Kreml 600er versteigert

Im Februarwar es bereits, als  ein Mercedes, der Geschichte gemacht hat, unter den Hammer kam. Der vor 41 Jahren gebaute Mercedes 600 aus der Baureihe W100 gehörte zum Fuhrpark des Kreml-Chefs Breschnew , der von 1906 – 1982 lebte. Vor 40 Jahren war das Fahrzeug auf den KGB, den russischen Geheimdienst, zugelassen gewesen. Ob Leonid Iljitsch Breschnew tatsächlich mit dem Fahrzeug fuhr, ist nicht verbrieft. Dennoch ist es ein Auto, welches zu einem Stück Geschichte dieser Welt gehört. Und genau dieses Fahrzeug wurde vom Zoll versteigert.

Mit 250 PS und einer Minibar ist das schöne Gefährt unterwegs gewesen. Und besitzt neben massiven Stoßstangen aus Chrom und einem Schiebedacht ein Holzfurnier im Innenraum, welches diesen Mercedes 600 noch eine Spur teurer gemacht hat. Das Auto hat nur 90 000 Kilometer auf dem Buckel und bringt außerdem senkrechte Lampen und ein Automatikgetriebe mit.

Das Fahrzeug, das luftgefedert ist, wurde damals, im Jahre 1966, in einer Dauer von 11 Wochen mit der Hand gefertigt. Und kam dann in die Sowjetunion, in die Dienste des Obersten des Kremls, Breschnew.

Zur Auktion kam das Fahrzeug durch das Finanzamt Potsdam, welches den Mercedes des KGB auf der Auktionsseite des Zolls anbot. Den Zuschlag bekam schließlich das Höchstgebot von 103 600 Euro. Der Bieter, der unbekannt ist, und von dem nur ein Nickname (ein selbst gewählter Name für Tätigkeiten im Internet, wie zum Beispiel in Chatrooms oder bei Auktionshäusern) bekannt ist, lag damit nur knapp unter dem Schätzwert von 105 000 Euro. Interessant war, dass es in den letzten Minuten vor dem Ende der Auktion zu einer „Gebotsschlacht“ kam um das Höchstgebot für den Mercedes 600 des Kremls. Dies bestätigte ein Sprecher des Potsdamer Finanzministeriums. Der Preis ist dabei für ein solches Fahrzeug, selbst ohne prominenten Vorbesitz, vergleichsweise moderat. Eine große Inspektion kostet schließlich rund 25.000 Euro.

Wo das Fahrzeug des Herrn Breschnew letztlich landen wird, weiß keiner. Ob es in Deutschland bleibt, oder irgendwo anders hin verschifft oder transportiert wird, ist unklar. Selbst die Tatsache, ob der Höchstbietende der Käufer selbst oder nur ein Strohmann des eigentlichen Käufers ist, weiß keiner. Das Mysterium um den handgefertigten Mercedes 600 aus der Baureihe W 100 geht also weiter, und führt damit die Geschichte fort, die schon zu Beginn seiner Dienstjahre auf ihm lag.