Ausstellung mit Fotografien von Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn auf der RETRO CLASSICS 2015.
„Die fünfziger, sechziger, siebziger Jahre“ seien die großen Tage des Rennsports gewesen, sagt die Beobachterin, in deren Bildern der Glanz einer verlorenen Zeit lebendig wird. „Man konnte damals nahe an der Strecke stehen, in den Boxen, mit den Fahrern reden. Es war ganz anders als heute. Wenn ich denke, wie oft ich in Monte Carlo mit meiner Kamera durch den Tunnel gegangen bin – Hunderte Male. Damals gab es allerdings fast bei jedem Rennen einen Unfall. Das ist heute zum Glück nicht mehr so.“
Sayn-Wittgenstein-Sayns Bilder zeigen nicht nur Siegerpodeste und Sekt, sondern gerade auch die stillen, flüchtigen, persönlichen Momente am Rande der Strecke. „Besonders gut gefällt mir zum Beispiel das Bild, wie Juan Manuel Fangio bei der Mille Miglia ankommt. Er hat eine Wahnsinns-Anstrengung und ein hohes Risiko auf sich genommen. Nach 1600 gefahrenen Kilometern ist ihm die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben. Gleichzeitig sieht man seine Enttäuschung darüber, dass er nicht gewonnen hat. Den besonderen Moment festzuhalten, das interessiert mich an der Fotografie.“