- Die Kunden schätzen die Kombination aus Leistung und Luxus
- Sportvarianten sind sehr erfolgreich im Motorsport
- Mehr Hubraum und innovative Technik zum Steuern der Zylinderfüllung
Text zum Foto: Mercedes-Simplex 18/22 PS, aufgenommen im Jahr 1903 im Fabrikhof des Cannstatter Werks der DMG. Vorn auf dem Beifahrersitz Wilhelm Maybach, neben ihm am Steuer Oberingenieur Balz. Hinter Maybach im Fond Adolf Daimler, daneben Vorstandsmitglied Gustav Vischer. Hinter der Motorhaube mit der linken Hand am Schalthebel: Motorenkonstrukteur Joseph Brauner, der auch den Motor des ersten Mercedes konstruierte.
Ab Frühjahr 1903 ist der Mercedes-Simplex 60 PS das neue Topmodell der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG).
Der Vertriebspartner Emil Jellinek mit Sitz in Nizza erhält am 17. Februar 1903 das erste Fahrzeug. Nicht nur seine Kunden sind überzeugt von der Kombination aus Leistung und Luxus: Er übernimmt später ein Fahrzeug in den eigenen Fuhrpark, das er 1907 mit einer hochkomfortablen Reisewagenkarosserie versehen lässt. Diese exklusive Ausführung steht heute im Mercedes-Benz Museum und ist ein Glanzstück der damaligen Epoche.
Der Hochleistungsmotor prädestiniert den Typ 60 PS für den Motorsport, dann mit Sportkarosserien ausgestattet. Zwei der großen Erfolge: während der „Woche von Nizza“ des Jahres 1903 der Doppelsieg von Otto Hieronimus und Wilhelm Werner beim Bergrennen Nizza–La Turbie sowie der Gewinn des Meilenrennens durch Hermann Braun mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 116,9 km/h. Den größten Erfolg erzielt Camille Jenatzy mit dem Gewinn des 4. Gordon-Bennett–Rennens am 2. Juli 1903 in Irland. Für die Leistungssteigerung im Vergleich zum ein Jahr zuvor präsentierten MercedesSimplex 40 PS sorgen die Hubraumvergrößerung des Vierzylinders auf 9,3 Liter sowie eine innovative Zylinderfüllung mit hängenden Ventilen für den Einlassvorgang und einer unten liegenden Nockenwelle. Das erste Fahrzeug mit dieser Technik ist bereits im Januar 1903 der Typ 18/22 PS.