Tag 5 – BSC Winter

Fauske – Birtaverre

Der gestrige Abend war noch sehr nett. Wir haben mit Frenki unserem Gastgeber in Fauske noch eine Weile gesessen, Bier getrunken und uns angenehm unterhalten. War ein sehr schöner Abend und ein angenehmer Gastgeber.

Heute morgen sind wir dann tatsächlich recht früh losgekommen, es war kurz nach Acht, als wir wieder auf der E6 unterwegs waren.

Die Strecke führte uns viel an der Küste entlang, wir mussten in Bognes eine halbe Stunde auf die Fähre warten und das Wetter war so mittel. Viel wärmer als noch in Schweden, viel Wind und kurz hinter Narvik fing es an zu regnen!!! Nicht das idealste in Kombination mit gefrorenen Strassen, aber nach 20 km war das Gottseidank auch wieder rum.

Dafür gab es heute wieder Elche neben der Straße zu sehen. Gleich drei auf einmal standen nicht weit weg von der Straße.

Am Rand auch immer wieder gefrorene Wasserfälle, richtig beeindruckend genauso wie die Ansicht der Fjorde.

Ab Skibotn zeigte sich Norwegens Fjordküste dann von einer ihrer schöneren Seiten.  Ich möchte nicht so weit gehen und behaupten, dass der Himmel aufklarte, aber es wurde etwas heller. Der Wind ließ den Fjord aufbranden, die Berge waren schneebedeckt, einfach schön.

Trotzdem waren wir froh, dass wir gegen 17 Uhr am Campingplatz hier in Birtaverre angekommen sind, etwas verzögert durch eine 20-minütige Strassensperre aufgrund von Sprengarbeiten. Die arbeiten ganz fleissig an Ausbau der E6, ich denke in ein paar Jahren wird die Strecke viel von ihrem Charme verloren haben.

Auf dem Campingplatz haben wir uns dann noch fast auf der Suche nach unserer Hütte im Schnee festgefahren, kann ja auch niemand ahnen, dass Hütte Nr. 10 direkt neben der 6 kommt.. Nachdem wir sie dann doch gefunden haben, sprach uns auch gleich ein junger Mann an, der schnell herausfand, dass wir Deutsche sind.

Jan ist 17, kommt aus Frankfurt und ist ohne Geld ans Nordkapp getrampt.

Und dann soll noch einmal jemand sagen, wir seien verrückt.
Jan hat uns dann auch fix zum Essen eingeladen, er hatte vom Supermarkt ein paar Fischburger kurz vorm Ablaufdatum, ein Brot und Margarine bekommen. Wir haben noch zwei Tütensuppen in den Ring geworfen und haben dann gemeinsam gegessen und den Rest der einen Bierpalette vernichtet.

Jetzt sind wir in unsere Hütte zurück, da die drei Jungs schwimmen gehen wollten – okay, es hat „nur noch“ 0°C, aber ich weiss ja nicht…

Die Initiative dazu kam übrigens von den FInnen….

Zwischendurch kam dann noch mal der Campingplatzmanager angedieselt in seinem G-Modell. Es hörte sich von drinnen ganz nach Taxi an, aber das stand ja direkt vor der Hütte. Christian war auf jeden Fall sehr angetan von unserem Auto und erzählte auch gleich seine Geschichte, wie er irgendwann in den 90er in Berlin war und den Namen seine Hotels vergessen hatte. Er ist dann laut seiner Aussage drei Stunden mit dem Taxi auf der Suche nach seinem Hotel gewesen und es sah genauso aus wie unseres – wahrscheinlich nur sauberer.

Die Wahrscheinlichkeit ist zwar nicht hoch, aber theoretisch wäre es durchaus möglich gewesen. Er erzählte auch, wie er zusammen mit dem Taxifahrer in dem Strassenverzeichnis geblättert hat, ob ihm ein Name bekannt vorkam.

Nachdem ich eben jenes Buch aus dem Taxi gezaubert hatte – das lag da irgendwie immer noch drin – war er hocherfreut. Da wir das Buch bisher nie brauchten und wohl auch nie brauchen werden, habe ich es ihm geschenkt. Was soll ich sagen, das gab gleich einen Discount ;o)