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Vor 100 Jahren Sieg bei der Targa Florio und Coppy Florio

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  • 27. April 1924 (vor 100 Jahren): Mit dem Mercedes 2-Liter-Rennwagen gewinnt Christian Werner die Targa Florio und die Coppa Florio.

Startnummer 10 der spätere Sieger Christian Werner.

Zu diesem Jubiläum ist auch der Artikel vom gestrigen Freitag sehr interessant!

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2 Reaktionen

  1. Karl Heinz Münter

    Ein Nachtrag: Christian Werner verstarb schon ein Jahr früher, 1932 in Bad Cannstatt.

  2. Karl Heinz Münter

    Ich kam vor langer Zeit in Kontakt mit der ältesten Tochter von Christian Werner. Abgesehen davon daß ich ihr in einigen Dingen behilflich sein konnte erzählte sie mir viel über ihren Vater. Den weitaus geringeren Teil erfuhr sie als Kind noch direkt von ihm, das meiste aber später nach dem Tod von Christian Werner von der Witwe. Ich bekam auch die Möglichkeit aus dem letzten ihr verbliebenen Album von Christian Werner Reproduktionen anzufertigen zu können, damals natürlich noch analog. Christian Werner ist eine in merhfacher Hinsicht interessante Persönlichkeit gewesen. Sein fahrerisches Talent war groß was u.a. durch den Sieg bei der Targa Florio 1924 ja zum Ausdruck gekommen ist. Daneben war er Angestellter bei der Fa. Daimler und später Daimler-Benz bzw. Mercedes-Benz. Seine fachlichen Kenntnisse als Werkmeister waren damals allgemein bekannt und wurden besonders vom späteren Professor Porsche sehr wertgeschätzt. Was mir die älteste Tochter von Christian Werner im Lauf der Zeit so alles erzählt hat würde meinen Kommentar hier überfrachten aber bei dem eingangs gezeigten und auch sehr bekannten Bild wäre zu sagen daß es nach dem Sieg wohl nachgestellt wurde. Die dunkelrote Karosserie ist relativ sauber während andere, nicht so bekannte Bilder einen dick mit Staub bedeckten Rennwagen zeigen. Auch fährt auf dem Bild Christian Werner sehr weit außen um die Kurve während es andere, eher kurveninnere und renntypische Reifenspuren gibt. Offenbar hat man nach der Zieldurchfahrt, also nach der einen Zusatzrunde und vor der Siegerehrung das Siegerauto schnell mit ein paar Eimern Wasser vom hellbraunen Staub befreit und später mit einem wieder erholten Christian Werner das besagte Bild anfertigen lassen denn nach dem Rennen sah man Christian Werner die Strapazen des Rennens deutlich an.
    Wie auch immer, es sind Randnotizen. Christian Werner wäre auch deutlich mehr Rennen gefahren aber sein Tatendrang wurde öfters durch interen Anweisungen gebremst oder auch gänzlich unterbunden. Die Tochter erzählte mir daß er öfters Anweisung erhielt sich in Rennen „zurückzuhalten“ damit Herrenfahrer als solvente Mercedes Kunden Rennen gewinnen konnten. Dem wurde auch einmal nachgeholfen als beim Training zu einem Solitude-Rennen seine Maschine unsauber lief. Gewitzt wie Christian Werner war bestand er darauf daß beim Abnehmen der Zylinderkopf-Abdeckhaube welche von der Rennleitung als Zeugen vor Ort waren. Es stellte sich heraus daß man Putzwolle unter die Abdeckhaube gepackt hatte die sich dann in Fetzen und Fasern im Motor verteilt hatten. Immerhin feierte er bei dem damals legendären Hitzerennen beim Großen Preis von Deutschland 1928 auf dem Nürburgring insofern noch einen Triumpf als er mit Caracciola sich sowohl den Sieg teilte als auch gleichzeitig Dritter wurde.
    Christian Werner war auch sparsam und lies sich von den Preisgeldern am westlichen Ortsrand vom heutigen Weinstadt-Endersbach im Remstal ein großes Haus bauen. Die Besonderheit war daß das weiträumige Untergeschoß komplett ohne Stützpfeiler ausgeführt wurde. Einer der Gründe dafür war daß nach dem Abgang von Professor Porsche bei Mercedes-Benz das herzliche Verhältnis zwischen Porsche und Christian Werner erhalten blieb und beide übereinkamen in den großzügigen unteren Räumlichkeiten in Endersbach eine Art Prototypen-Werkstatt einzurichten wo Aufträge von Porsche hätten ausgeführt werden sollen mit Christian Werner als Chef. Sein früher Tod 1933 liesen diese Pläne leider Makulatur werden.
    Immerhin freut es mich daß mit der Würdigung des Mercedes-Siegs bei der Targa Florio 1924 auch der Rennfahrer Christian Werner da und dort im Gedächtnis bleibt.

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