Mit dem 560SL nach Portugal – Teil 2

Nach dem Artikel „Mit dem 560SL nach Portugal – Teil 1“ folgt hier nun Teil 2

Tomar, Obidos und Sintra

Heute morgen in Porto gestartet dauerte es fast eine Stunde, bis wir den Speckgürtel hinter uns ließen. Danach ging es durch ursprüngliches leichte Hügellandschaft für die weniger als 200 km zu unserem nächsten Ziel Tomar brauchten wir mehr als 4 Stunden, alles eng – aber schön!

Tomar ist bekannt durch den zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Convento de Cristo (Christuskloster), es handelt sich um eine Kombination von Burg und Kloster der Tempelritter auf einem Hügel westlich über der Stadt. Das Converto ging nach der Auflösung des Templerordens im Jahr 1312 an den Christusorden über war dessen künftiges Zentrum und ist immer eine Reise wert!

Weiter ging es nach Fatima und egal wie man Religionen gegenüber steht ist diese Anlage aufgrund ihrer Einzigartigkeit ein Muss im Norden Portugals. Fatima ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte der katholischen Kirche, war wie immer beeindruckend und danach stand das nächste beeindruckende Kloster Batalha, dem Mosteiro de Santa Maria da Vitória, an. Es wurde vom 14. bis zum 16. Jahrhundert erbaut und wurde 1983 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Direkt gegenüber dem  Kloster haben wir übernachtet und beim Abendessen mit sehr gutem roten Portwein konnten wir dieses monumentales Kloster bewundern.

Nach soviel kirchlicher Kultur ging es zu einem der schönsten Orte in Portugal – in die weiße Stadt Obidos!

Am Meer entlang kamen wir nach Nazare, das bekannt ist durch die höchsten Wellen der Welt und durch die spektakulärsten Surfwettbewerben. Sehr kräftiger Atlantikwind mit entsprechenden Temperaturen ließ uns nach einem Kaffee am Strand gleich weiterfahren nach Obidos.  Wir haben die Stadt während unserer Zeit in Lissabon so oft besucht und doch entdecken wir immer wieder kleine Dinge neu. Die heutige Stadtbefestigung mit Stadtmauer und Burg entstand zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert und ist bis ins 21. Jahrhundert unverändert geblieben. Bei angenehmen Temperaturen um die 25 Grad haben wir in Ruhe den Ort erwandert und in wunderbarer Umgebung gegessen. 

Danach ging es weiter zum Praia Grande Sintra, wo wir ein Hotel direkt am Atlantik gebucht hatten. 

 

Auf dieses Hotel mit seiner aussergewöhnlichen Lage hatten wir uns die ganze Reise gefreut. Wir haben uns dort noch nie eingemietet, da wir keine 10 Minuten entfernt in Cascais damals lebten und da lohnte es sich nicht. Jetzt war die Zeit reif und mit traumhaften Blick auf den wilden Atlantik ließen wir den Tag ausklingen und ruhten uns für die nächsten Tage aus, in den wir  Lissabon „erlaufen“ wollen. In einem Strandlokal – wieder mit frischem Fisch – verbrachten wir den Abend und der anschließende Blick im Hotel aus den Zimmern ließ das Herz höher schlagen. Einen Besuch dieses Hotels kann ich nur empfehlen wenn man sich im Raum Lissabon  aufhält und wenn man dann noch vor dem Frühstück im kalten Meerwasserpool baden geht vergißt man diese Tag nicht mehr – sehr erfrischend!

Am morgen erreichten wir schnell Sintra gleich um die Ecke, etwa 25 km westlich von Lissabon. Wer diese schöne Stadt einmal besuchen will, dem empfehlen wir es nie am Wochenende zu tun, wenn hunderte Busse ab Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend in den kleinen Ort einfallen.Seit 1995 ist die Kulturlandschaft Sintra Weltkulturerbe der UNESCO. Und wir besichtigten einen der Paläste, das Palacio Monserrate mit seinem einzigartigen Park – ein Muss an der Lissaboner Küste, die aus meiner Sicht mit der schönste Teil Portugals ist – nicht die Algarve! Die Stadt selbst hat man schnell erkundet und die kleinen Straßen sind sehr schön, aber auch übersichtlich.

Weiter ging es zum westlichsten Punkt Europas zum Cabo da Rocca und wir waren  begeistert von diesem phantastischem Blick – deshalb sind wir hier, deshalb haben wir diese lange Strecke auf uns genommen und deshalb kommen wir jedes Jahr wieder! 

