

Seit vergangenem Jahr stehen der Regierung bereits zwei neue Mittelstreckenmaschinen vom Typ A319 mit 44 Plätzen zur Verfügung, bis Ende des Jahres sollen zudem vier Bombardier-Maschinen vom Typ Global 5000 für je zwölf Passagiere angeschafft werden. Dann ist die VIP-Flotte komplett modernisiert.

Die „Air Force One“ ist noch geräumiger – Was Größe und Sicherheitsstandards angeht, nähert sich das neue Flaggschiff der Bundeswehr-Flugbereitschaft der „Air Force One“ des US-Präsidenten zumindest an. Die 250 Millionen Dollar teure Boeing 747 ist zwar noch geräumiger, es können aber nur 70 Passagiere mitfliegen und damit halb so viele wie im neuen Flieger der Kanzlerin. Zur Ausstattung gehören eine Präsidenten-Suite mit Schlafzimmer, Dusche und Videoraum, ein Konferenzzimmer und teils abhörsichere Kommunikationssysteme.

Und wie sieht es in GB aus ? Problematischer als für Merkel und Barack Obama ist die Reiseplanung für die Queen und die britischen Regierungsmitglieder. Für sie stehen nur zwei Kurzstreckenflugzeuge der Royal Airforce vom Typ British Aerospace 146 zur Verfügung. Ohne Nachtanken schaffen es die Jets nicht bis über die Grenzen Europas hinaus. Deshalb muss die Royal Family für längere Flüge auch Maschinen auf dem freien Markt chartern – gelegentlich buchen die Hoheiten sogar Linienflüge. Auch Regierungschef David Cameron reiste etwa per Linie zum Staatsbesuch in die USA. In den vergangenen Jahren gab es wiederholt Versuche des Buckingham Palastes, zusätzlich einen eigenen, luxuriösen Privatjet anzuschaffen. Das scheiterte aber immer wieder an den Kosten. Genauso wie der Wunsch des früheren Premierministers Tony Blair. Die Pläne für die „Blair Force One“ wurden von seinem Nachfolger Gordon Brown verworfen.

Berlusconi besitzt zwei Privatjets – Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat es da deutlich besser: Gleich zwei Privatjets besitzt der 74-jährige Medienmogul. Außerdem kann er zwischen einem Airbus, einem Hubschrauber, zwei Luxusjachten und diversen Autos als Reisegefährt wählen. So stehen in seinen Garagen unter anderem ein Audi A8 und ein Mercedes 600. Zudem bekam Berlusconi, obwohl angeblich kein Fan von italienischen Autos, 2004 einen Maserati „Quattroporte“ vom Hersteller geschenkt – als Dienstwagen, wie es hieß.

Medwedjews Regierungsflieger kleiner als Merkels – Das größte der drei Flugzeuge, die dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedjew zur Verfügung stehen, ist immer noch etwas kleiner als der neue deutsche Regierungsflieger. Die Iljuschin-96-300 soll aber Medienberichten zufolge Sanitärräume mit vergoldeten Armaturen haben.

Papst Benedikt XVI. fliegt mit einem extra für ihn und seine Begleiter hergerichteten Flugzeug der italienischen Airline „Alitalia“. Zurück geht es in der Regel mit einem Flieger der Fluggesellschaft des Landes, welches das Kirchenoberhaupt besucht hat. Bei seinem Deutschlandbesuch im Herbst könnte der Papst demnach mit „Lufthansa“ zurückfliegen.

QUELLE: AOL