Bisher machte die Retro Classic besonders mit Klassikern aus dem Schwabenland auf sich aufmerksam, soll das in diesem Jahr anders werden? Eine einzigartige Sonderschau der Klassikerschmiede Delahaye aus Frankreich ist das Sonderthema in der Halle 4.
Sie zählen zu den schönsten Oldtimern der Welt: Design-Ikonen von Delahaye sind Kunstwerke auf Rädern, die auf den wichtigsten Klassiker-Veranstaltungen der Welt zu sehen sind. Während der Retro Classics in Stuttgart (7. bis 10 März 2013) widmet sich eine so noch nie dagewesene Sonderschau den eleganten Automobilen des französischen Autobauers. Werte in Millionenhöhe werden zu sehen sein. Ob auf dem weltberühmten Concours d’Elegance in Pebble Beach, beim Concorso d’Eleganza am Comer See oder beim Concours d’Elegance in Amelia Islands – wo immer Oldtimer der Marke Delahaye auftauchen, ziehen sie mit ihrer Eleganz und mit ihren außergewöhnlichen Karosserien die Blicke des Publikums auf sich. Noch nie gab es eine Delahaye-Ausstellung, wie sie während der Retro Classics zu sehen sein wird. 25 Fahrzeuge des französischen Herstellers von hohem Wert, werden erstmals gemeinsam gezeigt und bieten einen Überblick über die Blütezeit des berühmten Fahrzeugbauers.
Emile Delahaye hatte seine Firma bereits 1845 in Tours/Frankreich gegründet. Sie beschäftigte sich mit der Herstellung von Backsteinen, Eisenbahnwaggons und stationären Motoren. Doch Delahaye interessierte sich für den Fahrzeugbau. Seine ersten erfolgreichen Produkte waren kettengetriebene ein- und zweizylindrige Fahrzeuge. Ein kurzer Ausflug in den damals populären Rennsport brachte 1896 bei der Rallye Paris – Marseille – Paris und 1902 beim Rennen Paris – Wien nicht den erhofften Erfolg. Ein Umzug in die Hauptstadt Paris gab dem Unternehmen neuen Auftrieb. Der Firmengründer hatte sich inzwischen in den Ruhestand zurückgezogen.
Die Société des Automobiles Delahaye begann in der Rue du Banquier mit der Produktion von Personenwagen und von Omnibussen und Feuerwehren. Im Jahr 1904 präsentierte man bei Delahaye einen 4,4 Liter Vierzylindermotor. Ein Auftrag vom spanischen Königshaus im Namen von König Alonso VIII. folgte. Die Qualität der Motoren, ihr moderater Verbrauch und ihre Robustheit zeichneten das Unternehmen aus. Geschäftsführer Charles Weiffenbach ließ einzelne Fahrzeug-Bauteile standardisieren, um rationeller fertigen zu können. Die Weltwirtschaftskrise bremste die Expansions-Gedanken ein. Doch bei der Pariser Automobilschau 1933 glänzte Delahaye erstmals mit zwei Superlux-Modellen mit Vier- und Sechszylinder-OHV-Motoren.
Die Blütezeit von Delahaye begann. Die berühmtesten Karosseriebauer wie Figoni & Falaschi, Chapron oder Graber und Saoutschik schneiderten außergewöhnliche Blechkleider für diese Automobile. Auch in dieser Zeit sorgten Rennsiege für die nötige Werbewirksamkeit. Ein Weltrekord über 10.000 Kilometer mit 168 Stundenkilometer Spitze wurde aufgestellt. Delahaye übernahm die finanziell angeschlagene Firma Delage und baute seinen Ruf als leistungsfähiges Unternehmen weiter aus.
Die Stuttgarter Sonder-Ausstellung widmet sich den Fahrzeugen, die in der Blütezeit der Marke gebaut wurden. Highlights sind unter anderem ein Delahaye 135 MS Cabriolet Pourtout aus dem Jahr 1936. Der Luxus-Wagen wurde nur 2000 Mal hergestellt und zählt mit einem Wert von 1,5 Mio. Euro zu den Spitzenfahrzeugen. Ebenfalls in der Liga der Millionen teuren Oldtimer spielt der Delahaye Figoni Roadster mit – ein atemberaubendes Supercar mit Historie.
Nach rund 65.000 Besuchern, 1278 Ausstellern und 3000 ausgestellten Fahrzeuge auf einer Ausstellungsfläche von 100.000 Quadratmeter im Vorjahr wird die Retro Classics auch 2013 markante Akzente setzen und Besucher aus ganz Europa und Übersee mobilisieren. Die Aussteller, darunter hochkarätige internationale Händler, renommierte Restauratoren und die Traditionsabteilungen der Autohersteller sowie deren anerkannte Clubs, kommen aus vielen Staaten Europas nach Stuttgart. Die Stuttgarter Messe für historische Fahrzeuge ist Treffpunkt und Pflichttermin für die internationale und nationale Automobilszene.
Öffnungszeiten der Retro Classics 2013: Am Donnerstag, 7. März, von 15 Uhr bis 19 Uhr, am Freitag, 8. März, von 10 Uhr bis 19 Uhr, am Samstag und Sonntag, 9. / 10. März, täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr. Beim Preview-Day am Donnerstag öffnen sich die Hallen speziell für Journalisten und Besucher, die die kostbaren Ausstellungsstücke in Ruhe bewundern möchten. Am selben Tag wird in der Halle 1 von 19 Uhr bis 22 Uhr die RETRO NIGHT®, gefeiert.