Nachdem wir uns von diesem tollen Anblick getrennt haben ging es Richtung Cascais, ganz im Westen Lissabons. Auf der Fahrt hatten wir mit Sandverwehungen durch heftigen Wind am Guincho Strand zu kämpfen und mußten ca. 20 Minuten warten bis ein Bulldozer die Straße so frei hatte das wir auch mit unseren SL nicht steckenbleiben konnten.

Die Straße werden viele (unbewußt) kennen, denn dort werden seit Jahren die Pressefotos aller großen Autofirmen gemacht, bei tollen Sonnenlicht und diesem Meer im Hintergrund und die Rennstrecke Estoril keine 20 km entfernt. Wenn man den Guincho Strand hinter sich gelassen hat sollte man die Gelegenheit nutzen und mit seinem Fahrzeug über holprige kleine Wege direkt ans Meer fahren, näher kommt man nicht ran und kann die Natur pur genießen. 


Der Tag endete dann in Cascais – hier durften wir drei tolle Jahre mit Blick auf den Atlantik wohnen, arbeiten und haben jeden Tag genossen.

Unser Hotel haben wir in Monte Estoril gebucht und mit portugiesischem Käse, Baguette und Obst den Nachmittag am Pool verbracht, bevor es zum Stadtstrand von Estoril und am Abend nach Cascais ging – eine wunderschöne Gegend am westlichen Rand von Lissabon. Wenn man dann noch am Abend am Strand sitzt, den frisch gefangenen Fisch vom Morgen auf dem Teller und den Alentejo Rotwein vor sich hat, dann ist alles richtig gelaufen.

Lissabon

Am nächsten Morgen haben wir die SL in der Garage stehen lassen und sind per S-Bahn nach Lissabon – immer am Meer entlang.

Über den Praca do Comercio erreicht man durch einen prächtigen Triumphbogen die Rua da Prata – hier beginnt für uns Lissabon und wir gehen zur 28’er Tram, mit der wir ein wenig durch die Stadt fahren, unseren Freunden diesen wunderbaren Ort näher bringen und am Castelo S. Jorge aussteigen, um mit ihnen Gasse für Gasse Richtung dem zentralen Praca do Rossio zu laufen.  

Von hier aus ging es ins Bairro Alto Viertel. Viele der Jahrhunderte alten Häuser sind mit farbenfroher Street-Art verziert. Die hippen und ausgefallenen Bars locken nach Sonnenuntergang ein bunt gemischtes Publikum an, während aus den traditionellen Restaurants bewegende Fado-Klänge nach draußen dringen.

Über die Avenida Liberade ging es langsam zurück und auf dem Weg haben wir es in einem Cafe am Chafariz do Carmo ruhig ausklingen lassen – ein schöner kleiner und ruhiger Platz. Geschafft nach den vielen Kilometern zu Fuß heute sind wir dann die Heimreise zum Hotel per S-Bahn angetreten, die größtenteils direkt am Meer entlangführt.

Aber wir verlassen die Gegend nicht ohne am Abend noch an der Casa da Guia eingekehrt zu sein, einem kleinen Park mit tollen Restaurant’s direkt am Atlantik und in unmittelbarer Nähe zu unserer alten Wohnung – unsere alten Stammlokale finden wir hier wieder.

Schön und entspannend war unser letzter Abend in Portugal – morgen Abend sind wir schon wieder in Spanien.

Wir verlassen Lissabon Richtung Spanien über Evora/Badajoz nach Merida.

Als wir am frühen Morgen Monte Estoril und Cascais verließen konnten wir im morgendlichen Stau an der Marginal entlang der Küste das Meer noch einmal in Ruhe „genießen“.

Bevor es aber richtig losging mußte noch ein kurzer Stop in Belem eingelegt werden um ein paar Pasteis de Nata Belem zu kaufen als Wegzehrung und noch das Mosteiro dos Jerónimos zu besichtigen. Über die Brücke „25. April“  ging es dann Richtung Setubal und die davor liegende wunderschöne Küste mit dem  Naturreservat Arrabida.

Aufgehalten wurden wir dann von einem Werbefilm, den Jaguar dort drehte und dafür die Straßen sperren ließ. Der Umweg war genauso schön und bevor wir den Atlantik endgültig verlassen nutzten wir noch die Chance am Praia do Portinho da Arrabida um frisch gefangenen Fisch und das türkise Meer zu genießen.

Über die Markthalle von Setubal ging es geradewegs an Evora/ Badajoz vorbei Richtung Merida – Spanien – wo wir unser Hotel gebucht hatten.

Im Römischen Reich war die Stadt unter dem Namen Emerita Augusta Hauptstadt der Provinz Lusitania und kann mit römischen Amphitheater, Circus, Tempel, Brücken und Aquädukte aufwarten – eine schöne und überschaubare Stadt.

Ende Teil 2