Vor einer weiteren Rußfilter-Hysterie vor dem Hintergrund drohender Fahrverbote in Innenstädten hat das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe gewarnt. Aktuelle Medienberichte schürten die Verunsicherung beim Verbraucher, sagte Verbandssprecher Helmut Blümer mit dem Hinweis auf zunehmende Unruhe im Handel. „Handel und Kunden brauchen Sicherheit in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Die Politik muss unverzüglich handeln“, sagte Blümer. Die unsichere steuerliche Förderung des Rußpartikelfilters und fehlende abgestimmte Grenzwerte bei der Nachrüstung seien Ursachen der teilweise unsachlichen Diskussionen. Die ohnehin schwache Neu- und Gebrauchtwagenkonjunktur gerate erneut unter Druck. Ohne klare politische Vorgaben sei die derzeitige emotionale Debatte nicht zu entzerren. Das Kfz-Gewerbe mit seinen knapp 42.000 Betrieben befürchte einen Stopp der Dieselkonjunktur, erklärte Blümer. Der Kfz-Verband fordere schnelle politische Entscheidungen für die steuerliche Förderung und die Grenzwerte bei der Nachrüstung, damit Lieferengpässe vermieden werden könnten. Neukauf und Nachrüstung müssten steuerlich gleichermaßen gefördert werden. Zu der Diskussion um drohende Fahrverbote müsse ebenfalls eine Versachlichung der Diskussionen erreicht werden. Auch hier seien Fragen offen. Beispielsweise fehle jeder Hinweis, welche Fahrzeuge von möglichen Verboten betroffen seien. In diesem Zusammenhang forderte Blümer eine „Reaktivierung der ehemaligen Smog-Plakate zur Identifizierung betroffener Autos“. Eine entsprechende Logistik sei mit den Erfahrungen der für die Abgasuntersuchung anerkannten Meisterbetriebe zu realisieren. Der Sprecher des Kfz-Gewerbes verwies abschließend auf die Erfolge der Automobilhersteller beim umfassenden Angebot für Partikel-Filter. Bei einer schnellen politischen Entscheidung sei eine spürbare Belebung der Diesel-Nachfrage zu erwarten. „Wir brauchen das Ende der derzeitigen hektischen Diskussionen.“ Text zum Bild : Die katalytische Beschichtung des Rußfilterkatsubstrates dient sowohl zur Oxidation der zwischengelagerten Rußpartikel mit Hilfe der im Rußfilterkat gebildeten NO2-Moleküle als auch zur Oxidation der Schadstoffe CO und HC. Im Rußfilterkat werden die Rußpartikel in Ihrer Menge stark reduziert.
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